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Serifenlose Push: Blick hinter die Kulissen

Nur wenige neue Schriften sind so umfassend ausgebaut wie Push und noch weniger werden zur Einführung von einer tollen Kampagne begleitet. Wir fragten Typedesignerin Christine Gertsch, die Kreativen von Rocket & Wink sowie Fontwerk-Gründer Ivo Gabrowitsch nach dem Konzept hinter der Schriftfamilie Push. 

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Die Schweizer (Type)Designerin Christine Gertsch hat mit Push ein umfassendes Schriftsystem entworfen. Es besteht aus acht Schnitten bei sieben Breiten. Diese 56 Schnitte sind einzeln oder ganz praktisch in einer einzigen Variable-Font-Datei erhältlich. Durch ein ausgeklügeltes Prinzip im Umgang mit ihrer Kurvenbeschaffenheit zwischen XCondensed und XWide, tritt Push in jeder Verfassung selbstbewusst auf und vereint dabei Eigenschaften aus amerikanischen Gothics und europäischen Grotesken. 

Push erscheint bei der Berliner Foundry Fontwerk zum Start gab es eine bunte Kampagne vom Hamburger Kreativ-Duo Rocket & Wink. Dabei ist Push nicht die erste Schrift, bei der Fontwerk mit Kreativen zusammen arbeitete, um eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne zu entwickeln. Für den Variable Color Font Hamster kooperierte Fontwerk mit den schwedischen Designern von Snask und für die Einführung der Schrift Case holte Fontwerk-Gründer Ivo Gabrowitsch die Künstlerin und Emmy-Gewinnerin Susi Si, Creative Producer Lars Wagner sowie Sounddesigner Nikolai von Sallwitz ins Boot. » Auch wenn die Drei in unserer Branche nicht so bekannt sein mögen, sind sie aus meiner Sicht in punkto Relevanz und Qualität auf sehr hohem Niveau,« sagt Ivo Gabrowitsch. »Unser Ansatz ist, für unsere Schriftkampagnen mit den Besten zusammenzuarbeiten.«

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Die Kampagne zur Schriftfamilie Hamster stammt von Snask…
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…die zur Case von Susi Si, Lars Wagner und Nikolai von Sallwitz.

Schrift im Mittelpunkt

Die schnelle, bunte Kampagne von Rocket & Wink ist ein echter Hingucker. Trotzdem: Hauptakteur bleibt die Schrift. Deshalb fragten wir zunächst Christine Gertsch nach den Herausforderungen bei der Gestaltung einer Superfamily.

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Es hat mich interessiert, wie die Schrift in leichten Schnitten wirken würde – schon war ich im Rabbit Hole des größeren Design Spaces.

Christine Gertsch, Kommunikationsdesignerin aus Zürich

Push ist dein erster Retailfont und dann ja nicht gerade eine kleine Familie. War dir von Anfang an klar auf was du dich einlässt?

Es ist meine erste Retailschrift, die bei einer Foundry erschienen ist, aber ich hatte schon verschiedene Schriftprojekte selbst initiiert oder für Kunden umgesetzt. Push ist mit den 56 Schnitten plus Variable Font mit zwei Designachsen auf jeden Fall meine bisher umfangreichste und komplexeste Schriftfamilie. Mir war bewusst, worauf ich mich einließ, dennoch gab es Abschnitte im Arbeitsprozess, deren Aufwand ich zeitlich unterschätzt hatte.

In einer frühen Phase, als ich mir Gedanken zum Designspace und zur Anzahl der Schnitte machte, fühlte ich mich kurz überfordert. Ich dachte, neben meinen anderen Tätigkeiten könne ich ein solch umfangreiches Projekt niemals alleine stemmen. Ausserdem wollte ich auf keinen Fall etliche Jahre mit der Schrift verbringen um am Ende festzustellen, dass ich mich weiterentwickelt hätte und vieles inzwischen anders machen würde (das ist mir auch schon bei früheren Schriftentwürfen passiert). Mit dem Herunterbrechen der Arbeitsschritte in Teilaufgaben war der Aufwand aber überschaubar und dann habe ich es irgendwann einfach durchgezogen.

