Agenturen, Unternehmen und Wirtschaft orientieren sich neu. Wir zeigen, wie sich Jobs im Design verändern und welche Skills gerade besonders gefragt sind
Kaum hat die Designbranche sich von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie erholt, stellt künstliche Intelligenz uns vor neue Herausforderungen. Berufsdefinitionen verändern sich weiterhin und gleichzeitig herrscht auch in der Kreativbranche ein Fachkräftemangel, der durch den baldigen Renteneintritt der Boomer-Generation nur noch befeuert wird. Die Nachfolge tritt die deutlich kleinere Gen Z an, die mit ihren Forderungen an Work-Life-Balance, gesellschaftlichen und ökologischen Wandel alteingesessene Agenturmodelle hinterfragt.
Nichts scheint gerade beständig zu sein – doch den Umbruch können wir auch als Chance begreifen, etwas anders zu machen. Besser zu machen. Und neue Wege für kreative Karrieren aktiv mitzugestalten.
Berufschancen im Wandel erkennen
Bei einem genaueren Blick auf die Branche wird schnell deutlich, dass es finanziell gar nicht so schlecht aussieht. 2023 hatte die Kultur- und Kreativwirtschaft laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fast wieder dieselben Umsätze wie vor der Pandemie erwirtschaftet. Und auch die Anzahl an Arbeitsplätzen in der Kreativbranche stieg laut der Kreativpersonalvermittlung Designerdock in den letzten zehn Jahren konstant an.
Dabei entwickeln sich Gehälter im Mid und Professional Level laut Designerdock positiv – auf Senior Ebene sinken sie dagegen leicht, da einige Agenturen gerade extern nach Talenten suchen, die dringend benötigte neue Skills mitbringen. So entwickeln Unternehmen wie Mutabor und Jung von Matt bereits eigene Geschäftszweige, die sich ganz der Technologie widmen, und sowohl intern als auch extern neue Jobs und Rollen für Kreative mit Interesse an KI eröffnen.
Doch auch wenn die Sorge, dass KI Kreativjobs nachhaltig verändern wird berechtigt ist, bedeutet das nicht unbedingt, dass Jobs wegfallen. Vielmehr ergeben sich so Chancen für Kreative, die sich neu orientieren wollen. »Wer sich weiterbildet und als bestehendes Teammitglied neue Skills abdeckt, ist natürlich die bessere Wahl als extern eingekaufte Arbeitskräfte«, sagt auch Designerdock Geschäftsführer Thomas Zich im Interview. »Dazu braucht es vor allem eines: Neugier.«
»Wer sich weiterbildet und als bestehendes Teammitglied neue Skills abdeckt, ist natürlich die bessere Wahl als extern eingekaufte Arbeitskräfte«
Thomas Zich, Geschäftsführer Designdock Hamburg und Düsseldorf