Architektonisches Pfropfen
Bekannt geworden sind sie als die Architekten von Brad Pitt. Jetzt ist GRAFT in die Heiligen Hallen der Kunst eingezogen …
Bekannt geworden sind sie als die Architekten von Brad Pitt. Jetzt ist GRAFT in die Heiligen Hallen der Kunst eingezogen …
Man könnte sagen es war der Artikel in der Financial Times Deutschland 2002, der unter dem Titel »Drei Engel für Brad« erzählte, wie drei deutsche Architekten von GRAFT in Los Angeles das Haus des Hollywood-Stars ausbauten – mit Asymetrien und einklappbaren Tischen, futuristisch, sexy, cool.
Seither klebt ihnen die Arbeit mit Brad Pitt wie ein Kaugummi am Schuh. Aber einer, den sie gelassen hinnehmen: Zuletzt haben sie mit Pitt die Öko-Häuser für die Opfer des Wirbelsturms Katrina in New Orleans entwickelt. Ein guter Zweck, die Weihen des Sinnhaften – und ordentlich Publicity.
In einer ersten Retrospektive ihrer Arbeit im Berliner Haus am Waldsee ist jetzt zu sehen, was GRAFT noch alles ist. Das Architekturbüro von Gregor Hoheisel, Christoph Körner, Lars Krückeberg, Wolfram Putz und Thomas Willemeit mit über 100 Mitarbeitern in Studios in Los Angeles, Peking und Berlin ist längst eine Marke geworden: für zukunftsweisende Formen, ökologischen Anspruch, eklektizistischen Mix und visionäre Ideen.
Zu ihren spannendsten gehört der Vorschlag zum Denkmal für die Deutsche Einheit, das als riesengroße Flagge durchs Land fliegen sollte.
Wie die meisten ihrer Entwürfe ist auch dieser nicht realisiert. So sind viele Modelle in der Ausstellung zu sehen, Denk-Anstöße, Projekte, Interieurs- und Möbel und ein Weinstock, der versinnbildlicht, dass GRAFT so viel wie pfropfen heißt, die Fusion verschiedener Dinge zu etwas Neuem.
GRAFT Architects – Distinct Ambiguity, Haus am Waldsee, bis 2. Februar 2012
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