Hartz-IV- und Designerschick: DMY Berlin 2011
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ünf Tage – und über 500 Designer: Heute beginnt das International Design Festival Berlin.
Der Ort ist genauso beeindruckend wie viele der gezeigten Stücke. Erneut findet die zentrale Ausstellung des DMY in den Flugzeug-Hangarn des Flughafen Tempelhof statt. Auf 14.000 licht durchfluteten Quadratmetern ist ein Querschnitt durch alle Genre des Design zu sehen – von großen Namen zu (noch) unbekannten Newcomern.
Vom Off-Festival zur gut kuratierten Messe
Das Festival, das vor elf Jahren in ein paar Läden und Ateliers begann, hat sich längst zu einer gut kuratierten Messe entwickelt, die weit über die Hauptschau hinausgeht.
Viel Presse hatte bereits die im betahaus ausgestellte Hartz IV Wohnung von Le Van Bo, stilsicher und Up-to-Date mit preiswerten Möbeln zum Selber bauen ausgestattet. Studenten der Kunsthochschule Berlin-Weißensee hingegen zeigen »Produkte von der Spule« bei denen sich Stahldraht – von der Büroklammer zum Supraleiter – durch die Arbeiten zieht, während Dirk vander Kooij alte Plastikstrippen aus Kühlschränken von einem Roboter zu Stühlen verarbeiten lässt (Abb. oben). Das Design Symposium beschäftigt sich mit »Copy Cultures and new economies«, es gibt Designer Labs, Workshops und jede Menge geöffneter Ateliers – und einen Fokus auf finnländisches Design.
Dazu werden ausgewählte Stücke finnländischer Designer gezeigt und ein Ausblick auf Helsinki als World Design Capital 2012 gegeben.
DMY Awards
Ein weiteres Highlight: die Vergabe des DMY Awards, der gemeinsam mit dem Bauhaus Archiv vergeben wird. Eine Jury, zu der unter anderem Werner Aisslinger, Ilkka Suppanen und Catherine Geel gehören, nominierten zehn bemerkenswerte und innovative Produkte. Die Gewinner werden am 3. Juni bei der DMY Award Ceremony (19.30 Uhr) im Flughafen Tempelhof bekannt gegeben.
DMY International Design Festival, Flughafen Tempelhof Berlin, 1. – 5. Juni
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