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Kiloweise Proofs, da war Durchhaltevermögen gefragt.

Wie lange hast du an der Familie gearbeitet?

Intensiv an der Schrift gearbeitet habe ich von Frühling 2022 bis Herbst 2023, also etwa anderthalb Jahre. Die Idee zur Schrift und erste Entwürfe sind aber schon ein Jahr früher entstanden. Über den gesamten Zeitraum gab es immer wieder Stop-and-Go-Phasen, also Wochen oder auch Monate, in denen ich das Projekt komplett liegen lassen musste. Es ist anspruchsvoll, neben Kundenaufträgen kontinuierlich Zeit für eigene Schriftprojekte einzuplanen.

Irgendwann habe ich mir gesagt, dass eigentlich niemand eine Erreichbarkeit vor neun Uhr früh einfordern kann, also habe ich mir jeden Tag morgens eine bis zwei Stunden Zeit für die Schrift genommen – und oft genug zusätzlich auch noch abends. Möglichst kontinuierlich dran zu bleiben, hat mir geholfen.

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Manchmal sind Korrekturen mit Bleistift auf Papier die beste Lösung.

Wie bist du auf die Idee zur Push gekommen?

Die Möglichkeiten von Variablen Schriften interessieren mich schon lange. Es liegt ein großer Mehrwert darin, Schrift animiert oder interaktiv einzusetzen. Der erste Entwurf enthielt nur den fetten extraschmalen Schnitt, welcher in einem Webprojekt mit dem Scrollen die Proportionen verändert. Zu dem Zeitpunkt hatte ich vor, ein ganz kleines Projekt daraus zu machen: Eine Designachse und nur die für das Projekt nötigen Glyphen. Dann hat mich doch interessiert, wie die Schrift in leichten Schnitten wirken würde und schon war ich im Rabbit Hole des größeren Design Spaces …

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Der Designspace der Push ist äußerst umfangreich.

Kannst du das »ausgeklügelte Prinzip im Umgang mit der Kurvenbeschaffenheit« ein bisschen genauer erklären? 

Bei der Entwicklung von Variable Fonts gibt es ein paar technische Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Bei der Interpolation bewegen sich die Punkte linear von einem Style zum nächsten. Es ist daher sinnvoll, die Formen über die verschiedenen Breiten hinweg ähnlich aufzubauen. Schriftfamilien wirken dadurch in sich konsistent und Zwischenschritte lassen sich kontrolliert berechnen.

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Leichte Schnitte haben dynamischere Strichenden als die fetten Fonts.

Mit der Push wollte ich jedoch einen anderen Ansatz verfolgen: Über die verschiedenen Breiten und Strichstärken hinweg nehmen die einzelnen Schnitte unterschiedliche Ausprägungen an – ohne dass sie die Konsistenz einer Schriftfamilie komplett verlieren. Beispielsweise wird die Schrift entlang der Breitenachse nicht nur breiter, sondern auch sperriger und massiger: die Kurven werden gewissermaßen aufgepumpt, in Richtung Superellipse. Am deutlichsten wird dies bei runden Zeichen wie c, e, o, aber auch b, d, p oder q. Die leichten Schnitte wiederum haben dynamischere Strichabschlüsse: sie verlaufen runder als bei den fetten Varianten, wo zum Beispiel t  und f die Horizontale betonen.

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Die »aufgepumpten« Kurven entwickeln sich entlang der Breitenachse in Richtung Superellipse.

In den XCondensed-Schnitten wollte ich einen starken grafischen Rhythmus etablieren, deshalb gibt es gerade Abschnitte in runden Zeichen wie b, d, p, q, o, c und e. Zum Zentrum des Design Space hin werden die Schnitte runder, fast geometrisch, und dadurch auch nüchterner.

