Für Sony Ericsson und ihre Agentur McCann Erickson hat VCC zusätzlich zu den von Berlin Films gedrehten Charakteren zwei animierte Figuren kreiert
Als der VDW, der Verband Deutscher Werbefilmproduzenten, sich vergangenen Sommer für Postproduktionshäuser öffnete, war dies ein vielversprechendes Signal. Die gemeinsame Diskussion um aktuelle Herausforderungen hätte sowohl die Produktions- als auch die Postproduktionsstudios stärken
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Für Sony Ericsson und ihre Agentur McCann Erickson hat VCC zusätzlich zu den von Berlin Films gedrehten Charakteren zwei animierte Figuren kreiert
Als der VDW, der Verband Deutscher Werbefilmproduzenten, sich vergangenen Sommer für Postproduktionshäuser öffnete, war dies ein vielversprechendes Signal. Die gemeinsame Diskussion um aktuelle Herausforderungen hätte sowohl die Produktions- als auch die Postproduktionsstudios stärken können. Doch den VDW als eigenständigen Vertreter der Werbefilmer gibt es nicht mehr, im April ist er der Allianz Deutscher Produzenten beigetreten und bildet dort eine Sektion. Wie sich dies auf seine Position innerhalb der Branche auswirken wird, wird sich herausstellen.
Klar ist jedenfalls, dass die aktuelle Marktsituation einige große Veränderungen mit sich bringt. Vor allem eröffnet der Wandel große Chancen für die (vermeintlichen) Postproduktionen, denn als reine Ausführer sehen sie sich schon lange nicht mehr. Vielmehr rücken die ehemals relativ weit hinten in der Produktionskette angesiedelten Unternehmen immer weiter nach vorne und übernehmen Aufgaben in den Bereichen Ideenentwicklung, Beratung, Konzeption und Kreation – sie werden zu kreativen Partnern ihrer Auftraggeber. Besonders angesichts der wachsenden CGI-Nachfrage haben sie die Nase vorn. Während bei klassischen Drehs die Filmproduktionen mit ihrer Dispositionskompetenz nach wie vor gefragt sind, entstehen Animationsfilme zum Teil komplett bei Postproduktionsstudios; und auch im Bereich Motion Graphics tun sich für sie weite Felder auf.
Die klassischen Arbeitsschritte einer Postproduktion, sprich: alles, was notwendig ist, um einen Film nach dem Dreh fertigzustellen, macht auch bei VCC nur noch einen Teil des Geschäfts aus – deshalb nennen sich die Hamburger Agency for Postproduction. Der Anspruch sei es, so Geschäftsführer Jörg Kessel, dem Auftraggeber möglichst früh sowohl technisch als auch kreativ beratend zur Seite zu stehen. Um dies zu gewährleisten, habe man das Team in den letzten Jahren neu aufgestellt. Wie wohl die meisten ih-rer Wettbewerber sieht auch VCC eine der größten Herausforderungen darin, trotz sinkender Budgets die wachsenden Qualitätsansprüche zu erfüllen. Die visuellen Trends sind in Kessels Augen 3-D-Animationen und Motiondesigns in Kombination mit Realdrehs sowie der verstärkte Einsatz von Charakteranimationen.
Im eigenen Showreel schlägt sich das beispielsweise in einem Spot für Sony Ericsson nieder, der in Zusammenarbeit mit Berlin Films entstanden ist. Die Entscheidung für VCC begründet Barbara Matthias, verantwortliche Executive Producerin, relativ nüchtern: Vor allem die große und frühe Einsatzbereitschaft vonseiten der Post sowie ein gutes Kostenangebot bei Vertragsabschluss seien ausschlaggebend gewesen.
VCC ist eine von acht Postproduktionen, die wir in PAGE 07.2010 vorgestellt haben. Zur Heftbestellung geht es hier. Die Projektbeispiele in Bewegtbild finden Sie hier.