Die Gewinner:innen des TDC 2022: Best-of Plakatdesign
Der Type Directors Club New York hat erneut die beste Gestaltung weltweit auszeichnet. Wir stellen in fünf Teilen unsere Favoriten vor. Heute: Plakatdesign
Im dritten Teil unseres Best-of des Type Director Clubs New York 2022, der 68. Ausgabe des berühmten, weltweiten Wettbewerbs, haben wir eine kleine Auswahl an Plakatdesign, das ausgezeichnet wurde.
Dazu gehören die Plakate (oben), die das Tao Graphic Design Studio aus Shanghai für eine junge Shopping Mall in ihrer Heimstadt entwickelt haben, die sich in der Street-Art und Avantgarde-Szene positioniert.
Während der Bauzeit waren die Plakatmotive darüber hinaus 10 Meter hoch und 200 Meter lang auf den Bauzäunen aufgebracht:
Bild: ZHOUPINGLANG
Und auch gleich zwei Nachwuchsprojekte sind bei unseren Favoriten dabei:
Getöpferte Plakate
Laura Hilbert und Sarah Stendel von der HfG Offenbach haben sich für die Plakate »Hands On!« zum 23. Rundgang ihrer Hochschule für Gestaltung etwas besonderes ausgedacht.
Mit Ton und im Siebdruck stellten sie 50 Einzelstücke her, die zwischen Druck, Relief und Skulptur changieren und die sie nachträglich bearbeiteten.
Erst formten sie mit ihren Händen verschiedene Objekte, dann fotografierten sie diese, bearbeiteten sie digital – und druckten daraus schließlich die Plakate, die in Blau, Orange und Weiß vorliegen:
Bild: Laura Hilbert & Sarah Stendel
Was Roboter nicht können
Ruiqi Zhou von ArtCenter College of Design im kalifornischen Pasadena hat sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt – und die Plakatkampagne Provo entwickelt.
Weil KI zwar den kreativen Output fördert, aber gleichzeitig auch den Spam und wir jetzt schon ständig gezwungen sind uns mit CAPTCHAS rumzuschlagen und mit Fragen wie »Sind Sie ein Roboter?«, hat er genau das visualisiert.
Weil Menschen im Gegensatz zu Robotern Absätze in Texten erkennen, selbst wenn alle Wörter falsch geschrieben sind und darüber hinaus auch visuelle Informationen entschlüsseln können, hat Ruiqi Zhou Plakate entwickelt bei deren Dechiffrierung Menschen den Robotern haushoch überlegen noch. Noch zumindest …
Bild: Provo
Sehen – und hören
Die Berliner Grafikdesignerin Siyu Mao hat für die Party-Reihe flibbertigibbet Plakate entworfen, die so sophisticated sind wie die Partys selbst. Sie finden an Orten statt, die offiziell nicht bekannt gegeben werden, sondern weitergetragen. Mund zu Mund oder Post für Post eben.
Deshalb musste sich die Gestaltung für das Teilen in den Social Media ebenso eigenen wie als Schild oder Wegweiser bei den jeweiligen Events.
Wie die Partys selbst wurden auch die Typo-Plakate zum Experiment wie Siyu Mao sagt. Die Schrift wird darauf von undefinierten Elementen gestört und löst sich auf – und wirkt gleichzeitig wie ein lauter, eindringlicher und unausweichlicher Ton.
Bild: Siyu Mao
Wesen der Null
Seit vielen Jahren erkundet der japanische Grafikdesigner und Typografe Shinnoske Sugisaki mit seinen Zero Postern das Wesen der Zahl, die etwas Unsichtbares darstellt.
Jedes Jahr findet begleitend eine Ausstellung mit Künstlern im Museum seiner Heimat Osaka statt.
Ausgezeichnet wurden im sechsen Jahr der Schau Sugisakis Zero Faces #6, die auf den Plakaten zur Ausstellung 2021 in verschiedenen Versionen dargestellt wurden:
Bild: Shinnoske Sugisaki
Schlagwörter:
Plakat Design,
TDC
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Das höchste Kriterum für die Prämierung eines Plakats scheint mir zu sein, dass man es nicht oder nur mit größter Mühe lesen können darf.
Super, danke fürs Veröffentlichen!