Das klingt wirklich nach jeder Menge Arbeit.

Diese Varianz über die Schnitte hinweg widerspricht ein wenig der Effizienz von Variable Fonts: je nach Zeichen musste ich bis zu 12 Master auf einer Achse platzieren. Aber es war meine persönliche Challenge, die Grenzen der linearen Interpolation etwas zu pushen. Eine Analogie ließe sich zu Sportler:innen ziehen: Je nachdem, was in ihrer Disziplin wichtig ist – Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer – sind verschiedene physische Qualitäten erforderlich und auch sichtbar.

In der Anwendung können sich durch diese verschiedenen Tonalitäten interessante Schriftmischungen ergeben. Beispielsweise eine kräftige Überschrift mit einem zarten Lead und einem neutraleren Fließtext. Eine typografische Vielfalt, die nicht durch Kombinieren verschiedener Schriften entsteht, sondern sich auch innerhalb einer Familie etablieren lässt. Ob das aufgeht, wird sich zeigen. Ich bin jedenfalls gespannt, wie Kreative die Schrift einsetzen werden.

Welcher Schnitt hat dir am meisten Probleme bereitet?

Der Extra Condensed Extra Light Schnitt war zu Beginn nicht mein bester Freund. Obwohl der Entwurf innerhalb der Schriftfamilie Sinn ergeben hat, indem er konsistent war, schien er mir viel zu steif und mechanisch. Ich habe ihn dann lange vernachlässigt und erst wieder aufgegriffen und weiterentwickelt, als ich mir über das Gesamtkonzept und den Umfang der Schrift im Klaren war. Insgesamt war es in der Entwurfsphase eine Challenge, die einzelnen Schnitte auszuarbeiten und parallel die ganze Schriftfamilie im Blick zu behalten. 

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Im Zeichensatz der Push kommen ein an­g­lo­ame­ri­ka­nisches Brillen-g, ein zweigeschossiges Grotesk-g sowie ein Dänisches g ohne Schlaufe vor.

Bei den vielen Foundries dieser Welt, warum hast du dich für Fontwerk entschieden, wie kam der Kontakt zustande? Als Züricherin wäre ja zum Beispiel Nouvelle Noir eine naheliegende Lösung gewesen.

Ich finde es wichtig, dass eine Schrift gut in die Library der Foundry passt. Die Leute hinter Nouvelle Noire kenne ich natürlich und schätze sie und ihr Arbeit sehr. Aber mehr als sechs Jahre, die ich in Berlin gelebt habe und zahlreiche besuchte Typostammtische verbinden mich immer noch sehr mit der Stadt und vielen (Type Design-) Freund:innen dort. Für Push hatte ich Fontwerk schon früh im Sinn und nach ein paar Meetings zu den Konditionen und Plänen haben wir uns schnell gefunden und ich bin total dankbar für diese Zusammenarbeit.

Ivos Gespür für schlaue Marketingentscheide ist super wertvoll. Während täglich neue Schriften und Foundries aus dem Boden schießen, nimmt er sich Zeit, die Dinge sorgfältig zu durchdenken. Andreas Frohloff hat mir wertvolle Tipps bei Designentscheidungen für die Push gegeben und Olli Meier hat einen super Job rund ums Font Engineering gemacht.

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Olli Meier (links) Andreas Frohloff und Christine Gertsch beurteilen Push am Bildschirm.

Mit welchen Tools hast du bei der Schriftentwicklung gearbeitet und hast du vielleicht selbst Scripte entwickelt?

