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Weiter, weiter: Eine interaktive Masterarbeit über das Skippen

Wo ist eine Abschlussarbeit über Skippen besser aufgehoben als auf Instagram? Eben: Genau dort veröffentlichten Marius Remmert und Verena Stürzebecher ihre »skip_instathesis«.

In manchen Sequenzen mimt Marius Remmert einen genervten User mit Pilotenbrille. Auf dem Profil @skip_instathesis kann man sich alle Teile in den Highlight-Storys ansehen

Alle kennen es, alle tun es: skippen. Sei es beim Serienvorspann auf Netflix, bei der Werbung auf YouTube oder bei der nächsten Instagram-­Story – wir drücken ständig auf »weiter«. Aber was macht das eigentlich mit uns? Dieser Frage gingen Marius Remmert und Verena Stürzebecher in ihrer Abschlussarbeit im Masterstudiengang Gestaltung an der HAWK Hildesheim nach – und veröffentlichten »skip_instathesis« konsequenterweise auf Instagram.

Das soziale Netz­werk stehe wie kein anderes für die Kul­tur des Skippens, erklären die beiden – und verweisen auf Marshall McLuhans ­berühmtes Zitat »The medium is the message«.

Die Ergebnisse ihrer Recherche prä­sentieren sie in Form kurzer Anima­tio­nen, Interviewsequenzen und Video­ausschnitte auf dem Instagram-Profil @skip_instathesis. Ein innovativer und mutiger Schritt, der den beiden eine größere Reichweite bescheren könnte, als Abschlussarbeiten sie normalerweise erreichen. Dafür nutzten sie von IGTV über Storys und Reels bis zu Feed-Posts und Hashtags alles, was Instagram zu bieten hat.

Hinter der teilweise flapsigen Darbietung steht die Erkennt­nis, dass Skippen zum Ausdruck einer gesellschaftlichen Haltung geworden ist, nämlich uninteressante und re­dun­dante Inhalte ausblenden zu wollen. Dauer und Stillstand könnten in unse­rer schnelllebigen Zeit immer we­ni­ger ertragen werden, so Stürzebecher und Remmert. Hinzu komme, dass sich un­sere Aufmerksamkeitsspanne in den letzten zwanzig Jahren dramatisch ver­ringert habe.

Die Absolventen bieten aber auch einen Lösungsansatz: Einfach mal off­line gehen! »Wenn wir die Abstinenz von Tönen und Bildern aushalten und als bewusste Pause wahrnehmen, dann kann dies zu einer gesteigerten Form von Aufmerksamkeit führen, sodass wir uns wieder besser auf neue Me­di­en einlassen können.« Außerdem wei­sen sie darauf hin, dass das Phänomen des Skippens noch nicht umfassend erforscht ist und weitere Studien notwendig sind.

 

Wissenschaftliche Fakten und Hintergründe sprach Verena Stürzebecher ein, um den sachlichen Charakterder gewonnenen Erkenntnisse zu unterstreichen

 

 

In kurzen Video­passagen spielt Marius Remmert einen genervten User, der mit Schnauzbart, Fliegerbrille und Trainingsanzug an eine Mischung aus Hipster, Gaming-Nerd und 80er-­Jahre-Proll erinnert

 

 

 

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