Neue Nahverkehrskonzept sind gefragter denn je. Mit dem Lichtleitsystem könnten sich Passagiere besser auf dem Bahnsteig und in Zügen verteilen.
weißensee kunsthochschule und Freie Universität Berlin. Schon vor dem Einsteigen in S- oder U-Bahn wissen, wo sich ein freier Platz befindet, könnte in Zeiten des Physical Distancing hilfreich sein – damit sich neu Zusteigende entsprechend an den Haltestellen verteilen können. Realisieren will dies Johannes Müller, Masterstudent an der weißensee kunsthochschule berlin, basierend auf dem Firefly-Konzept eines Studierendenteams aus den Fachgebieten Interaction Design (weißensee kunsthochschule) und Human – Centered Computing (FU Berlin).
Dieses sieht vor, dass an den Stromschienen des Streckennetzes angebrachte Lichtmodule etwa anderthalb Minuten vor Einfahrt der Züge anzeigen, wo sich noch freie Sitzplätze befinden. Je leerer ein Waggon, desto heller leuchten sie. Dazu nutzt Firefly die Auslastungsdaten der vorherigen Haltestelle, wobei diese entweder über Kameras und Objekterkennungssoftware oder durch 3D-Infrarot-Lichtsensoren erhoben werden könnten.
Das Firefly-Konzept entstand bereits im Dezember 2019, ausgehend von der Frage, wie sich das Wohlbefinden in Großstädten durch mehr persönlichen Raum im öffentlichen Nahverkehr steigern ließe. »Vor wenigen Monaten noch ein Luxusproblem, wird der persönliche Bewegungsradius in der pandemischen Situation zum Personal Health Space. Firefly hilft dabei, diesen Schutzraum einzuhalten«, erklärt Johannes Müller. Er hat die Idee bei der Initiative #HackTheCrisisBerlin von CityLAB Berlin eingereicht und hofft auf eine testweise Umsetzung mit der BVG.
Inzwischen hat auch der Spiegel über sein Konzept berichtet und Müller konnte Firefly als Vorschlag beim Regional Traffic 2020 Startup-Program der DB mindbox einreichen.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 3. Juli 2020 in PAGE 08.2020.
Johannes Müller, Masterstudent im Fach Produktdesign mit Schwerpunkt Interaction Design an der weißensee kunsthochschule berlin, erkannte die Bedeutung des interdisziplinären Projekts mit der Freien Universität Berlin und will es nun weiterentwickeln.
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