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Schrift des Monats: Uoma

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lexander Roths Schrift Uoma tritt in die Fußstapfen von Roger Excoffons Antique Olive und Evert Bloemsmas FF Balance.

»With a nod to his heroes, Alexander dares into the land of inverted contrast. Uoma takes a stand between the plain and the outspoken.[…]« Mit diesem Wortlaut fasst das Prüfungskomitee des Type and Media Masterkurses Alexander Roths Abschlussarbeit an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Den Haag zusammen. Die erwähnte Verbeugung gilt vor allem der französischen Designikone Roger Excoffon, aber auch dem niederländischen Typedesigner Evert Bloemsma, dessen FF Balance von Excoffons Antique olive inspiriert wurde.

Für die ntique Olive – Excoffons Opus Magnum – befasste sich Roger Excoffon intensiv mit den Prinzipien der Leserlichkeit. Excoffon formulierte den für sich Takt gebenden Imperativ wie folgt: »Oublier tout ce qui a été fait et considérer ce que peut-être pour nous l’alphabet en 1956.« (Vergesst alles, das bisher gemacht wurde und bedenkt, was ein Alphabet für uns im Jahre 1956 sein kann.) und vermochte sich vom traditionellen Schreibduktus zu lösen, um seiner Vision zeitgemäßer Schriftgestaltung nachzugehen.

Mit etwas weniger humanistischem Hintersinn entstand das Konzept zu Uoma. »Sie ist das Resultat eines persönlich-ästhetischen Impetus, einen bescheidenen Beitrag zur überschaubaren Summe der reverse-contrast-Schriften beizutragen,« sagt Alexander Roth. »Im Vordergrund stand zunächst der Versuch, mit eigenen Sehgewohnheiten zu brechen, partiell auch antiästhetisch zu arbeiten, um einen Resonanzkörper für Wabi-Sabi-anmutende visuelle Klänge zu formen. Ferner auch alle Erfahrungen und Eindrücke zu Destillieren und unter der Flagge, die Intuition über das Begreifen zu stellen, eine Schrift zu entwerfen, die als ästhetischer Katalysator dient.«

Sein Ausgangspunkt war theoretischer Natur: er studierte die Gewichtsverlagerung von der Vertikalen in die Horizontale beim Rotieren einer Breitfeder. Um das Spektrum in seiner Vollständigkeit abzustecken, schien ihm eine programmierte Simulation sinnvoll, bei der eine Ellipse einem Vektorskelett folgt und eine Breitfeder imitiert. Diese Simulation bildete das theoretisch Fundament für den wohl schwierigsten Schritt beim Entwurf einer Schrift – dem Übergang von der geschriebenen zur gedruckten Schrift.

Uoma, das Resultat einer 6-monatigen Tour de Force, sei, so Alexander Roth, letztendlich ein Kompromiss, eingezwängt zwischen der Erwartungshaltung des Auges und den bodenlosen Räumen der Theorie. Eine Schrift, die sich ins schüchterne Genre der reverse-contrast-Schriften einfügt, es mit einem zeitgemäßen Ensemble (Doppelstöckiges-g, echte Kursive) bereichert und neue Lösungsansätze formuliert.

Fünf Schnitte umfasst die Uoma: Light, Regular und Black, die ersten beiden jeweil mit Kursiven. Die Black Italic soll demnächst folgen. Das Einsatzgebiet der Uoma sieht Alexander Roth, der inzwischen als Designer bei Fontshop International arbeitet, zum Beispiel im Editorial-Design. »Überall dort, wo kurze Texte vorkommen und eine besonders prägnante Stimme gebraucht wird. Auch gerne auf Plakaten, auf denen die ink traps in großen Graden hervorstechen und dem Entwurf Charakter und Subversion verleihen.«

Im Moment verhandelt er noch mit verschiedenen Foundries über den Verkauf der Type, wer Interesse hat, wendet sich am besten direkt an roth@ghostarmy.de.

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