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Recruiting in der Design- und Digitalbranche: Make a Match!

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Editorial: Onboarding

Vielleicht hat der Job-Futuromat der ARD ja doch recht, wenn er zur Zukunft des Recruiters ausspuckt, dass 0 Prozent der Tätigkeiten in diesem Beruf schon heute eine Maschine übernehmen könnte. Wie sonst käme es dazu, dass Amazon Mitarbeitern nach der Probezeit 5000 Dollar bietet, wenn sie das Unternehmen wieder verlassen? Oder dass Ryanair-Boss Michael O’Leary in der Stellenausschreibung für seinen Assistenten nicht nur ein »dickes Fell«, »engelsgleiche Geduld« und »die Fähigkeit, ohne Schlaf auszukommen« fordert, sondern auch Radfahrer und Fans von Manchester United davor warnt, dass sie »gefoltert und erschossen« würden? Können derlei absurde Recruiting-Ideen von einem Algorithmus stammen?

Dagegen erscheint einem selbst eine Snapchat Recruiting Week, wie sie McCann Worldgroup veranstaltete, schon geradezu konventionell, auch wenn sich das Netzwerk damit allemal zu den First Movern der Werbebranche zählen darf. Junge Mitarbeiter aus PR und HR gewährten in ihren Snaps einen Blick hinter die Kulissen und stellten mal lustig, mal informativ, aber immer authentisch Köpfe, Stellen und Kompetenzen ihrer Agentur vor. Über 500 Bewerbungs-Snaps führten zu 50 ernsthaften Anfragen. Doch der schwierigste Part im Personalbeschaffungsprozess folgte auch dann erst noch: die Kandidaten, die wirklich zum Team passen, zu identifizieren, zu begeistern und zu integrieren.

Missgriffe gehören zu den teuersten Fehlern, die man machen kann. Wer klug ist, trennt sich denn auch wie Amazon gleich wieder von wankelmütigen Kollegen und macht wie O’Leary erst gar kein Geheimnis aus seiner »Corporate Culture«, im Gegenteil, er stellt sie heraus. Und ja, es stimmt, die Personaler haben die neuen Matching-Technologien nicht wirklich auf dem Schirm. Bleibt die Frage: Wen oder was suchen sie überhaupt? Designer und Developer? Na klar, denn Maschinen können zwar durchaus Teile unserer Arbeit übernehmen (im Beruf des Webdesigners sind es laut besagtem Job-Futuromaten sogar schon ein Viertel der Tätigkeiten), aber eben nicht die entscheidenden – Make the Match!

Gabriele Günder,
Chefredakteurin/Publisherin

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