Viele Kreative arbeiten als Freelancer, weil sie die Freiheit und Selbständigkeit schätzen. Manche gehen so auch auf die Suche nach dem richtigen Arbeitgeber.
Kaum eine Agentur kommt heute ohne Freelancer aus. Die Auftragslage ist entsprechend gut – und gute Freiberufler oft auf Monate ausgebucht. In PAGE 10.18 schauen wir uns das Arbeitsmodell genauer an, beleuchten Vor- und Nachteile und stellen Lebensläufe und Werdegänge von Kreativen vor, die sich (mehrmals) für und gegen eine Festanstellung entschieden haben.
Thomas Dirfard, heute Head of Account Management bei der Werbeagentur Leagas Delaney in Hamburg, berichtet hier von seinem Karriereverlauf – und warum es ihn in die Festanstellung zog:
Kein aufwändiger Bewerbungsprozess
Ich habe in Frankfurt eine Ausbildung zum Werbekaufmann gemacht und danach viereinhalb Jahre bei Publicis in Berlin gearbeitet. Als ich an einen Punkt kam, an dem ich mich dort nicht mehr weiterentwickeln konnte, bin ich zu einer kleineren Agentur gewechselt, wo ich allerdings nicht lange blieb. Auch die beiden nächsten Agenturstationen bei thjnk (damals noch kempertrautmann) und Scholz & Friends in Hamburg waren eher kurz.
Daraufhin habe ich beschlossen, als selbständiger Berater zu arbeiten, um so mehrere Agenturen kennenzulernen – ohne den aufwändigen Bewerbungsprozess. Als Berater ist man meist für längere Zeit gebucht, sitzt vor Ort in den Agenturen und bekommt ein gutes Gespür für das Unternehmen. Ich hatte immer die Option im Hinterkopf, mich fest anstellen zu lassen, wenn es für beide Seiten passt. Im September 2014 war es dann soweit und ich bin fest bei Leagas Delaney in Hamburg geblieben.
Mein Tipp an angehende Freelancer: Ein paar Erfahrungen aus dem Agentur-alltag schaden nicht.
Ich bin nicht der klassische Freelancer, der unbedingt sein eigener Herr sein will. Es hat knapp vier Jahre gedauert, bis ich die passende Festanstellung gefunden habe, aber es hat sich gelohnt. Ich fühle mich in diesem Modell einfach sicherer – gerade mit zwei Kindern ist das ein wichtiges Gefühl. Ab einer bestimmten Position ist der Gehaltsunterschied zwischen festen und freien Beratern auch nicht mehr so groß.
Mein Tipp an angehende Freelancer: Ein paar Erfahrungen aus dem Agenturalltag schaden nicht. Und: Unbedingt ehrlich sein. Die Branche ist relativ überschaubar – und schlechte Erfahrungen mit Freelancern sprechen sich schnell herum.
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