Transparent, zielorientiert, selbstbewusst: Agenturen und Freelancer:innen berichten, wie sie die Zusammenarbeit in produktive Bahnen lenken, und Auftraggeber:innen sagen, was sie von Kreativen erwarten – und wo sie herausgefordert werden wollen
Wenn Designer- und Auftraggeber:innen die gleichen Vorstellungen haben, sich über Ziele, Aufgaben und Prozesse einig sind, ist das die beste Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Leider ist das nicht selbstverständlich. Um eine solche Grundlage zu schaffen, müssen beide Seiten einige Punkte in der Kommunikation beachten – beim Kennenlernen und zu Beginn eines Projekts ebenso wie bei den ersten Präsentationen, in der Kreationsphase und last, but not least beim Abschluss.
1. Anfragen und Akquise
Der erste Kontakt mit potenziellen neuen Auftraggeber:innen ist zunächst immer eine Investition. »Wenn wir eine Anfrage von einem Unternehmen erhalten, das uns reizt, stecken wir vorab viel Aufwand in eine intensive Recherche«, sagt Frank Wache, Geschäftsführer bei Juno in Hamburg. Zu einem solch frühen Zeitpunkt der Zusammenarbeit gehe es darum, dem Kunden das Gefühl zu vermitteln und auch zu beweisen, dass er mit seinem Anliegen verstanden wird. Für Juno bedeutet das: das Briefing exakt lesen, aber auch schon erste Marktbeobachtungen durchführen – den Wettbewerb scannen und erkennen, wo das anfragende Unternehmen mit seiner Marke steht. Personell ist von Beginn an einer der beiden Juno-Partner am Austausch beteiligt, das zeigt, wie wichtig man die Anfrage nimmt.
Gute Erfahrungen machte die Agentur mit dieser Herangehensweise zuletzt mit einem Kunden aus dem Luxusbereich. »Das Unternehmen hatte zum Pitch eingeladen – ein Format, das wir eigentlich nicht mögen«, so Frank Wache. Der Reiz, für eine namhafte Firma in diesem Segment zu arbeiten, war aber so groß, dass Juno nicht sofort absagte, sondern die Pitchbedingungen genau prüfte. »Wir haben sehr viele, sehr präzise Fragen gestellt und dabei einen Ton gewählt, der den Verantwortlichen offenbar gezeigt hat, dass wir echtes Interesse haben«, sagt Wache. Eine gute Grundlage, denn so gewährte der Kunde mehr Zeit als ursprünglich geplant für die Erarbeitung der Pitchpräsentation, und am Ende bekam Juno den Zuschlag. Wenn man den Kund:innen gegenüber also deutlich macht, dass ein Pitch nicht nebenbei läuft, gewinnt man doppelt: Zeit und Vertrauen in die Qualität. Fragen, wer noch am Pitch teilnimmt, würde Frank Wache übrigens nicht. Das lenke nur von der eigentlichen Kommunikation ab.
So geht's weiter
2. Von der ersten Präsentation bis zur kreativen Zusammenarbeit
3. Projektabschlüsse und Folgeaufträge
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