Best-of Grafikdesign und Typografie: Die Gewinner des TDC 2017 – Teil 4
Eine Bachelor-Arbeit namens Sensation, die selbst zu einer wurde, Wellen schlagender Whiskey und das feinlinige Corporate Design für ein Ausstellungszentrum: Wir zeigen exklusiv die Gewinner des Type Directors Club 2017 aus New York.
Kaum ein Award der Branche bietet ein so buntes Gewinnerfeld wie der TDC New York. Zu den nahezu 400 Gewinnern des diesjährigen Wettbewerbs gehören Corporate Designs ebenso wie mit Lettern überzogene Streetwear, leuchtend bunte U-Bahn-Pläne, Typografie zum Basteln und Autoreifen, die ein Erscheinungsbild rollen – und auch das Branding eines Whiskeys aus Aberlour (Abb. oben).
Benannt ist er nach dem Ort, an dem er gebraut wird: Aberlour, das im Gälischen »Mund des schnatternden Bachs« heißt und genau das hat Juan Carlos Pagan aus New York umgesetzt: In einer Identity, die stylisiert das rauschende Wasser zeigt und sich gleichzeitig zu den verschiedenen Altern der Whiskey mit 12, 16 und 18 Jahren aufbäumt.
Ganz anderes im Fokus hatten Myeong Seok Jeong und Joro Chen aus dem kalifornischen Valencia, als sie in animierten Bildern umsetzten, was für sie der Schlüssel zum Glücklichsein ist: »Praise God« heißt die Arbeit, die farbenfroh visualisiert, dass Dankbarkeit das ist, was glücklich macht. Zu sehen ist sie hier.
Während Sätze wie »Because God creates us & all things on earth« auf koreanisch gesprochen werden, bilden die englischen Untertitel ein typografisches Eigenleben, das in die Szenerie eingebunden ist.
Allen Grund zu feiern hat auch Miriam Rieger, die mit ihrer Bachelor-Arbeit an der Mediadesign Hochschule München gleich eine Auszeichnung gewann. Für ihre zweibändige Arbeit »SENSATION – Visualisierung synästhetischer Wahrnehmung«, der Fähigkeit, mehrere Sinneseindrücke gleichzeitig wahrzunehmen, über die nur wenige Menschen verfügen.
Arbeitet sie in einem Buch das Thema wissenschaftlich auf, setzt sie es zudem in einer experimentellen Plakatreihe um, die die Sinne pulsieren lässt und den Geist aktiviert.
So dynamisch und abwechslungsreich wie das Programm des Kunst- und Ausstellungsraums Materia in Québec sollte auch dessen Erscheinungsbild sein, bei dem die Designagentur Paprika aus Montréal ganz auf den Buchstaben M setzte und ihn in unterschiedlichsten monolinearen Variationen über Geschäftsausstattung, Plakate, Merchandise und sogar das Leitsystem fließen lässt.
Das Manifold Boutique Postproduction Studio ist auf Fotoretusche und 3D-Visualisierung spezialisiert. Vielfältigkeit bedeutet dessen Name und diese drückt sich auch in der spielerischen, dynamischen Identity aus, die das Grafikdesign Studio Garbett aus Sydney gestaltete. 30 verschiedene Monogramme hat es entwickelt, die in ihrer Verschiedenheit für die Förderung unterschiedlicher kreativer Ausdrucksweisen stehen, wie es bei Manigold praktiziert wird.
Verbunden durch eine Farbpalette aus Rot, Blau und Weiß reichen die Piktogramme von stilisierten Elefanten, getupften Bergen, freundlichen Monstern und runden Brüsten zu dem Buchstaben M.
Um Musik hingegen geht es bei der preisgekrönten Arbeit des großartigen Gestalters Yukichi Takada aus Osaka, der mit Typografie die Plakate für einen Konzertort gestaltete, an dem Musiker besonders intensiv mit dem Publikum kommunizieren.
Weitere TDC-Preisträger 2017: Die Gewinner des TDC 2017 – Teil 1, Teil 2, Teil 3
Das könnte dich auch interessieren