Während und nach meinem Master Type and Media an der KABK Den Haag hatte ich mit Robofont und dem UFO-Workflow gearbeitet und dabei auch kleine Scripte geschrieben. Seit ein paar Jahren arbeite ich vorwiegend in Glyphs, das etwas anders aufgebaut ist und viel mehr Funktionalitäten in einem Programm vereint. Gecodet habe ich dabei eher mal ganz kleine Programme fürs Proofing, etwa um systematisch eine Reihe von Zeichenketten zu erstellen – dies dann meistens in DrawBot.

Mittlerweile stehen so viele Plugins und Scripte zur Verfügung, dass es doch meistens schneller geht, nach dem passenden Tool zu suchen, als etwas selber zu entwickeln. Sehr gefreut habe ich mich auch über den Launch von Font Proofer: ein sehr hilfreiches Tool fürs Testen, das den Umweg über ein Layoutprogramm erspart.

Der Extra Condensed Extra Light Schnitt war zu Beginn nicht mein bester Freund.

Push eignet sich ja für viele verschiedene Einsatzgebiete. Gibt es irgendeine Anwendung in der du sie ganz besonders gerne sehen würdest?

Editorial- und Brandinganwendungen bieten sich sicher an und als Variable Font würde ich die Schrift natürlich gern animiert sehen. Aber ich finde es immer toll, wenn eine Schrift auf überraschende Art und Weise eingesetzt wird. Nachdem ich die Push Monate lang immer nur in schwarz auf weiß vor mir gesehen habe, freue ich mich total über das farbenfrohe Feuerwerk von Rocket & Wink. 

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Die vielen verschiedenen Tonalitäten der Push ergeben spannende Anwendungsmöglichkeiten.

Visueller Anker

Rund um ein Schriftrelease eine Kampagne zu konzipieren und umzusetzen ist auf jeden Fall aufwendig – lohnt sich das? »Um in der Masse der guten neuen Font-Releases noch die Chance auf Wahrnehmung zu haben, braucht es neben einem Top-Produkt einen starken emotionalen, ästhetischen und visuellen Anker in hoher Qualität,« so Ivo Gabrowitsch.

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Wenn überhaupt, lassen sich Aufmerksamkeit und Wiedererkennung heute nur noch so erreichen – die Aufmerksamkeitsspanne ist durch die schiere Masse an ansprechenden Eindrücken, denen potenzielle Kundinnen und Kunden permanent ausgesetzt sind, schlichtweg zu sehr gesunken.«

Und noch eine Eigenschaft, die nicht jeder mitbringt, fordert eine solche Kampagne: Geduld. Denn wenn eine Schrift nach vielen Monaten oder Jahren Arbeit endlich fertig ist, will man sie natürlich möglichst schnell der Welt präsentieren. »Aber man muss sich dann diszipliniert Zeit nehmen – in derRegel weitere Monate, um auch noch das Marketing auf einem hohen Niveau vorzubereiten. Dann bekommt man vielleicht zwei Sekunden mehr Aufmerksamkeit,« sagt Ivo Gabrowitsch augenzwinkernd.

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Foto: Norman Posselt

Ist die Schrift endlich fertig, muss man auch noch das Marketing auf einem hohen Niveau vorbereiten.

Ivo Gabrowitsch, Gründer der Berliner Foundry Fontwerk

Jede Schrift hat eine Geschichte

Ivo wollte aber auch neue Ideen zu Fontwerk holen. Denn um die Story, die in jeder Schrift steckt, individuell zu erzählen, ist externe Unterstützung unumgänglich. Durch die sorgfältige Suche nach den richtigen Partnerinnen und Partnern erhofft sich der Foundryinhaber neue Impulse und verschiedene visuelle Ansätze, die der jeweiligen Schrift maximal gerecht werden und sie bestenfalls auch in seinen Augen in einem neuen Licht erscheinen lassen.

