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Das sagen Experten zu iPhone 6 und Apple Watch

 (Foto: Apple.com)

Wir wollten wissen, wie die Kreativszene Apples Update aufgenommen hat – und haben uns in der Branche umgehört.

 

 

 

Zwei neue iPhones, eine Smartwatch und ein Bezahlsystem namens Apple Pay, das waren die wesentlichen Neuigkeiten der diesjährigen Apple Keynote vom 9. September. Damit bestätigten sich viele Gerüchte, die zuvor im Umlauf waren. Wir wollten wissen, wie die Kreativszene Apples Update aufgenommen hat – und haben uns in der Branche umgehört.

Erik Spiekermann, Typo-Designer

»Die erfreulichste Nachricht ist für mich, dass jemand bei Apple endlich gemerkt hat, wie doof und unpassend Helvetica für ein Interface auf einem kleinen Gerät ist. Apple hat nun 3 Schriften für die Marke: Helvetica für OS, Myriad für das Web und das Packaging und Retail und die neue Schrift (DIN-ähnlich, mit runden Endstrichen, wahrscheinlich bei oder für Apple gemacht) für AppleWatch.

Würde mich nicht wundern, wenn das auch für andere Produkte Schule macht. Bemerkenswert außerdem, dass das iPhone 6+ einen Bildschirm mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel hat; das war vor kurzem noch guten Projektoren vorbehalten. Und das mit 400 ppi, also besser als viele Drucker.«

Thomas Heyen, Creative Director bei Jung von Matt/Alster Werbeagentur GmbH

»Mich erinnert das jährliche Vorhanglüften in Cupertino immer an Weihnachten. Ein festes Ritual im Kalender, das plötzlich wieder da ist. Man stellt fest, wie die Zeit vergeht. Die Geschenke kennt schon jeder. Überraschungen sind selten. Man wird das Gefühl nicht los, dass Weihnachten schon mal geiler war.«

Ivo Wessel, Entwickler bei iCodeCompany Berlin

»So viel Hardware gab’s noch nie – damit aber auch drei neue Bildschirm-Auflösungen für iPhone 6, iPhone 6 Plus und Apple Watch, die der App-Entwickler und -Gestalter zusätzlich zu den bisherigen Retina Displays für iPhone 4, iPhone 5, iPad und iPad Retina (640 x 960, 640 x 1136, 768 x 1024, 1536 x 2048) berücksichtigen muss – eine ordentliche Herausforderung. Vor allem die Apple Watch benötigt ein ganz neues User Interface-Design. Am mit Xcode 6 eingeführten Interface Builder und dessen neuen Auto Layout-Möglichkeiten wird man in Zukunft daher kaum mehr herumkommen. Mit Swift gibt es eine kompakte, performante und daher für die Apple Watch sehr wichtige neue Sprache als Alternative zum bisherigen iOS-Platzhirschen Objective C.

Auch in Sachen Software gibt’s seit dem iOS 8 Software Development Kit (SDK) vom Juni viel Neues: HomeKit, HealthKit, CloudKit, SpriteKit, SceneKit, App Extensions und eigene systemweite Tastaturen. Zusammen mit dem gestern vorgestellten Apple Pay ermöglichen diese Neuerungen ganz neue Geschäftsmodelle.

Registrierte Entwickler konnten sich bereits den ganzen Sommer über den neuen Frameworks widmen. Für die, die lieber Urlaub gemacht haben, wird’s jetzt höchste Zeit für ein Know-how-Upgrade.«

Tom Davis, Head of Digital bei LUKAS LINDEMANN ROSINSKI Hamburg

»Die Techie-Welt ist gespalten: Auf der einen Seite die Android-»Phandroids« auf der anderen die Apple-»Fanboys« – beide gleichermaßen leidenschaftlich und anstrengend. Und es gibt nur »Entweder» »Oder» – Cowboys oder Indianer, St. Pauli oder HSV. Zuallererst sollte ich also sagen, dass ich Pro-Apple bin. Ich schreibe diese Zeilen tatsächlich auf meinem Macbook Pro, in bester Steve Jobs-Manier ganz in schwarz gekleidet.

Die Apple Keynote hat wirklich gehalten, was sie versprochen hat. Die ersten 30 Minuten waren etwas schauderlich, doch die Präsentation des iPhone 6, auf dem man Spiele in höherer Auflösung als so mancher Konsole wird spielen können, und das vielversprechende Apple Pay-System haben mich schwer beeindruckt. Doch die Apple Watch hat das noch getoppt. Die Leute, mit den ich mir die Präsentation ansah, hörten an diesem Punkt auf, Tim Cook herunterzuputzen (leider wahr) und waren plötzlich mucksmäuschenstill, zu Recht wie ich finde. Während die grundlegenden Produkt-Features im Vorfeld ja bereits durchgesickert waren, haben mich vor allem die kleineren Details der Apple Watch überzeugt – etwa das Tipp-Feedback oder das Digital Touch-Display als neue Form der Interaktion mit anderen Nutzern. Die Tatsache, dass Apple Pay in die Uhr integriert ist, ist ein fantastischer Fortschritt in Sachen Komfort.

Ich werde die Uhr nur zu gern benutzen, wenn sie in Deutschland veröffentlicht wird, aber ich würde ebenso mein letztes Hemd darauf wetten, dass sie hierzulande eher kühl aufgenommen wird.«

Cedric Kiefer, Art Director bei onformative Berlin

»Die gestrige Keynote hat insofern alle Erwartungen erfüllt hat, als dass sie nicht wirklich überrascht hat. Das meiste war ohnehin ein paar Tage vorher schon durchgesickert und bekannt. Wobei man natürlich trotzdem darauf gehofft hat, dass gerade mit der Apple Watch die Messlatte für Smartwatches höher gelegt wird.

Was das Design der Uhr angeht so konnte Apple die probleme, mit denen die Konkurrenz  zu kämpfen hat auch nicht wirklich lösen. Kein armrundes Display, keine Gehäuse aus LiquidMetal et cetera. Trotzdem ist die Apple Watch natürlich technisch auf dem neusten Stand, aber eben nicht wie von Apple gewohnt, beziehungsweise erwartet, ein wenig darüber hinaus. Die Apple Watch wird sich wie alle anderen Smartwatches auch vor allem an zwei Dingen messen lassen müssen. Bedienbarkeit und Integration in das bestehende Ökosystem zum einen und zum anderen an der Akkulaufzeit. Zu beidem kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht allzu viel sagen. Von daher betrachte ich das Ganze aus meiner persönlichen Sicht als Konsument.

Aus Mangel an wirklichen Innovationen und tollen Alterativen bin ich vor einem Jahr zu Android gewechselt und seitdem mehr als zufrieden. Auch die Apple Watch wird daran erstmal nichts ändern. Deshalb vermute ich, dass der Kampf um die Smartwatch der Zukunft vielleicht weniger von der Smartwatch selbst als vom Smartphone entschieden wird, das nach wie vor noch vorausgesetzt wird.«

Claudio Burtschenko, Digital Creative Director bei elbkind GmbH

»Die Apple Watch reduziert Kommunikation auf eine Metaebene. Deshalb wird sie für mich das Herzstück mobiler Kommunikation. Intuitiv, pur, direkt – Simplicity ist hier nicht nur beim Design der Schlüssel.«

Das sind die neuen Apple Produkte und Features

(Foto oben: Apple.com)

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