Gar nicht so leicht, in der Masse der Kreativen aufzufallen und eine starke Marke aufzubauen. Wir zeigen die neuesten Self-Branding-Trends – von Print über Website und Social Media bis Merchandising.
Mehr als 30 000 Agenturen gibt es in Deutschland, dazu kommen unzählige Freelancer. Wie um alles in der Welt soll man es da schaffen, einem potenziellen Kunden ins Auge zu springen? Lohnt es überhaupt, viel Zeit und Energie in die eigene Marke zu stecken? Unbedingt! Nicht ganz so eindeutig lässt sich die Frage nach der richtigen Brandingstrategie beantworten.
Für Agenturen ist eine aussagekräftige Website nach wie vor Pflicht, ebenso ein LinkedIn-Profil. Zwar sind persönliche Kontakte die wichtigste Informationsquelle für Auftraggeber, digitale Wege folgen aber dichtauf. Das ergab eine Umfrage, die der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA unter 185 Marketing- und PR-Professionals auf Kundenseite durchführte. 82 Prozent gaben an, sich digital zu informieren, vor allem über Social Media. Mit Abstand wichtigster Kanal ist dabei LinkedIn, auf Instagram und Facebook schauen sich dagegen weniger als die Hälfte um. Gleich danach kommt die Website, hier interessieren vor allem das Portfolio, also das Leistungsspektrum der Agentur, sowie Best-Practice-Beispiele. Aber wie landen Marketingmanager überhaupt auf den Websites? Knapp drei Viertel der Befragten waren Kampagnen der Agenturen aufgefallen, immerhin noch mehr als die Hälfte hatte auch die Eigenkommunikation wahrgenommen.
Hinweis: Dieser Beitrag ist erstmals in PAGE 4.2021 erschienen.
Schlägt Social Media die Website?
Social Media, vor allem Instagram, wird als Brandingtool immer wichtiger. Keine Seltenheit sind Kreative, die zwar eine Homepage haben, deren Inhalt jedoch ein einziges Artwork und die Links zu den Social-Media-Kanälen ist. Die Website dient dabei als eine Art Visitenkarte, während »the real action« auf Instagram stattfindet, das Teilen, Sichverbinden und Entdecktwerden, wie es Brand Consultant Clare McNally in ihrem Artikel »Observations of a portfolio reviewer« beschreibt. Genau so macht es etwa Counterpoint, das Digital-Design-Studio von Samuel Diggins aus Lissabon und Tero Parviainen aus Helsinki, das seine tollen Projekte, wie die Mitarbeit am Typotool Hypha, auf Instagram und Twitter präsentiert.