Wir haben Statements und Tipps von Frauen aus der Branche eingeholt …
Müssen wir im Jahre 2015 tatsächlich noch über die Rolle der Frau in der Kreativbranche reden? Ja, wir müssen.
Wir haben daher nachgefragt – bei Frauen, die ihren Weg gefunden haben …
Carina Orschulko, Gründerin und Geschäftsführerin von Liquid in Augsburg:
»Vorsicht vor den Waffen einer Frau«
Ich habe im Beruf keine Lust auf Rollenspielchen. Ich will nicht wegen meiner »hübschen Augen« ins Gespräch kommen, sondern wegen meiner intellektuellen und fachlichen Fähigkeiten. Deshalb halte ich nichts von den »Waffen einer Frau«. Tiefes Dekolleté und kurzer Rock führen schnell dazu, dass man auf einer anderen Ebene angesprochen wird, als man es möchte. Das muss einem bewusst sein.
Astrid Wunsch, Kreativdirektorin und Head of Design bei Triplesense Reply in Frankfurt:
»Tech-Branche hat Diversity entdeckt«
Langsam setzt sich in der Tech-Branche die Erkenntnis durch, dass Software nicht nur von »weißen Männern« programmiert werden kann – und sollte. Das Thema Diversity kommt aber erst ins Rollen.
Silvie Hartmann, Grafikdesignerin, und im Leitungsteam der FSG Freie Schule für Gestaltung in Hamburg und Mutter:
»Lasst den Mädchenkram!«
Es gibt Dinge, auf die Frauen achten müssen, damit sie nicht in die Geschlechterfalle tappen. Räumt nicht die Spülmaschine aus, sonst kommt ihr aus der Nummer nie wieder raus! Seid nicht zu schnell und verlässlich, sonst landen auf eurem Schreibtisch nur noch Fleißarbeiten und keine spannenden Kreativaufgaben mehr! Lasst euch nicht in die Kümmerrolle drängen! Bringt keine Cupcakes mit – es sei denn, sie sind für ein reines Frauenteam. Und kümmert euch selbst um den Beamer statt den männlichen Kollegen zu fragen. Kurz: Lasst den ganzen Mädchenkram!
Jannika Plaas , Kreativdirektorin bei Solutions Branding & Packaging Design in Hamburg und Mutter (momentan in Elternzeit):
»Mütter arbeiten härter«
Ich glaube, Mütter arbeiten sogar härter, weil sie sich beweisen müssen. Sie wollen auf jeden Fall den Ruf vermeiden, Projekte nicht innerhalb ihrer verkürzten Arbeitszeit stemmen zu können, und sind deshalb irgendwie immer erreichbar.