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Cool aussehen

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Bild Cool aussehen

iana Weis will im Archiv der Jugendkulturen Verlag ein Buch über »Mode & Jugendkulturen« herausbringen und es auf startnext via Crowdfunding finanzieren.

 

Über Jugendkulturen und ihre Moden ist schon viel gesagt und publiziert worden. Doch gleichzeitig entwickelt sich beides permanent weiter – neue Jugendkulturen entstehen, alte erleben ein Revival oder werden neu interpretiert. iana Weis, Modesoziologin und Dozentin für Modetheorie, setzt sich schon lange mit dem Thema auseinander und bringt jetzt ein Buch heraus, das Beiträge von 22 Autoren versammelt. »Cool aussehen« heißt es und beinhaltet Fotografien und Texte über Gruppen wie Punks, Mods, Emos, Metalheads, Lolitas, und viele andere.

Das Buch soll im Archiv der Jugendkulturen Verlag am 20. November erscheinen, in einer Startauflage von 2.000 Stück. Damit dies möglich ist, sucht die Herausgeberin auf der Crowdfunding-Plattform Startnext noch bis 31. Oktober 2012 nach Unterstützern.

Wir sprachen mit Diana Weis über ihr Projekt.

PAGE: Was war Ihre Inspiration für das Projekt »Cool aussehen«?

Diana Weis: Das Thema war für mich naheliegend, weil ich damit zwei Dinge, für die ich mich brennend interessiere, miteinander verbinden konnte: Mode und Jugendkulturen. An der Mode von Jugendlichen fasziniert mich ihre totale Bedingungslosigkeit: Die eigene Aufmachung wird noch viel stärker als bei Erwachsenen mit der eigenen Identität verknüpft wahrgenommen. Für mich hat das auch etwas sehr Romantisches, überspitzt formuliert: Man würde eher sterben, als etwas anderes anzuziehen.
In meiner Tätigkeit als Dozentin für Modetheorie habe ich auch immer gerne jugendkulturelle Styles als Beispiele herangezogen. Dabei habe ich bemerkt, dass das Thema bei meinen Studenten auf großes Interesse stößt – und abei kennen die jungen Erwachsenen von heute viele der »klassischen« Jugendkulturen gar nicht mehr. Im Gegenzug konnte ich so aber viel über neue Styles und deren Bedeutung erfahren.
Die Anregung, ein Buch zum Thema zu veröffentlichen, kam dann von Klaus Farin, der das Archiv der Jugendkulturen und Berlin gegründet hat und leitet.

Welche Jugendkulturen werden im Buch behandelt?

Die Auswahl ist sehr eklektisch und keinesfalls als ein vollständiger Katalog sämtlicher jugendkultureller Styles zu verstehen. Das war auch so gewollt. Die versammelten Autoren haben zum Teil starke autobiografische Bezüge zu bestimmten Jugendkulturen und konnten diese auch in den Texten verarbeiten. Mit dabei sind unter anderem Punks, Popper, Metalheads, Mods, Emos, Riot Girls und Lolitas. Dazu gibt es aber auch Texte, die sich mit einzelnen Kleidungsstücken beschäftigen, die in unterschiedlichen Jugendkulturen eine Rolle spielen – etwa die schwarze Lederjacke, enge Jeans oder das Palästinensertuch.

Woher stammen die Fotografien im Buch?

Die Fotografien stammen aus ganz unterschiedlichen Quellen. Teilweise haben die Autoren oder beteiligten Fotografen ihre Privatfotos, auf denen sie als Jugendliche zu sehen sind, zur Veröffentlichung freigegeben. Manche Fotos wurden auf der Straße bzw. auf Festivals gemacht, z.B. letztes Jahr in Wacken. Andere Bilder stammen von professionellen Fotografen, die mit Jugendlichen zusammengearbeitet haben, wie die Schweizer Michael Meier und Rico Scagliola, die eine Gruppe von Emo-Jugendlichen begleitet haben. Ein guter Teil des Bildmaterials stammt auch aus dem Archiv der Jugendkulturen, z.B. aus Fanzines. Insgesamt war mir bei der Auswahl der Bilder sehr wichtig, dass sie authentische (Selbst-)Zeugnisse von Jugendkulturen darstellen und nicht einen Außenblick auf diese wiedergeben.

Welchem Gestaltungskonzept sind Sie beim Buch gefolgt?

Ich bin sehr froh darüber, mit dem Grafik-Designer Andrea Cadorin zusammenarbeiten zu können. Das ganze Gestaltungskonzept stammt von ihm. Wir wollten, dass das Buch sich eher wie ein Mode-Magazin anfühlt. Die Texte sollten gut zu lesen sein – andererseits funktioniert das Buch aber auch, wenn man sich erst mal nur die Bilder anschauen möchte.

Das Konzept und Design des Buchs erläutern Diana Weis und Andrea Cadorin in diesem Video:

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Making-of: Gedruckte Lautsprecher von der TU Chemnitz

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