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So vermeiden Sie die sechs schlimmsten Businessplan-Fehler

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René Klein, Geschäftsführer Für-Gründer.de, Frankfurt/Main, www.fuer-gruender.de

Gründungszuschuss, Einstiegsgeld, Kredite für Selbstständige und Freiberufler – wer mithilfe von Fördergeldern vom Jobcenter oder per Bankdarlehen in die Selbstständigkeit starten möchte, kommt um einen Businessplan nicht herum. So vermeiden Sie die sechs schlimmsten Businessplan-Fehler.

Die 6 schlimmsten Businessplan-Fehler

1. Unrealistische Geschäftsidee
Prüfen Sie genau, ob Ihre Geschäftsidee in den nächsten drei bis fünf Jahren wirklich tragfähig ist. Könnten aufkeimende Technologien oder indirekte Wettbewerber die Nachfrage mittelfristig beeinträchtigen? Bietet vielleicht jemand ähnliche Dienstleistungen an, die einfacher zu vermarkten sind? Ist der von Ihnen ausgewählte Standort wirklich geeignet? Können Sie preislich mit Ihren Mitbewerbern mithalten und trotzdem Gewinne erzielen? Müssen Sie sich vielleicht weiter differenzieren, um ein besseres Alleinstellungsmerkmal zu haben? Wenn Sie im Vorfeld über potenzielle Problemfelder und Lösungen nachdenken, können Sie schnell die Weichen stellen, falls die Umsetzung nicht so funktioniert wie erhofft.

2. Kapitalbedarf zu gering kalkuliert
Gefährlich ist es, nicht zu kalkulieren, wie viel Geld man im Worst Case in den ersten Monaten nach der Gründung benötigt, um liquide zu bleiben. Zu Beginn sind Umsätze meist noch niedrig, doch Kosten laufen in voller Höhe auf. Je nach Geschäftsidee kann durchaus einige Zeit vergehen, bis ein Auftrag fertig gestellt ist und der Kunde die Rechnung bezahlt hat. Diese Zeit müssen Sie finanziell überbrücken können und dabei immer noch genügend Mittel zur Verfügung haben, um Kredite sowie Gewerbe-, Umsatz- und Einkommenssteuervorauszahlung zu bedienen.

3. Umsatzprognosen zu optimistisch kalkuliert
Die Umsatzplanung ist kein Wunschkonzert. Eine überzeugende Planung arbeitet mit realistischen Zahlen! Überlegen Sie gut, wie viele Kunden Sie bereits haben, welchen Umfang die Projekte haben und wie viele Kunden Sie in den ersten Monaten gewinnen können. Hier gilt die Devise: Lieber etwas konservativer als zu optimistisch planen! Denn falls Ihr Umsatz nicht so schnell steigt, wie Sie angenommen haben, bekommen Sie unweigerlich ein Liquiditätsproblem.

4. Gewinn zu positiv berechnen
Oft schätzen Gründer wichtige Kostenpositionen viel zu niedrig ein oder vergessen sie einfach. Dann kommt das schreckliche Erwachen, weil Einkaufspreise höher ausfallen als geplant oder nicht bezifferte Kosten für Transport und Verpackung dazukommen. Manchmal kostet der Mitarbeiter doch mehr als gedacht. Oder die Zinssituation entwickelt sich ungünstig. Und schon droht wieder ein Liquiditätsproblem. Rechnen Sie also lieber mit Vorsicht!

5. Schnell hohe Fixkosten aufbauen
Zu teure Räumlichkeiten, zu viele Mitarbeiter, zu viel Material im Lager. Gerade beim Aufbau eines Unternehmens, wenn die Gewinne noch gering sind, sollten Sie sehr genau prüfen, wie hoch regelmäßig anfallende Kosten wie Miete, Gehälter und Honorare ausfallen dürfen, ohne die Unternehmung zu gefährden.

6. Businessplan nicht für das Controlling einsetzen
Viele Gründer nutzen den Businessplan nach der Gründung nicht mehr. Er wandert in die Schublade, statt als Blaupause für die nächsten Schritte zu dienen. Dabei könnte er prima als Controlling-Instrument eingesetzt werden, denn nicht umsonst hat man solche Mühe in eine dreijährige Planung investiert.

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