Die erste Folge lädt zu Spector Books ein, einem der visuell spannendsten deutschen Buchverlage.
Leipzig war mal die wichtigste Buchstadt der Welt. Damals gab es dort über 2000 Betriebe rund ums Buch, ob Verlage, Schriftgießereien oder Druckereien. Heute nur noch zu sehen auf einem digitalen Stadtplan, denn das legendäre Graphische Viertel wurde im Dezember 1943 durch einen Bombenangriff praktisch vollständig in Schutt und Asche gelegt.
Doch die Tradition bleibt lebendig, eine neue, aufregende Leipziger Buchdesign-Szene ist entstanden.
Eine wunderbare Idee, dass die Stiftung Buchkunst ihr nun eine Podcast-Reihe widmet. Den Anfang macht ein interessanter Besuch bei Spector Books. Der von Jan Wenzel, Anne König und Markus Dreßen gegründete Verlag kassiert immer wieder Auszeichnungen für ihre gestalterisch ebenso wie inhaltlich anspruchsvollen Publikationen. Im Podcast sprechen die Gestalter darüber, wie alles anfing, wie sie untereinander, mit Künstlern und internationalen Designern zusammenarbeiten und als wie robust sich die Bedeutung von Büchern im digitalen Zeitalter erweist. Auch die aktuelle Leipziger Designszene ist Thema, ebenso die DZA Druckerei zu Altenburg, mit der Spector Books eng zusammenarbeitet.
Im zweiten Podcast geht es um Comics
Alle zwei Monate plant die Stiftung Buchkunst eine Fortsetzung der Reihe. Ab 18. Mai ist eine Episode namens »Comics in LE oder Wer wird Millionaire« zu hören. Dabei sind dann die Comic-Artists Anna Haifisch und Max Baitinger, die (immer parallel zur Buchmesse) das Indie-Festival »Millionaires Club« organisierten, der Comic-Experte und FAZ-Literaturchef Andreas Platthaus, sowie Lina Ehrentraut. Sie plant für Ende Mai nämlich gemeinsam mit dem Kunstkollektiv Squash die Snail Eye Cosmic Comic Convention. Und gerade ist auch ihre skurrile Comic-Erzählung »Melek + Ich« bei Edition Moderne erschienen.
Anna Haifisch, international bekannt durch ihre Comic-Reihe »The Artist«, hat ihr neues Buch »Residenz Fahrenbühl« dagegen bei Spector Books veröffentlicht. Wieder dreht sich alles um die Höhen, vor allem aber die banalen Tiefen des Künstlerlebens – mit zwei Mäusen als Hauptfiguren.