Endlich Papa: 3 Fragen an Kreativkonzepter Katsche Platz
Kreativkonzepter Katsche Philipp Platz erkennt seit Anfang April sein Leben nicht wieder: »Denn nicht nur der Corona-Sci-fi-Film läuft draußen, ich bin auch noch Papa geworden.«
Das sind super Nachrichten vom Kreativkonzepter- und Texter-Duo Katsche & Nike aus Hamburg. Katsches Texter-Jobs sind allerdings nahezu auf Null runtergefahren. Seine Art zu arbeiten, hat das nicht beeinflusst denn spätestens seit er sich 2018 gemeinsam mit Nike als Digitalnomade auf Weltreise begeben hat, arbeitet er überwiegend remote. Leider ist auch die Ausstellung- und Lesereise für sein Kunstbuch »How to never arrive anywhere«, das im Februar erschienen ist, bis auf Weiteres gestrichen und im Gemeinschaftsatelier herrscht Schichtbetrieb.
Welche positiven Aspekte gewinnst du der derzeitigen Lage ab?
Alles runterzufahren und komplettes Kontaktverbot zu haben war auf der Säuglingsstation und im Wochenbett ein Segen. Auf der Station meinten sie: »Endlich können wir mal unseren Job machen, statt 15 Gästen pro Zimmer zu erklären wo das Klo, die Küche und vor allem der Ausgang ist.«
Und viele meiner Bilder bekommen in dieser Situationen eine weitere Bedeutungsebene »endlich raus« oder »endlich kaufen«.
Was ist dir schon Lustiges passiert im Home Office?
Das sind vor allem die Nachrichten von Freunden und Kollegen die anfangs entsetzt und entnervt fragten, warum zur Hölle ich freiwillig so arbeite. Der einzige Grund sind natürlich die Telkos untenrum luftig – wenn man nicht plötzlich doch mal aufgefordert wird aufzustehen.
Wie vertreibst du dir die Zeit?
Gerade jetzt gibt es viel zu sagen und wichtige Impulse zu senden. Ich mache Zuhause Kunst aus Klopapier und kommentiere damit die Eindrücke und Berichte aus meiner Sicht. Zum Beispiel habe ich inspiriert von Damian Hirsts »For the Love of God« tausende von Papierdiamanten gerollt und auf einen Plastikschädel made in China geklebt. Dazu setze ich verschiedene Fundings auf startnext.de auf, bei denen die Erlöse zum Teil Organisationen wie der Deutschen Seenotrettung zufließen, die Geflohene aus dem Mittelmeer fischen; Viva con Agua, die sauberes Wasser für Millionen von Menschen schaffen oder auch der Hamburgischen Kulturstiftung. Und dann ist da ja noch mein Nachwuchs…
Dieser Beitrag wurde erstmals am 13. Mai 2020 veröffentlicht.
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