Processing Posters
Generatives Design ist für Tim Rodenbröker der spielerische Weg zur Programmierung. Und so erstellte er mit Processing wunderbare Posterserien, die seinen Studierenden richtig Lust aufs Coden machten.
Anstatt seine Designstudenten im Kurs »Programming Posters« mit Theorie und trockenem Code zu piesacken, ging Tim Rodenbröker in Vorleistung und entwickelte mit Processing mehr als vierzig generative Designs, die den programmierunerfahrenen Kursteilnehmern sofort klarmachten: Creative Coding ist ein großartiges gestalterisches Werkzeug. »Processing ist perfekt, um eine bestimmte Art zu denken zu trainieren«, sagt Tim Rodenbröker. »Man schaut aus der Vogelperspektive auf ein System und ändert mit wenigen Handgriffen das große Ganze. Eine für junge Designer enorm wichtige Fähigkeit.«
Programmieren ist eine durchaus gefragte Kompetenz in Agenturen, und der Zugang über das Creative Coding hilft den Studierenden dabei, sich mit den Skills für die Workflows von morgen vertraut zu machen, erklärt der Dozent, Designer und Developer »Das Resultat war verblüffend: Durch die designnahe Thematik fanden selbst diejenigen mit Aversionen gegen komplexe Technologien einen Zugang zu Processing und damit zu einer enorm vielseitigen Programmiersprache.«
Tim Rodenbrökers Agentur Der Digitale Raum unterstützt Agenturen beim Webdevelopment. Dabei kommt ihm zugute, dass er Designer und Developer ist – anders als mancher Coder weiß er, wie Designer ticken.
Tim Rodenbröker begann mit der Entwicklung eines Regelwerks als konzeptionelles Fundament, das auch den Wiedererkennungswert des Projekts gewährleisten sollte. Drei Regeln stellte er auf: die Verwendung von Processing als Werkzeug, die Maße des Posters (842 mal 1190 Pixel), sowie die Farben Marineblau und Kalkweiß – und veranschaulichte sie anhand eines »magischen Dreiecks«, dessen Kanten jeweils für eine der Regeln stehen und so den kreativen Raum begrenzen. »Bei einem selbst initiierten Projekt ohne Kunde und Briefing ist die größte Gefahr, die ursprüngliche Idee zu verlassen. Und dann droht konzeptionelle Unschärfe«, so Tim Rodenbröker. »Dieser Impuls kommt bei mir nach einiger Zeit fast im Stundentakt. Irgendwann nervt das Blau, das Format, die Schrift oder die Idee. So ein magisches Dreieck hilft ungemein, nicht zu weit vom Weg abzukommen.«
Einige von Tim Rodenbrökers schönen Posterserien, für die im gedruckten Heft kein Platz war, zeigen wir Ihnen hier. Wie der Designer und Developer weiter vorging lesen Sie in PAGE 04.2019, die Sie hier bestellen können.
Im Kurs Programming Posters entstanden viele schöne Studentenarbeiten
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Lieber John,
sorry für die späte Rückmeldung, ich habe die Antwort hier erst gerade entdeckt. Das ist natürlich ein Fehler und ich habe der Redaktion eine Mail dazu geschrieben. Die werden sich sicher zeitnah um die korrekte Bildbeschriftung kümmern.
Beste Grüße, Tim
Die Entwürfe sind von Josef Müller-Brockmann.
Das Beethoven Plakat, Das Stravinsky Plakat und das Musica Viva Plakat sind 1:1 Plagiate
von Josef Müller-Brockmann Plakaten aus dem Jahr 1955! (Siehe “The Ggraphic Artist and his Design Problems, Niggli Verlag S.123) Eine Frechheit diese Kopien als eigene Arbeit zu verkaufen!