Einige Fehler hätte man sich im Rückblick doch lieber gespart. Wir haben Kreative gefragt, welche Tipps sie ihrem jüngeren Ich geben würden.
Sigmund Perner
41, Senior Director Content & Strategy bei hw.design, München
Mit 20 hätte ich nicht wissen wollen, dass ich mal in einer Markenagentur arbeiten werde. Ich hätte sonst nie Literatur und Philosophie studiert.
Mit 30 hätte ich nicht wissen wollen, wie viel ich in den kommenden beiden Jahren arbeiten werde. Ich hätte sonst weniger Herzblut vergossen.
Mit 38 hätte ich nicht wissen wollen, dass es auf Unternehmensseite wirklich so schlimm ist. Ich wäre sonst um diese Erfahrung ärmer.
Nina Borrusch
35, Freelance Digital Designer in Hamburg
Mit 20 . . . dass man ein Gehaltsgespräch niemals mit den Worten »Also ich will mindestens …« beginnen sollte. Darauf folgt ganz sicher ein sehr langer Weg, sich von diesem vermasselten Start zu erholen.
. . . dass man nichts geschenkt bekommt und auch nicht gesehen wird. Wenn man etwas möchte, muss man mit seinen Vorgesetzten sprechen. Die übersehen einen nicht absichtlich oder finden einen doof – nee, die haben einfach selbst viel zu tun. Und sie freuen sich, wenn ein Mitarbeiter von sich aus weiterkommen will. Echt!
. . . dass man immer nachfragen sollte: nach Fortbildungen, Seminaren, Konferenzen, Zeit für eigene Projekte. Da geht so viel mehr, als du denkst! Und jeder Chef freut sich über Mitarbeiter, die Bock haben, weiterzukommen.
. . . dass Chefs auch nur Kollegen sind. Ganz nette natürlich!
Mit 30 . . . dass jeder versuchen sollte, sein Wissen zu teilen: Unterrichten, Vorträge halten, Junioren fortbilden. Win-win – man steigt selbst tiefer in die Themen ein und bekommt frisches Feedback und großartige Kontakte zurück.
. . . dass man niemals ohne Coach versuchen sollte, ein Unternehmen zu gründen. Die Summe an Fettnäpfchen ist exorbitant. Es gibt in Hamburg unzählige Adressen mit vielen wahnsinnig netten Menschen, die das schon hundertmal gemacht haben. Und die brauchst du. Echt!