Präsentieren ist ein wichtiger Bestandteil des Gestalteralltags. Worauf es ankommt und mit welchen Strategien man überzeugen kann, lesen Sie hier in unseren Tipps und Tricks von Gestaltern und Strategen, die häufig präsentieren:
Erwartungshaltung klären
Dafür kann es ratsam sein, das Briefing kurz zu rekapitu
lieren. So schafft man eine gemeinsame Basis und geht sicher, dass man über das Gleiche redet – oder
kann entsprechend umdisponieren.
Peter Tautkus, Mitglied der
Geschäftsleitung bei Scholz & Friends Strategy
Group, Hamburg
Design rational nachvollziehbar machen
Indem man transparent macht, warum ein Entwurf so und nicht anders aussieht, verhindert man den Eindruck von Willkür.
Carolin Rauen, selbstständige Kommunikationsdesignerin, Hamburg
Auf den Fluss achten
Inhaltliche Sprünge oder ein bloßes Aneinanderreihen von Aussagen ohne Anschlussfähigkeit führen meist zu einem frühen Aussteigen der Zuhörer.
Daniel Leyser, Managing Director bei MetaDesign, Berlin
Spannung aufbauen
Die Highlights einer Präsentation sollte man nicht sofort preisgeben, sondern mit einer schrittweisen Herleitung Spannung erzeugen.
Peter Tautkus, Mitglied der Geschäftsleitung bei Scholz & Friends Strategy Group, Hamburg
Aus Sicht des Kunden argumentieren
Statt den Fokus darauf zu legen, was man sich selbst bei seiner Arbeit gedacht hat, sollte man darstellen, welchen Nutzen der Auftraggeber von einem Design hat. Dann hört dieser auch viel besser zu.
Christian Büning, selbstständiger Kommunikationsdesigner, Oberwesel
Folien-Repertoire aufbauen
Wir haben eine Datenbank an Folien in unserem Corporate Design, die wir stetig ausbauen. So müssen wir nicht jedes Mal neu anfangen.
Kim Wittfeld, Mitgründer und Geschäftsführer bei Dunckelfeld, Köln
Zeitknappheit einkalkulieren
Wenn ich nicht genau weiß, ob die Präsentationszeit reicht, hilft ein zusammenfassendes Chart am Ende jedes Kapitels. Im schlimmsten Fall kann ich dann direkt dorthin springen und übergreifend auf die Punkte eingehen.
Philipp Bareiss, Kreativdirektor bei Scholz & Volkmer, Wiesbaden
Nutzerflows animieren
Bei digitalen Projekten reicht es nicht, ein Mockup oder ein statisches Design zu zeigen. Wir arbeiten so früh wie möglich mit Animationen von Oberflächen, um etwa Transitions zwischen Seiten besser erfahrbar zu machen.
Kim Wittfeld, Mitgründer und Geschäftsführer bei Dunckelfeld, Köln
Sein Publikum kennen
Wir versuchen immer, die wichtigsten Entscheidungsträger vorab zu sprechen, um ein Gefühl für die Personen zu bekommen und uns auf sie einstellen zu können.
Falko Ohlmer, geschäftsführender Partner von Arndt Benedikt, Frankfurt am Main
Aufmerksamkeit schaffen
Mir hilft es, während einer Präsentation zu stehen und immer Augenkontakt mit den Zuhörern zu halten. Auf diese Weise beziehe ich die Personen im Raum mit ein und bekomme ihre Aufmerksamkeit.
Philipp Bareiss, Kreativdirektor bei Scholz & Volkmer, Wiesbaden
Sich auf Designlaien einstellen
Einfache Beschreibungen und nachvollziehbare Analogien helfen bei absoluten Laien. Von dort aus kann man je nach Verständnis und Vorwissen schrittweise in die Fachsimpelei gehen.
Daniel Leyser, Managing Director bei MetaDesign, Berlin
Mut zur Lücke
Wenn man etwas nicht weiß, sollte man es lieber zugeben, statt Bullshit zu reden. Gerade als Anfänger denkt man oft, man dürfe keine Schwäche
zeigen, aber es ist viel souveräner, offen damit umzugehen und zu sagen: »Das muss ich recherchieren.«
Christian Büning, selbstständiger Kommunikationsdesigner, Oberwesel
Mehr zum Thema »Präsentieren vor Kunden« lesen Sie in PAGE 08.2018.