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Zu ambitioniert? weltweiter Google-Film

Am 24. Juli startet Google ein Mitmachprojekt in großem Stil. Für das Projekt »Life in a Day« ruft der Konzern alle User dazu auf, Momente des Tages aus ihrer eigenen Perspektive zu filmen. Die Beiträge werden in einem speziellen Youtube Channel gesammelt, Auszüge später zu einem Film verarbeitet.

Am 24. Juli startet Google ein Mitmachprojekt in großem Stil. Für das Projekt »Life in a Day« ruft der Konzern alle User dazu auf, Momente des Tages aus ihrer eigenen Perspektive zu filmen. Die Beiträge werden in einem speziellen Youtube Channel gesammelt, Auszüge später zu einem Film verarbeitet.

Die Regie übernimmt kein Geringerer als Kevin Macdonald, Ocar-Gewinner und Macher von Filmen wie »The Last King of Scotland«, oder »One Day in September«. Als Produzent steht ihm Ridley Scott zur Seite, der bisher für Hollywood-Streifen wie »Gladiator«, »Black Hawk Down«, »Thelma & Louise« oder »Blade Runner« verantwortlich war. Premiere feiert Life in a Day auf dem Sundance Filmfestival im Januar 2011.

Im Grunde ist ein solches Mitmachprojekt nichts Ungewöhnliches – das www lebt davon, dass es von Menschen gefüllt wird. Und auch in der Vergangenheit diente Youtube diversen Initiatoren als Plattform. 2008 beispielsweise feierten Kolle Rebbe und Detlev Buck großen Erfolg mit ihrem Fantagebuch zur Fußball Europameisterschaft.

Während es in diesem Fall um die Eindrücke der deutschen Fußballfans ging, hat Google weitaus größere, womöglich unrealistische Ambitionen. »Jeden Tag sehen 6,7 Billionen Menschen die Welt durch ihre eigene einmalige Linse«, heißt es im offiziellen Blog des Projekts. »Stellt Euch vor, es gäbe einen Weg, all diese Perspektiven einzusammeln und sie zu einer Geschichte über einen Tag auf der Erde zusammenzufügen.« Wie gesagt: Die Ambition ist groß. Aber ist sie auch reflektiert? Immerhin hat von den erwähnten 6,7 Billionen Menschen ein großer Teil gar keinen freien Zugang zum Internet.

Gerade heute meldete die »Financial Times Deutschland Online«, dass die Zensur in China derzeit Microblogging-Dienste wie Twitter überprüfe und in diesem Zuge diverse Seiten abgeschaltet seien. Und auch Google selbst schlägt sich mit den Chinesischen Behörden herum. Zuletzt ging es um die Blockaden des Vorschlagsuchdienstes »Suggest«,  ganz aktuell hat Google die Lizenz für Google Maps in China nicht erhalten. Und um überhaupt eine kommerzielle Seite in der Volksrepublik betreiben zu dürfen, muss Google generell Kompromisse eingehen. »Ein echter Kampf um Meinungsfreiheit sieht anders aus«, schreibt beispielsweise FAZ.net über das Zurückrudern Googles bei der automatischen Umleitung zu Google Hong Kong bei in China unerwünschten politischen Ergebnissen.

Ob der Trailer zu »Life in a Day« halten kann, was er verspricht, muss sich also erst noch zeigen.

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