Wir zeigen, wie Agenturen erfolgreich Employer Branding betreiben – für ihre Kunden genauso wie für sich selbst. Bei Loup gehört es zu den Schwerpunkten im Portfolio.
»Arbeitnehmende suchen mehr als einen Job«, sagt Denise Kurkowski, Geschäftsführerin und Kreativdirektorin bei der Design- und Kommunikationsagentur LOUP in Stuttgart. Sie muss es wissen, denn Employer Branding gehört zu den Spezialgebieten der Agentur, die zuletzt Kärcher bei entsprechenden Maßnahmen unterstützte. »Mitarbeitende suchen eine Unternehmenskultur, die zu ihren persönlichen und beruflichen Zielen passt.« Beim Employer Branding sei deshalb Authentizität besonders entscheidend: »Eine ehrliche und glaubwürdige Kommunikation erhöht sowohl die Bindung der bestehenden Belegschaft ans Unternehmen als auch die Attraktivität für potenzielle neue.«
Um eine gute Arbeitgebermarke zu entwickeln und nach außen zu tragen, braucht es laut Denise Kurkowski zunächst einmal die Bereitschaft zur Selbstreflexion. Das kann schon mal wehtun, wenn interne Strukturen und Prozesse hinterfragt und gegebenenfalls neu aufgesetzt werden müssen. LOUP startet in solche Projekte daher meist mit umfangreichen Mitarbeitendenbefragungen, um den Status quo und die Bedürfnisse der Belegschaft zu erheben – aber auch die Dinge, die gut laufen und goutiert werden. Die Ergebnisse dieser Umfragen und Interviews wertet die Agentur aus und fasst sie – diplomatisch, aber ehrlich – für die Geschäftsführenden der Unternehmen zusammen. »Manchmal braucht es einen echten Changeprozess, der feinfühlig moderiert werden muss«, erklärt Kurkowski.
LOUP selbst war ursprünglich eine reine Designagentur, seit 2016 bietet sie auch Werbung an und gehört zu dem Netzwerk Bold & Epic, gemeinsam mit Bold & Epic Code, Bold & Epic Systems, Bold & Epic Consulting und Arise (Onlinemarketing). Employer Branding und Recruiting laufen über die Dachorganisation, aber in enger Abstimmung mit den jeweiligen Teams. Das klappe sehr gut, sagt Denise Kurkowski. Kürzlich stellte LOUP sechs neue Leute ein. Ihrer Erfahrung nach sei für Kreative insbesondere die Balance zwischen Freiheit und Struktur wichtig: »Ein gewisses Maß an Eigenverantwortung gepaart mit Prozessen, die der Arbeit einen Rahmen geben – und die Möglichkeit zum kreativen Sparring, wann immer es nötig ist.«
Mitarbeitende als Markenbotschafter
2020 suchte die Holy AG, Betreiberin der Outletcity Metzingen, Mitarbeitende im dreistelligen Bereich für unterschiedlichste Aufgaben und holte sich dafür Hilfe von LOUP. Erste interne Erhebungen förderten zutage, dass in der Belegschaft aufgrund des enormen Wachstums viel Unsicherheit und Unzufriedenheit herrschten. »Hier bestand nicht nur die Notwendigkeit, das Arbeitgeberimage nach außen zu schärfen, sondern das Unternehmen benötigte auch eine Imageentwicklung nach innen sowie Identifikationsanker für die bestehenden Mitarbeiter:innen«, erinnert sich Kurkowski.
Deutlich wurde aber auch, dass der Teamspirit im Unternehmen sehr stark war – das Gefühl, gemeinsam etwas Großes erreicht zu haben, ebenso wie die Bereitschaft, das weiterhin tun zu wollen. Auf diesem Ergebnis setzte das Agenturteam auf und entwickelte ausgehend von dem Credo »Willkommen in New Work« eine Kampagne, in der die Mitarbeitenden selbst das Wort haben – ein Klassiker im Employer Branding.
Anzeigenmotive mit einer Kombination aus Illustration und Porträtfotografie zeigen Leute aus unterschiedlichen Bereichen und ihre jeweilige Motivation für ihren Job. Senior UX Designer Sammy beschreibt sich zum Beispiel zu 60 Prozent als »Problemlöser« und zu 40 Prozent als »Glücksbringer«, Style Buyer Lea wiederum zu 70 Prozent als »Datenflüsterin« und zu 30 Prozent als »Styleguider«. Die Profile wirken nahbar und geben zugleich Einblick in die jeweilige Tätigkeit. Die Kampagne bescherte der Outlet City Metzingen 2023 den Employer Branding Award als Beste Arbeitgebermarke – und 130 neue Mitarbeitende.
Denise Kurkowski ist Geschäftsführerin und Kreativdirektorin bei LOUP in Stuttgart. Employer Branding ist einer der Schwerpunkte der Agentur
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