Freelancing ist für immer mehr Kreative das Arbeitsmodell der Wahl. Manchen dient es auch als Sprungbrett …
Kaum eine Agentur kommt heute ohne die Arbeit von Freelancern aus. Entsprechend gut ist die Auftragslage – gute Freiberufler sind oft auf Monate ausgebucht. In PAGE 10.2018 beleuchten wir das Arbeitsmodell, blicken auf Vor- und Nachteile und stellen verschiedene Lebensläufe und Werdegänge von Kreativen vor, die sich (mehrmals) für und gegen eine Festanstellung entschieden haben.
Für manche ist das Freelancertum auch die Vorbereitung auf eine Selbstständigkeit im größeren Rahmen: eine eigene Agentur. Hier berichtet Falko Ohlmer, Mitgründer der Designagentur Arndt Benedikt, von seinen Erfahrungen:
Plötzlich mitten in der Selbständigkeit
Nach dem Studium habe ich in kleineren Agenturen gearbeitet und bin eher zufällig in die Selbständigkeit reingerutscht. Ursprünglich wollte ich nur eine Auszeit nehmen, um ein bisschen zu reisen. Aber bevor ich die Reise planen konnte, bekam ich die Anfrage, ob ich ein umfangreiches Corporate Design gestalten wolle. Danach kam ich durch Weiterempfehlungen von Job zu Job und fand mich plötzlich mitten in der SelbstŠndigkeit wieder. Das habe ich ungefähr sieben Jahre gemacht.
Als Freelancer habe ich nie vor Ort bei Agenturen gearbeitet, sondern saß immer in meinem eigenen Büro. Der Abstand und die Freiheit waren mir sehr wichtig.
Als Freelancer habe ich nie vor Ort bei Agenturen gearbeitet, sondern saß immer in meinem eigenen Büro. Der Abstand und die Freiheit waren mir sehr wichtig. Wenn man vor Ort ist, wird man auch schnell mal auf Aufgaben eingespannt, die gar nicht zum Auftrag gehören. Außerdem habe ich parallel immer schon für eigene Kunden gearbeitet.
Meinen heutigen Geschäftspartner Felix Groß kenne ich seit dem Studium, wir sind eng befreundet. Irgendwann haben wir beschlossen uns zusammen zu tun und haben 2014 unsere Agentur Arndt Benedikt gegründet. Mit unserem kleinen Team sind wir breiter aufgestellt und können größere Projekte und Unternehmen betreuen. Das bedeutet natürlich auch eine größere Bindung und mehr Verantwortung. Richtig abschalten geht eigentlich mehr – auch im Urlaub muss man Mails checken, um reagieren zu können, wenn etwas schiefläuft.
Aber trotzdem bin ich überzeugt, dass es für mich genau die richtige Entscheidung war.
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