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Interview: Design und politisches Engagement

Was können Gestalter zu gesellschaftlich relevanten Themen beitragen? Eine Frage, die Elisabeth Hartung hauptberuflich beschäftigt.

©BIRKENHOLZ

Die promovierte Kunstwissenschaftlerin Elisabeth Hartung ist Leiterin der Münchner PLATFORM, einer »Zukunftswerkstatt«, in der Design, Kunst und Politik neuartige Verbindungen eingehen. Und sie brachte jüngst das Buch »Visionen gestalten« heraus, das Vordenker und Praktiker engagierter Gestaltung vorstellt (siehe PAGE 05.2017, Seite 56). Wir wollten wissen, wo sie das ganz besondere gesellschaftliche Potential von Designern sieht – und haben sie für unsere aktuelle Titelgeschichte in PAGE 07.2017 interviewt.

»Im Entwurf nimmt der Mensch seine eigene Entwicklung in die Hand«, hat mal der berühmte Gestalter Otl Aicher gesagt. Was bedeutet dieser Satz für Sie?
Dass jeder Verantwortung für sich selbst und für seine Umgebung hat – was gleichzeitig die Möglichkeit beinhaltet, selbst zu gestalten und nicht den Prozessen ausgeliefert zu sein. Das scheint mir heute besonders wichtig: Wir sind den großen Despoten oder etwa der technologischen Entwicklung nicht ausgeliefert, gerade auch, wenn wir Gestaltung im umfassenden Sinn verstehen.

Im Buch »Visionen gestalten« bezeichnen Sie Gestaltung als Form politischen Handelns.
Politisches Handeln ist nicht nur das, was Politiker bestimmen und beschliessen, sondern auch das, was die Menschen tun. Wenn wir unser gesellschaftliches Gebilde in die Hand nehmen und gestalten, ist das eine Form von politischem Handeln.

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Mehr zum Thema »Design und Politik« lesen Sie in der Titelstory in PAGE 07.2017:

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Auch andere Städte fördern die Kreativwirtschaft. Das Besondere bei PLATFORM ist der Fokus auf gesellschaftsrelevante Themen.
Das ist meine Botschaft für die Zukunft an die Politik und an andere Kommunen: Es ist soviel Potential in den gestaltenden Disziplinen, dass man es unbedingt für unterschiedlichste Entwicklungsprozesse nutzen sollte.

Was können speziell Gestalter da einbringen? 
Designer haben die Fähigkeit, auf spezifische Aufgaben zu reagieren, wie es ja in Auftragsprozessen geschieht. Der Designer eines Kühlschranks findet dafür nicht nur eine coole Form, sondern setzt sich auch damit auseinander, was drin sein soll. Er kennt komplexe Prozesse der Recherche, des Umgehens mit der Frage, für was etwa gut sein soll. Dieses mehrdimensionale Denken ist sicher eine wesentliche Fähigkeit. Die andere liegt darin, das dann auch zu kommunizieren und so im besten Falle Neues einzubringen …

Das ganze Interview finden Sie in PAGE 07.2017, in unserer großen Titelgeschichte zum Thema »Design in politischen Zeiten«.

Das Erscheinungsbild von Platform gestaltete übrigens Mirko Borsche

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