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Instagram statt Poesiealbum? Wie man heute Bilder teilt

Eine Auseinandersetzung mit heutigen Bildarchiven und wie sich Gebrauch und Funktion von fotografischen Bildern verändern …

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Aurélien Froment, Théâtre de poche, 2007, mit Stéphane Corréas, HD video projection with sound, 12 minutes 27 seconds, Courtesy of the artist and Marcelle Alix, Paris, © Aurélien Mole

Instagram statt Poesiealbum? Mit wenigen Handgriffen ist schnell ein Bild gemacht, hochgeladen, geteilt und geliked. Heutzutage eine kinderleichte Sache. Die Ausstellung »When We Share More Than Ever« im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg denkt über das heutige Teilen von Bildern nach.

Um visuelle Eindrücke festzuhalten, zücken wir unser Smartphone mal eben schnell aus der Tasche, wischen ein paar mal mit dem Finger über das Display und schon teilen wir das soeben erstellte Bild im Internet. Facebook, Pinterest, Instagram, Flickr und Co. und auch professionelle Bilddatenbanken haben die alten Formen des Archivierens teilweise abgelöst. Statt einem analogen Archiv steht uns heute das Bildarchiv des World Wide Web zur Verfügung, in dem wir recherchieren, liken, teilen und kommentieren.

Doch wie sieht das aus, wenn die digitale Fotografie an analoge Sammlungen anknüpft? Was für eine Rolle spielt der stets zunehmende Austausch von Bildern? Und wie haben sich Gebrauch und Funktion von fotografischen Bildern verändert? Gibt es Aspekte, die trotz Digitalisierung geblieben sind?

Diesen spannenden Fragen widmet sich die Ausstellung »When We Share More Than Ever«, die im Rahmen der Triennale der Photographie Hamburg 2015 stattfindet. Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zeigt Sammlungsexponate, die stellvertretend aus einem Bestand von 75.000 Fotografien ausgewählt wurden, um so selbst wie ein Bildarchiv zu sein.

Die Schau erzählt in zehn Kapiteln eine fotografische Geschichte, in denen das Teilen von Bildern stets eine wichtige Rolle einnahm. Sie stellt historische und aktuelle Arbeiten gegenüber und widmet sich damit übergeordnet der Frage, inwieweit das Teilen von Fotos die Funktion einer Foto-Museumssammlung geändert hat.

In der Ausstellung werden unter anderem Fotografien von Ai Weiwei, der Tagebuchfotografien in einem Blog veröffentlichte, gezeigt. Über den chinesischen Künstler haben wir in der Vergangenheit schon öfter berichtet.

So viel steht fest: Heute greifen wir für Recherchen schneller mal zur Computermaus als in ein analoges Archiv zu gehen, um uns einen ersten Überblick zu einem Thema zu verschaffen. Google-Image-Search macht’s möglich.

Impressionen der Ausstellung, die am 19. Juni 2015 im MKG Hamburg ihre Tore öffnet, gibt es in der Bildergalerie zu sehen:

Jens Sundheim
aus der Serie 100100 Views of Mount Fuji, 2008-2010, Digitale C-Prints, 100 x 130 cm – Bild: Jens Sundheim
1/13
unbekannt
Wissower Klinken, Photochrom Zürich, 1890, Photochromie, 16,5 x 22,2 cm – Bild: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
2/13
Trevor Paglen
MISTY 2/DECOY near Altair (Decoy Stealth Satellite; USA 144db), 2010, C-Print, 101,6 x 127 cm, Courtesy Galerie Thomas Zander, Köln – Bild: Trevor Paglen
3/13
Doug Rickard
95zLs, 2012, aus der Serie N.A., 2011-2014, Archival Pigment Print, Courtesy Yossi Milo Gallery, New York – Bild: Doug Rickard
4/13
Ai Weiwei
9. März, 2015, auf Instagram gepostetes Foto, Courtesy Ai Weiwei Studio – Bild: Ai Weiwei
5/13
Ai Weiwei
11. Juni, 2014, auf Instagram gepostetes Foto, Courtesy Ai Weiwei Studio – Bild: Ai Weiwei
6/13
Ai Weiwei
24. Januar, 2015, auf Instagram gepostetes Foto, Courtesy Ai Weiwei Studio – Bild: Ai Weiwei
7/13
David Horvitz
The Distance of a Day, 2013, Digitalvideo auf zwei iPhones, 12 minutes, Courtesy Chert, Berlin – Bild: David Horvitz
8/13
Laia Abril
Tediousphilia, 2014, Video, 4 minutes 8 seconds – Bild: Laia Abril/INSTITUTE
9/13
Penelope Umbrico
Signals Still, 2011, C-Prints, 23 x 30 cm, Courtesy Mark Moore Gallery, USA, and XPO Gallery, Paris – Bild: Penelope Umbrico
10/13
Aurélien Froment
Théâtre de poche, 2007, mit Stéphane Corréas, HD video projection with sound, 12 minutes 27 seconds, Courtesy of the artist and Marcelle Alix, Paris – Bild: Aurlien Mole
11/13
Theodor und Oscar Hofmeister
Postkarten, 1910er und 20er Jahre, 3 Silbergelatineabzüge, 14,8 x 10,6 cm 3 Rakeltiefdrucke, 14 x 8,9 cm – Bild: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
12/13
Johann Hamann
Kunstvolle Pyramide der Frauenabteilung, 1903, Albuminpapier auf Karton, 11,9 x 14,8 cm – Bild: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
13/13
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