Diese Kampagne sensibilisiert auf verschiedenen Social Media-Plattformen und zeigt, wie wir unsere Accounts und Inhalte inklusiver gestalten können – und sollten!
HAWK Hildesheim. Wer auf Instagram und Co Bilder hochlädt, hat sie bestimmt schon mal ignoriert: Alt-Texte. Dabei helfen sie Menschen mit Sehbehinderung, Social Media in größerem Umfang zu nutzen. Alternativtexte machen das Netz barrierefreier, denn mit ihnen lassen sich die Bildinhalte eines Fotos beschreiben, die dann von Screenreadern ausgegeben werden. Und das funktioniert seit einiger Zeit auch auf Instagram, Facebook oder Twitter. Lässt man das entsprechende Feld frei, werden die Alt-Texte von den Plattformen selbst mittels KI generiert – allerdings oft mehr schlecht als recht.
Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, entwickelte Katharina-Sara Lifke die Social-Media-Kampagne »Übersehen« für ihren Master in Gestaltung. Dabei ging es ihr darum, über Sehbehinderung und Blindheit aufzuklären und zu zeigen, wie Social Media inklusiver gestaltet werden können. Für ihre Kampagne setzte sie auf Postings, Challenges und Videos, die über die verschiedenen Seheinschränkungen informieren, erstellte eigene Kanäle auf gängigen Plattformen wie Instagram oder TikTok und organisierte das Gesprächsformat »SichtBar«. In den Videos und mithilfe eigens erstellter Instagram-Filter veranschaulicht sie, wie sich verschiedene Augenkrankheiten auf die Wahrnehmung der Betroffenen auswirken. Im Verlauf der Kampagne waren die Beiträge unterschiedlich schwer zu lesen, um die Zielgruppe – junge und sehende Menschen – dafür zu sensibilisieren, wie bildlastig Social Media doch sind, und sie zu animieren, Alt-Texte zu verfassen.
Dass Sehbehinderung nicht gleich schwarzweiß bedeutet, zeigen die kräftigen Farben der Kampagne. Um ihre Lesbarkeit sicherzustellen, holte die Designerin Feedback von blinden und sehbehinderten Personen ein. »Eine große Hilfe war dabei auch der Kontrastrechner von leserlich.info«, so Katharina-Sara Lifke. »Überhaupt war es mir sehr wichtig, im Designprozess möglichst inklusiv und partizipativ vorzugehen und auf keinen Fall unbeabsichtigt ein Vorurteil zu stärken oder sehbehinderte und blinde Menschen falsch darzustellen.«
Katharina-Sara Lifke wollte wissen, wo die Grenzen der visuellen Kommunikation liegen. Wie spricht man Menschen an, die nur schlecht oder gar nichts mehr sehen? Auch in Zukunft möchte sie sich gerne im Bereich Kampagnen austoben
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