Erwerbsmodelle für Gestalter
Ab sofort im Handel: PAGE 03.2013
Editorial: Happy Hour?
Sie können arbeiten, wann und wo Sie wollen. Sie können sich Ihre Zeit selbst einteilen und auch einfach mal nichts tun. Ja, abhängig beschäftigt zu sein ist großartig. Das klassische Angestelltenverhältnis mit Anwesenheitspflicht weicht einer flexiblen Arbeitsrealität, Agenturen und Unternehmen räumen ihren Mitarbeitern immer mehr Autonomie ein. Von diesen Freiheiten können viele Freiberufler nur träumen. Sie sind allein verantwortlich für ihren Umsatz. Sie müssen Ergebnisse liefern und dazu Aufträge akquirieren. Aber: Sie könnten, wenn da der finanzielle Druck nicht wäre, Jobs ablehnen und sich die Rosinen rauspicken.
Vorurteil hin oder her, wer wünscht sich nicht eine Mischung aus beiden Erwerbsformen: ein gesichertes Einkommen und die Möglichkeit, sich bei eigenen Projekten obendrein zu verwirklichen? Nicht zuletzt wegen der Flexibilisierung des Agenturgeschäfts stehen in der Kreativbranche denn auch Zweit- und Drittjobs an der Tagesordnung. Und die Spitzenkräfte unter uns, die können sich ihre Jobs ohnehin aussuchen – ganz gleich, ob abhängig beschäftigt, Freelancer oder Agenturchef. Sie können auch ganz einfach mal nichts tun.
Ob auch in Sachen Award-Teilnahme, das muss sich allerdings erst noch erweisen. Branchenprimus Jung von Matt jedenfalls – noch führt er die Top Lists an (siehe PAGE Ranking auf Seite 44 ff.) – nimmt sich jetzt seine Auszeit. Und mit dieser »Alle-zwei-Jahre-in-Ausbildung-Umschichtung«, wie Stefan Schmidt von dieckertschmidt die Entscheidung nannte, will er ganz gewiss nicht nur Einsteiger und Talente aus den eigenen Reihen zu Höchstleistung befähigen, sondern sich zudem als attraktiver Arbeitgeber hervortun. Ja, entscheidende Parameter haben sich geändert, es winken mehr denn je kreative Jobs außerhalb der Kommunikation, der Employee Happiness Index gewinnt an Bedeutung.
Also nur Mut: Raus aus vermeintlichen Zwängen, rein in die Frei- und Selbstverwirklichungsräume, die das Kreativbusiness uns heute bietet – und erfordert (siehe Seite 22 ff.)!
Gabriele Günder,
Chefredakteurin/Publisher
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Schlagwörter:
Kreativbranche
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