Wer bin ich? 400 Porträts im Museum für Kunst & Gewerbe
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dentität, Individualität, Seelenstrip und Rollenspiel: Porträtfotografie im 20. Jahrhundert.
Andy Warhol stülpte sich die Langhaarperücke über, war Liz Taylor, Marilyn Monroe oder einfach eine angeschmuddelte Drag-Queen, Nan Goldin fotografiert sich mit blauen Augen nachdem ihr Lover sie verprügelt hat, Cindy Sherman schlüpft in Frauenrollen quer durch die Jahrhunderte während Irving Penn es auf die Seele des Menschen abgesehen hat und ihm dafür manchmal auch nur eine Hand reichte – wie die des Jazz-Trompeters Miles Davis.
Porträtfotografie ist spannend, persönlich und im permanenten Wandel. Wie sie sich im 20. Jahrhundert verändert hat zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg anhand von 400 Porträts von Größen wie Warhol, Penn und Cindy Sherman, von Künstlern wie Jürgen Klauke und Thomas Ruff, Klassikern wie August Sander, Diane Arbus und Lee Friedlander. Und geht in der Historie auch einige Schritte zurück zu den Daguerreotypien von Hermann Biow und zu Robert Adamsons Talbotypien.
Wie haben Geschlechterrollen sich verändert? Wie die Selbstwahrnehmung? Die Moden? Und die Rezeption? Wer bezieht sich auf wen und in welcher Weise? Und wie verhält sich das Verhältnis zwischen Fotografen und Fotografierten?
»Eine Porträtfotografie ist ein Bild von Jemandem, der weiß, dass er fotografiert wird«, hat Richard Avedon, berühmt für seine Star- und Arbeiterporträts mal gesagt – das Museum für Kunst und Gewerbe zeigt die Facetten dazwischen und darüber hinaus.
»Portraits in Serie. Fotografien eines Jahrhunderts«, Bis 17. Juli 2011
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