Eine neue Studie von McKinsey zeigt: Beim Erfolg von Designteams in Unternehmen kommt es nicht auf die Größe an …
2018 zeigte McKinsey mit ihrem Report »The Business Value of Design«, dass Design Unternehmen erfolgreicher macht. Jetzt legt die Unternehmensberatung mit einer Studie nach, in der sie untersuchte, wie genau Design in einem Unternehmen organisiert sein sollte, damit dieser Effekt auch wirklich eintritt. Und siehe da: Es kommt dabei nicht auf die Größe an, sondern vielmehr auf die Integration.
Für den Report »Redesigning the Design Department« wertete McKinsey Daten von 3 Mio. Designer:innen und Design Leaders aus über 100.000 Designabteilungen aus und kombinierte sie mit dem finanziellen Leistung der Unternehmen. Ergänzt wurden diese Erkenntnisse durch eine Umfrage unter 250 Business und Design Leaders sowie Interviews mit 30 Senior Executives von führenden Design-driven Companies.
Die organisatorische Integration von Designteams ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der untersuchten Unternehmen. Statt Designer:innen in einem eigenen Studio zu »beschützen«, betten die erfolgreichsten Companies sie in funktionsübergreifende Teams ein – und geben ihnen Training und Tools an die Hand, um erfolgreich zu kollaborieren und zu führen.
»Designer:innen müssen als Kolleg:innen wahrgenommen werden und nicht als interner Dienstleister«,
wird der Head of Design eines FMCG-Konzerns zitiert. Vertrauen zwischen den Bereichen Design und Business aufzubauen, stellte sich bei der Untersuchung als wesentlich heraus.
Erfolgsmodell Hybrid
Offenbar eignet sich dabei ein hybrides Modell besonders, bei dem Designer:innen einerseits fest eingebunden sind in Projekt- und Produktteams und andererseits lose in einem übergreifenden Designteam organisiert sind. Diese Art der Einbindung führt laut dem Report nicht nur zu besseren Produkten, sondern auch zu mehr Involvement von Design bei internen strategischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die so genannte C-Suite – also Geschäftsführung, Finanz- und Personalchef:innen – an Bord sind und entsprechendes Vertrauen ins Design setzen.
Mehr Integration sorgt für zufriedenere Designer:innen
Auch in Sachen Personal spielt die Integration von Design eine wesentliche Rolle. Die Rechnung ist ganz einfach: mehr Integration, mehr Mitspracherecht und mehr Freiheiten, sich einzubringen = glücklichere Designer:innen. Entsprechend haben Unternehmen, die Design so einbinden, bessere Chancen Talente anzuziehen und zu halten.
Besonders für letzteres sind auch die Entwicklungsmöglichkeiten wichtig. Unternehmen, die ihre Designer:innen in Business und Technologie weiterbilden, sorgen so für noch mehr Integration und Durchschlagskraft. Denn um als Design Leader erfolgreich zu sein, braucht es Erfahrungen und Kenntnisse über das reine Design-Handwerk hinaus. Designer:innen müssen verstehen, wie das Geschäft operativ und kommerziell funktioniert, um wirklich mitreden und etwas verbessern zu können. Unternehmen können dieses Knowhow fördern, indem sie Entwicklungsprogramme aufsetzen, die etwa Hospitanzen in anderen Abteilungen beinhalten.
Gleichzeitig besteht für Unternehmen ein entscheidender Vorteil darin, Design Skills auch in anderen Abteilungen zu fördern. Designer:innen sollten ihr Wissen teilen. Zitat eines Medtech-Executive in dem Report:
»Wir brauchen Talente, die Design demokratisieren mithilfe eines inklusiven Ansatzes.«
PAGE Fazit
Mehr Integration, mehr Design-Knowhow im Unternehmen etc.: Im Grunde sind das alles Sachen, die Designstrateg:innen und Design Manager:innen schon seit Jahren befürworten und fordern – zum Beispiel hier oder hier. Vielleicht hören die Unternehmen besser zu, wenn es von McKinsey kommt.