Vielversprechende Filmprojekte gibt es zu Hauf, nur leider scheitern sie oft an der Finanzierung. Einen Streifen, der sich nicht auf Förder- und Sponsorengelder verlassen will, hat jetzt Aaron Koenig angekündigt. Der Leiter des Bitfilm Festivals ruft zur Crowd Production auf.
Vielversprechende Filmprojekte gibt es zu Hauf, nur leider scheitern sie oft an der Finanzierung. Einen Streifen, der sich nicht auf Förder- und Sponsorengelder verlassen will, hat jetzt Aaron Koenig angekündigt. Der Leiter des Bitfilm Festivals ruft zur Crowd Production auf. Wer sich angesprochen fühlt, kann seinen Beitrag bis zum 31. Juli in den Kategorien Spielfilm, Dokumentation sowie Animation einreichen. Danach ermittelt die Netzcommunity die beliebtesten Beiträge, aus denen ein abendfüllender Film entstehen soll. „Wir werden die Kurzfilme sehr frei zu einem neuen Gesamtkunstwerk zusammenfügen, mit einer einheitlichen Filmmusik, die die verschiedenen Elemente miteinander verbindet. Die Filmemacher behalten alle Rechte an ihren Originalwerken und geben uns das Recht, nach dem Open-Source-Prinzip etwas ganz Neues daraus zusammenzumixen”, erläutert Aaron Koenig. Finanziert wird sein Vorhaben per Crowd Funding. Die oben abgebildeten Filmbits sind ab 300 Euro erhältlich, sichern dem Besitzer eine Gewinnbeteiligung und verleihen ihn ein höher gewichtetes Stimmrecht im Wettbewerb. Das Risiko, zahlungskräftige Teilnehmer könnten sich den Sieg erkaufen, hält Koenig für unwahrscheinlich. Zum einen habe auch jeder User ohne Filmbits das Recht, seine Stimme abzugeben. Zum anderen erwarte er, dass sich vor allem Studenten und Nachwuchstalente am Wettbewerb beteiligen und prominente Branchenvertreter ihre Zustimmung gegenüber dem Gesamtprojekt mit einer Finanzspritze via Erwerb von Filmbits ausdrücken werden.
Die Ergebnisse werden während des Bitfilm Festivals im November in Hamburg bekannt gegeben. Für das Preisgeld der drei Gewinnerfilme aus den Kategorien springt dann doch ein Förderer in die Presche: Die Hambugrer Kulturbehörde spendiert den Siegern jeweils 2.500 Euro. In den fertigen Film fließen mindestens die sieben besten Beiträge jeder Kategorie ein. Das Endergebnis soll Anfang 2011 in die Kinos kommen und danach auf DVD und Video on Demand sowie im Pay TV und schließlich im Free TV zu sehen sein. Bei aller Offenheit der Produktion – Titel und Schwerpunkt stehen bereits fest: „Money & Me” soll sich in alles Facetten um das Thema Geld drehen.
Künstlerisch und gesellschaftskritisch nicht ganz so ambitioniert und dennoch einem ähnlichgen Prinzip folgend, ist ein Film, der bei den Kreativfestivals der vergangenen Saison eine Medaille nach der anderen abräumte. „23 Tage – Das Youtube Fantagebuch” zeigt die Fußball-Europameisterschaft 2008 aus der Perspektive der Fans. Regisseur Detlev Buck und die Werbeagentur Kolle Rebbe hatten im Mai des EM-Jahres dazu aufgerufen, persönliche EM-Erfahrungen in Bewegtbild festzuhalten und in einem speziellen Youtube Channel hochzuladen. Insgesamt kamen 82 Stunden Material zusammen, der fertige Film war ab Juli 2008 im Kino zu sehen.