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Adobe CC – Creative Suite wird zur Creative Cloud

 

Adobe präsentiert eine neue Software-Suite, ausschließlich für die Creative Cloud. Und steigt mit »Mighty« und »Napoleon« in die Hardware-Produktion ein

 

Adobe präsentiert eine neue Software-Suite, ausschließlich für die Creative Cloud. Und steigt mit »Mighty« und »Napoleon« in die Hardware-Produktion ein

Auf der hauseigenen Messe MAX 2013 in Los Angeles stellte Adobe eine neue Version seiner Kreativtools vor. Der Name der neuen Werkzeuge ist Programm: Adobe Creative Cloud heißt das Paket, und jedes Tool trägt jetzt den Zusatz »CC«.  Photoshop CC, Illustrator CC oder Premiere CC – alle Programme sollen über die Creative Cloud miteinander verbunden werden und sind auch nur noch im Abo-Modell der Creative Cloud verfügbar. Ein Verkauf ist nicht mehr vorgesehen.
Die Neuerungen der Tools im einzelnen sind moderat. Interessant ist vor allem die Integration der Tools untereinander und die Verzahnung verschiedener Devices über das Internet. So lassen sich Arbeitsumgebungen in der Cloud Speichern und stehen nach der Anmeldung auf jedem Rechner weltweit zur Verfügung. Auch Schriften und Farben lassen sich fast beliebig synchronisieren. Projekte werden in der Cloud gespeichert, versioniert und können von Arbeitsgruppen gemeinsam weiter entwickelt werden. Inwieweit sich der kreative Workflow durch die Tools verändern wird, lässt sich anhand der Präsentation auf der Messe noch nicht abschätzen.

Die Anti-Verwackelungs-Funktion in Photoshop CC beseitigt Unschärfen, die durch Verwackeln der Kamera entstanden sind

Der neue Photoshop CC wurde vor allem im Camera-Raw-Modul aufgewertet. Er erhält jetzt einige Funktionen, die bereits in der Beta von Lightroom 5 zu sehen sind: eine automatische Perspektivkorrektur, die sowohl horizontal als auch vertikal arbeitet und stürzende Linien mit einem Klick parallel setzt. Bereits im letzten Jahr hatte Adobe einen Anti-Verwacklungsfilter gezeigt, der sich in einem experimentellem Stadium befand und nun Eingang in den Photoshop CC gefunden hat: Ein Algorithmus untersucht anhand von Bilddetails die im Foto auftretende Unschärfe durch Verwacklung und beseitigt sie. Zumindest in der Präsentation in Los Angeles mit verblüffend gutem Ergebnis.
Verbessert hat Adobe zudem den Scharfzeichner, die Upscaling-Algorithmen und Camera-Raw-Korrekturen können jetzt als Filter auf eine Ebene angewendet werden. Die Textformatierung lässt sich jetzt per Mausklick als Vorgabe speichern und laden. Für Webdesigner interessant: Photoshop erkennt anhand der Benennung von Ebenen ihren Typ und kann so komplex angelegte Weblayouts an Adobe Edge Reflow übergeben, wo sie nur noch eingeladen und für die entsprechenden Bildschirmgrößen angepasst werden müssen. Übrigens: Photoshop Extended gibt es nicht mehr, alle 3D-Funktionen sind bereits in Photoshop CC integriert.

In Illustrator CC lassen sich einzelne Buchstaben manipulieren. Der Text bleibt editierbar.

Moderater sind die Neuerungen im Illustrator CC: Das neue Touch-Type-Werkzeug erlaubt jetzt die gezielte Manipulation einzelner Schrift-Zeichen. So kann man gezielt einen Buchstaben skalieren, drehen oder verschieben und der Textblock bleibt weiterhin editierbar. Schön ist die Möglichkeit, Bitmaps – auch Fotos – zu Pinseln zu machen und so komplexe Designs zu malen.

Über Adobe Typekit können Fonts systemübergreifend synchronisiert werden

Die weiteren Neuerungen scheinen Detailverbesserungen zu sein. Auch bei Illustrator CC dürfte der größte Vorteil in der Synchronisation von Farben und Schriften liegen. Indesign-Nutzer dagegen werden sich an eine neu gestaltete Oberfläche gewöhnen müssen: Die Arbeitsumgebung wurde an Photoshop angepasst. Ansonsten gibt es neben Detailverbesserungen wie einer angeblich besseren Performance natürlich auch bei InDesign die Möglichkeit, Schriften und Farben zu synchronisieren.

Webdesigner werden den neuen visuellen CSS Designer in Dreamweaver schätzen, der eine vereinfachte Anpassung von Objekten ermöglicht. CSS-Eigenschaften wie Verläufe oder Schatten werden im Wysiwyg-Modus umgesetzt. Das überarbeitete Fluid Grid erleichtert die Anpassung an unterschiedliche Bildschirmgrößen.

3D-Objekte aus Cinema 4D können in After Effects CC präzise in Szenen – auch mit Kamerabewegung – eingesetzt werden

Bei After Effects CC ist die nahtlose Integration von Cinema 4D-Objekten ohne Rendering erwähnenswert. Ebenso ein 3D-Kamera-Tracker, der die originalen Kamerabewegungen simulieren kann, so dass sich weitere Ebenen in eine Szene einfügen lassen. Die Refine-Edge-Kantenerkennung von Photoshop wurde in After Effects integriert, was das Austauschen von Objekten oder Hintergründen in Szenen deutlich erleichtert.

Adobe CC ist ab Juni 2013 verfügbar und kostet im Abo 61,49 Euro im Monat. Darin sind alle Tools enthalten, ebenso die Verwendung der aller Dienste und 20 Gigabyte Online-Speicher. Für Besitzer einer Creative Suite gibt es Rabatte: Wer CS6 besitzt, zahlt im ersten Jahr lediglich 24,59 Euro pro Monat. CS6 wird übrigens noch mit sicherheitsrelevanten Updates unterstützt und zunächst weiter verkauft.

Der Stift Mighty ermöglicht das drucksensitive Arbeiten auf Tablets mit kapazitivem Display wie dem iPad. Der kleine Balken namens »Napoleon« sorgt für geometrishce Figuren

And one more thing: Ähnlich wie früher Steve Jobs präsentierte Michael Gough, Vice President Product Experience eine Überaschung für das Publikum: Hardware von Adobe. Es handelt sich dabei um einen Bluetooth-basierten Eingabestift namens »Mighty«, der für das präzise Zeichnen auf kapazitiven Dipslays vorgesehen ist. Gough zeigte auf einem iPad, wie er drucksensitiv in Adobe Ideas zeichnete, mit der anderen Hand das Bild rotierte und die Finger zum löschen verwendete. Das ist nur über speziell angepasste Apps und Bluetooth möglich. Zusätzlich zum Mighty gab es »Napoleon« zu sehen: Dieser macht aus Mighty einen Lineal, einen Zirkel und ein Geodreieck, da er das freie Zeichnen in geometrische Formen wandelt. Zur Verfügbarkeit und zum Preis der scheinbar noch im experimentellen Stadium befindlichen Hardware machte Adobe keine Angaben.

www.adobe.de

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