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»Das macht in der Tat großen Spaß, weil man immer überrascht wird und die Chance hat, mit großartigen, erfahrenen kreativen Menschen zusammenzuarbeiten. Das ist aus fachlicher und menschlicher Sicht immer eine Bereicherung und lohnt sich allein schon deshalb.«

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Das Hamburger Kreativ-Duo Rocket & Wink, bekannt für seine ungewöhnlichen, bunten Ideen schien Ivo Gabrowitsch genau richtig für die Push-Kampagne.

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Mr. Rocket und Mr. Wink schauen sich ganz entspannt Inspirationsmaterial an.

Wie soll das Baby heißen?

Der Name der Schriftfamilie entstand aus dem Wunsch heraus, eine Assoziation zum Sport zu finden. »Sportler und Sportlerinnen haben je nach ihrer Disziplin unterschiedliche Körperformen,« erklärt Ivo Gabrowitsch. »Wir fanden das Bild einer Spitzensportlerin mit durchtrainiertem Körper und dennoch elegantem Auftritt für die Push sehr passend. Ein besonderes Feature der Schrift ist ja, dass sich die einzelnen Breiten und Strichstärken nicht linear verhalten, sondern – insbesondere die Kurven – mal kubischer, mal runder, mal aufgeplusterter verhalten.«

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Die unterschiedlichen Körperformen von Athletinnen inspirierten den Kampagnenfilm zur Push.

Je breiter und fetter die Schrift wird, umso mehr werden die Kurven nach aussen »gepusht«. Von den verschiedensten Namensideen – von Athlete, über Squadra und Pace bis hin zu Final – fanden alle Beteiligten Push am eingängigsten. »Der Begriff Push kommt vor allem beim Gewichtheben oder beim Crossfit vor, er hat eine gewisse Wucht, die der Schrift gerecht wird und Stärke ausstrahlt,« so Ivo Gabrowitsch. Ganz losgelöst vom Sport kann man mit der Schriftfamilie dann eine Idee oder Meinung pushen…

Vom Namen zum Kampagnenfilm

Als der Name gefunden war musste eine Kampagnenidee her, die Mr. Rocket und Mr. Wink wie folgt beschreiben:

Es gibt eine neue Schrift! Was uns Normalos höchstens mal zu Grundschulzeiten passiert, ist für Profis wie Fontwerk natürlich Alltag. Christine Gertschs neueste Kreation Push ist dann aber doch noch mal etwas Besonderes: 56 Schriftschnitte, wie flexibel geht es denn noch, diese Schrift kann ja wohl alles. Elegant, dynamisch, funktional, beschwingt, fokussiert … alles drin und dran. Kein Wunder, dass der zugrundeliegende Gedanke dieser Gestaltung, sowohl der Typo selbst als auch unseres hinterherstrampelnden Imagefilms, folgender ist: Frauen im Sport!

Die können nämlich auch alles, sind je nach Sportart mal elegant, dann wieder voll auf die Zwölf.

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Frauen im Sport können alles!

Rocket & Wink, Designstudio, Hamburg

Dazu passend die nichtlinearen Kurven der Schrift, die, wie aus unterschiedlichen Trainingsanforderungen entwickelte Physiognomien, unvermittelt aus allem Gewohnten ausbrechen und challengen können, was man so zu Look und Konstitution im Kopf hatte.

Unser Imagefilm nimmt den Push dementsprechend zunächst wörtlich, lässt einen Finger auf einen Button pushen, und dann geht’s ab durch die bunte Wunderwelt des Frauensports. Natürlich erst bei genauerem Hingucken, bei ungenauem nimmt man wohl nur »boah, bunt!« mit. Wir haben uns da wirklich noch mal selbst gepusht, möglichst viele Farben reinzupacken. Ob es so viele geworden sind, dass sie mit den Schriftschnitten der Push mithalten können? Da hilft wohl nur Zählen. Oder es sportlich nehmen!

Einzelschnitte der Push sind für 50 Euro bei Fontwerk erhältlich, alle 56 Schnitte plus der Variable Font mit den Achsen Weight und Width kosten 690 Euro.

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