McDonald’s Angriff auf die Hipster
Richtig witzig auf den Punkt gebracht oder doch eher total daneben? Die ironische neue Kampagne für McCafé …
Wie wehren sich multinationale Großkonzerne gegen die wachsende Konkurrenz kleiner Craft- und Manufaktur-Anbieter? McDonald’s macht das sehr geschickt – der neue Spot von Leo Burnett London für McCafé ist von den Kreativdirektoren Matt Lee und Pete Hayes äußerst smart ersonnen und von Regisseur Tony Barry brillant in Bilder umgesetzt.
Die Lacher hat McDonald’s jedenfalls auf seiner Seite, wenn die Kunden hipper Coffee-Shops Gefäße vorgesetzt bekommen, bei denen sie gar nicht wissen, wie sie daraus ihren Kaffee machen sollen, oder bei der Frage nach dem WiFi-Passwort von bärtigen Baristas affige Antworten bekommen wie »Fly high with your dreams«.
Aber wie witzig ist es wirklich, die neue Indie-Kaffeekultur als Heimstatt überdrehter Spinner hinzustellen? McDonald’s selbst hat den Spot auf YouTube veröffentlicht, aber dazu keine Kommentare erlaubt. Anderswo im Netz gehen die Wellen hoch. McDonalds benutze seine millionenschwere Werbepower, um kleine Café-Betreiber mies zu machen, heißt es da etwa. Das sei schon dämlich genug, aber außerdem schmecke der McCafé scheußlich – die Aussage der Kampagne sei also auch noch irreführend.
Mich erinnert die Strategie von McDonald’s an die Kampagne »Einfach ist mehr« von ALDI. Da wurde auch mit Sprüchen gearbeitet wie »Einfach, weil man keine 10 Zitronensorten braucht, sondern einfach nur Zitronen« oder »Einfach, weil es keine rechtsdrehende Pasta aus dem Himalaya gibt, sondern Spaghetti«. Das kam bei den Kunden gar nicht gut an. Die Kritikpunkte sind beispielsweise hier nachzulesen – vieles davon trifft wohl auch auf die McCafé-Anti-Hipster-Kampagne zu.
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Irgendwie richtig gut gemacht. Allerdings glaube ich, solche Geschichten würden hierzulande schon unter “unlauterer Wettbewerb” fallen. Offensives madig machen von Wettbewebern läuft hier wohl sicher nicht so gut. Und ich finde eigentlich auch, obwohl ich Mäcky selbst strikt ablehne, die sollten sich an Marktteilnehmer auf Augenhöhe auslassen. Mir fällt da spontan bspw. Starbucks ein. Aber das wird wohl niemals passieren, dass man sich statt an den Kleinen, an den Großen vergreift.