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Aktives Risikomanagement: die 8 Erfolgsfaktoren

Was ist das beste Krisenmanagement? Theodor Carl, Client Director bei Aperto, Berlin, hat acht Faktoren zusammengestellt.

Krisenmanagement, Risikomanagement

 

Das beste Krisenmanagement ist für Theodor Carl das 
vorausschauende Risikomanagement. Dazu hat der erfahrene Client Director bei Aperto, Berlin, acht Faktoren zusammengestellt, die 
über Erfolg oder Misserfolg agiler Projekte entscheiden.

Man muss das Risiko­management ernst nehmen und sofort handeln, wenn die Ampel auf Gelb oder gar Rot springt


1 Die Vision muss stehen

Zu Beginn muss allen die Vision des Ergebnisses klar sein. Sie bietet Orientierung auf dem kurvenreichen Weg zum Ziel.

2 Die Chemie sollte stimmen

Die Beziehung zwischen den Product Ownern (PO) auf Kunden- und Agenturseite ist essenziell. Der Agentur-PO braucht das Vertrauen – und das lässt sich nicht durch Verträge absichern oder einfordern. Fehlt es, ist das Misslingen vorprogrammiert.

3 Das kleine Scheitern verhindert das große 

Damit es nicht kurz vorm Launch zum großen Knall kommt: Besser früh eingestehen, dass man im Moment nicht weiß, wo der Bug liegt, oder dass man das Ergebnis nicht rechtzeitig liefern kann. In agilen Projekten ist dieses »kleine Scheitern« als Iterationsschleife eingeplant. Als zusätzliches Sicherheitsnetz dient während des gesamten Prozesses die Fokussierung auf die anfangs vereinbarte Vision.

4 Entscheidungsvakuum auflösen 

Agile Projekte setzen auf die starke Beteiligung des Kunden-PO. Das bedeutet, dass dieser zügig Entscheidungen treffen muss, ohne sich in langen Schleifen bei Kollegen oder Vorgesetzten rückzuversichern. Geschwindigkeit ist elementar, da direkt nach Abnahme eines Sprints der nächste startet. Zögerliche oder später revidierte Abmachungen führen zu Ressourcenverschwendung und demotivieren das Team.

5 Es kann nur einen Product Owner geben 

Das Standing des Kunden-PO im eigenen Unternehmen bestimmt dessen
Entscheidungsfähigkeit. Nur jemand mit »Hausmacht« kann seine Rolle als PO ausfüllen. Schießen andere Abteilungen ohne offizielles Mandat quer, kann das Projektteam nicht erfolgreich agil arbeiten.

6 Agile Methode einhalten 

Liefern Kunden finale Entscheidun­gen nicht fristgerecht und wenn Teammitglieder abgezogen werden müssen, bietet sich ein teilweise agiles Vorgehen an. Allerdings gehen dabei Vorteile wie die gleichzeitige Bearbeitung der Themen, schnelle Abstimmungen und feste Prozessschritte verloren. Unbefriedigende Ergebnisse, verpasste Deadlines und Unruhe im Team sind die Folge.

7 Persönliches Gespräch statt Videokonferenz 

Es ist Projekt­realität, dass die Beteiligten an verschiedenen Orten sitzen und meist über digitale Kanäle kommunizieren. Dies ersetzt aber keinen Workshop vor Ort. Intensiver persönlicher Austausch ist wichtig, um die Bedürfnisse und Erwartungen des Kunden zu verstehen, denn diese schwingen oft zwischen den Zeilen mit. Zwei Personentage plus Flüge sind gut investiert, um etwaige Missverständnisse, die später Grund für eine Krise werden können, zu Beginn des Projekts zu erkennen.

8 Proof of Concept im Vorfeld 

Der riskanteste Part digitaler Projekte ist die Implementierung von Drittsystemen. Integriert man diese während eines Sprints, läuft man Gefahr,
in diesem nicht liefern zu können, wenn die technischen Hürden höher sind als erwartet. Deshalb lieber im Vorfeld technische Herausforderungen benennen und Lösungen als Proof of Concept gesondert umsetzen. Stellt man dann fest, dass zuvor konzipierte Ansätze nicht funktionieren, kann man die Vision modifizieren.

 

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