Wir wollten mehr über die Bildergeschichten wissen, die die junge Zeichnerin in der Publikation »SIE« zusammenstellte.
Karin Kraemer hat kürzlich ihr Illustrationsstudium an der HAW Hamburg mit einem ungewöhnlichen Buchprojekt abgeschlossen. Hier erzählt sie von den Hintergründen.
Ihre Abschlussarbeit »SIE« ist als wunderschönes Buchobjekt beim Verlag Reprodukt erschienen. Die Bildergeschichten darin sind abgründig. Woher kommen die Stoffe?
Karin Kraemer: Zuerst war die Geschichte »Tartar« entstanden, ursprünglich für einen Wettbewerb des Goethe-Instituts. Was beschrieben wird, habe ich selbst erlebt, als ich vor ein paar Jahren als Bedienung im Hamburger Café Paris arbeitete. Eine Frau kam herein, bestellte Tartar, hat gegessen und die ganze Zeit über geweint. Es war erschreckend, wie abweisend die Leute reagiert haben. Wer eine schlimme persönliche Lage nach außen trägt und das nicht zu Hause mit sich abmacht, erlebt offene Antipathie.
Wer ist diese »SIE«, die auch in den anderen Geschichten auftaucht?
Einfach ein Teil dieser Gesellschaft. Sie verkörpert die Verletzlichkeit, die bei jedem von uns in kritischen Situationen dazu führen kann, dass man »SIE« wird. Aber in den anderen Menschen um »SIE« herum kann man sich ebenfalls wiederfinden. Ich selbst bin auch nicht immer empathisch gegenüber schwierigen Leuten.
Wieso haben Sie kein Buch, sondern Einzelhefte gemacht?
Es sollte keine richtige Reihenfolge geben, das Thema ist endlos: Man könnte jederzeit von vorn anfangen oder andere Geschichten hinzufügen. Das Format ist das der Originalzeichnungen, die mit Tusche und hier und da mal mit Acrylweiß entstanden.
Wie konnte die aufwendige Herstellung der Publikation finanziert werden?
Mit meiner Professorin Anke Feuchtenberger habe ich mich bei der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung um eine Förderung beworben. Mit dem Zuschlag konnten dann noch zwei weitere Projekte von HAW-Absolventinnen gedruckt werden: Kathrin Klingers »Katze hasst Welt« und Lena Hällmayers »Das Ding, das auf mein Stolpern lauert«. Beide erzählen auf sehr eigene Weise aus dem Leben von Frauen.
Karin Kraemer: SIE. Quilow und Berlin (MamiVerlag und Reprodukt) 2016 188 Seiten. 25 mal 32 Zentimeter, 6 Hefte im Schuber. 29 Euro. ISBN 978-3-95640-085-8
Bild: Foto: Tillmann Engel
Karin Kraemer: SIE. Quilow und Berlin (MamiVerlag und Reprodukt) 2016 188 Seiten. 25 mal 32 Zentimeter, 6 Hefte im Schuber. 29 Euro. ISBN 978-3-95640-085-8
Bild: Foto: Tillmann Engel
1/8
Bild: Foto: Tillmann Engel
Karin Kraemer: SIE. Quilow und Berlin (MamiVerlag und Reprodukt) 2016 188 Seiten. 25 mal 32 Zentimeter, 6 Hefte im Schuber. 29 Euro. ISBN 978-3-95640-085-8
Bild: Foto: Tillmann Engel
2/8
Bild: Foto: Tillmann Engel
Karin Kraemer: SIE. Quilow und Berlin (MamiVerlag und Reprodukt) 2016 188 Seiten. 25 mal 32 Zentimeter, 6 Hefte im Schuber. 29 Euro. ISBN 978-3-95640-085-8
Bild: Foto: Tillmann Engel
3/8
Bild: Foto: Tillmann Engel
Karin Kraemer: SIE. Quilow und Berlin (MamiVerlag und Reprodukt) 2016 188 Seiten. 25 mal 32 Zentimeter, 6 Hefte im Schuber. 29 Euro. ISBN 978-3-95640-085-8
Bild: Foto: Tillmann Engel
4/8
Bild: Foto: Tillmann Engel
Karin Kraemer: SIE. Quilow und Berlin (MamiVerlag und Reprodukt) 2016 188 Seiten. 25 mal 32 Zentimeter, 6 Hefte im Schuber. 29 Euro. ISBN 978-3-95640-085-8
Bild: Foto: Tillmann Engel
5/8
Bild: Foto: Tillmann Engel
Karin Kraemer: SIE. Quilow und Berlin (MamiVerlag und Reprodukt) 2016 188 Seiten. 25 mal 32 Zentimeter, 6 Hefte im Schuber. 29 Euro. ISBN 978-3-95640-085-8
Bild: Foto: Tillmann Engel
6/8
Bild: Foto: Tillmann Engel
Karin Kraemer: SIE. Quilow und Berlin (MamiVerlag und Reprodukt) 2016 188 Seiten. 25 mal 32 Zentimeter, 6 Hefte im Schuber. 29 Euro. ISBN 978-3-95640-085-8