Bureau Mirko Borsche: Unplugged!
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om Massenprodukt zurück zum Original: Mirko Borsche in einer herrlich hintergründigen Schau.
Kaum zu toppen, was das Bureau Mirko Borsche stemmt. Grafikdesign für die Bayerische Staatsoper, das Hamburger Thalia Theater, für den Avantgarde-Modedesigner Kostas Murkudis in Berlin, aber auch Arbeiten für das unabhängige Electro Music Label Gomma, die Monatszeitung »super paper« – und dann ist Mirko Borsche himself auch noch Creative Director des ZEITmagazins.
Höchste Zeit also für Museumsehren – und die kommen in dem Haus für das das Bureau Mirko Borsche ebenfalls das Grafikdesign macht: Die Neue Sammlung in München.
Doch statt einfach die Arbeiten vorzustellen, führt Borsche sie vom gedruckten Massenprodukt zum handgemalten Plakat: 70 x 100 Zentimeter groß, immer schwarzweiß, immer im gleichen Format und in leicht abstrahierten Pinselstrichen. Ein geschicktes Spiel mit Masse und Original, mit Grafikdesign und der Aura des Kunstwerks.
Punktgenau der Titel Unplugged, was in der Musik soviel wie »den Stecker ziehen« bedeutet, Musik ohne elektronische Verstärkung zu spielen ganz so wie in der legendären MTV-Reihe.
Wie die Songs sich dann, entblößt bis auf die Knochen, anders anhören, ermöglichen die Plakate auch einen neuen Blick auf die Gestaltung – und bieten eine interessante Show. Die Vorlagen, zu denen Farbfotografien, Collagen, typografische Entwürfe, ein- bis zweifarige Musikplakate oder bunte Cover gehören, werden herunter gebrochen und legen Stil des Bureaus frei: die Lust an Typografie, an Spielerischem, Frechem und Überraschendem und das Jonglieren mit Popzitaten.
Für Sammler: Zur Ausstellung erscheint ein Mappenwerk mit 74 losen Blättern, handgedruckt auf dem Risographen. Entwurf: Mirko Borsche. Auflage: 100 Exemplare.
Unplugged. Bureau Mirko Borsche. Design Works!, Neue Sammlung – The International Design Museum Munich, bis 18.3.2012
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