Diese Kolleginnen haben uns ihre Meinungen und Tipps verraten …
Nach wie vor sind Frauen in den Führungsetagen der Branche eklatant unterrepräsentiert. Und noch sind es hauptsächlich die Mütter, die in Teilzeit arbeiten.
Also haben wir uns auf Spurensuche begegeben und nachgehakt, warum Frauen noch so selten die erste Geige in Agenturen spielen und was sich ändern muss.
Julia Saswito, Geschäftsführerin von Triplesense Reply in Frankfurt am Main und Mutter:
»Mehr Risikofreude!«
Uns fehlen weibliche Vorbilder, die erfolgreich in der Technologiebranche sind. Zumal bei den wenigen Vorbildern immer das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Rolle spielt, statt der fachlichen Kompetenz. Ich wünsche mir, dass mehr Frauen gründen. Viele wägen zu lange ab und sind weniger risikofreudig als Männer.
Konstanze Bruhns, Kreativdirektorin bei BBDO in Düsseldorf und alleinerziehende Mutter:
»Teilzeit ist ein Geben und Nehmen«
Teilzeit ist ein Geben und Nehmen. Nach der Geburt meines Sohnes habe ich vier Tage die Woche gearbeitet, war aber am Freitag im Notfall erreichbar und habe mich in Pitchphasen auch ganz für den Job freigeschaufelt. Dafür war es in meiner Agentur kein Problem, wenn ich mal später kommen oder früher gehen musste. Viele Frauen machen sich Gedanken darüber, ob Kind und Karriere vereinbar sind. Ich finde, dass das in der Realität einfacher ist, als man vorher glaubt.
Tatjana Henschel, Director Creative Ideation bei Track in Hamburg (30 Stunden pro Woche) und Mutter:
»Flexibilität ist Trumpf«
Bei Teilzeit gilt: Flexibel sein! Während des Kita-Streiks habe ich zum Beispiel eine Präsentation vom Spielplatz aus gehalten. Der Kunde fand das super. Generell geht es mehr darum, dass sich der Auftraggeber gut beraten und begleitet fühlt, als um die physische Präsenz.
Anja Grote-Lutter, Chief Commercial Officer bei Kontrast in Düsseldorf:
»Frauen denken lösungsorientierter«
Die meisten Frauen denken lösungsorientierter als Männer. Sie sind weniger daran interessiert, sich selbst zu verkaufen. Aufgrund ihrer größeren Empathie gehen sie Probleme ganzheitlicher an. Für mich ist emotionale Zugehörigkeit zu einer Agentur ein größerer Motivator, als wenn ich zu Partys eingeladen werde oder mir jemand auf einer Bühne sagt, wie toll ich bin.
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