Typedesigner Christoph Dunst ergänzte die zu einer riesigen Superfamilie herangewachsene Novel Collection um eine Displayschrift in fünf Weiten.
2009 publizierte die Atlas Type Foundry aus Berlin ihre erste Schrift, die humanistische Antiqua Novel. Seither gab es viele weitere Varianten wie zum Beispiel Novel Sans oder Novel Mono. Jetzt kam eine Familie in 5 Laufweiten dazu, die speziell für den Einsatz in Headlines, Titeln und Logos konzipiert wurde — Novel Display. Die insgesamt 50 Fonts der Novel Display lassen die Novel Collection auf insgesamt 136 Fonts anwachsen.
Ob Geschäftsbericht, Zeitung, Magazin oder Katalog, aber auch Blogs, Unternehmens-Websites und Apps — die Änderung von Headlines kann schnell ein Designkonzept auf den Kopf stellen, wenn sie um wenige Zeichen länger oder kürzer geworden ist. Durch die fünf Weiten der Novel Display ist ein flexibles, problemloses Reagieren auf solche Situationen nun möglich. Aber auch in anderen Anwendungen der Display-Typografie, wie der Gestaltung von Leitsystemen, wird Novel Display sicher ihren Platz finden.
Schrift im Editorial Design. Wer die Schnitte der Novel Display denen der Novel Sans gegenüberstellt bemerkt, dass diese nicht über identische Strichstärken verfügen. Der Grund ist relativ offensichtlich, wenn man die Novel Display nicht als eigenständige Veröffentlichung versteht, sondern als Teil des Schriftsystems.
Setzt man beispielsweise ein Layout für eine Zeitung und hat sowohl Überschriften wie Text im gleichen Schnitt, so erscheint die Textgröße immer deutlich leichter — was die Grauwerte visuell inkonsistent erscheinen lässt. Novel Display ist darauf ausgelegt, mit den anderen Familien innerhalb der Kollektion zu interagieren — dem Größenunterschied trug Christoph Dunst bereits Rechnung.
Die Anmutung. Novel ist bereits ein moderner Klassiker und verkörpert geradezu das Dasein der humanistischen Superfamilie schlechthin. Der elegante, zwar nachvollziehbare, aber stark reduzierte Breitfeder-Kontrast vermittelt Bestimmtheit und Wärme gleichermaßen — was sich in freundlich, seriöser Klarheit niederschlägt.
Der Entwicklungsprozess. Manchen Schriften ist es anzusehen, dass sie am Rechner entstanden, bei anderen ist die persönliche Handschrift eines Designers nicht zu übersehen. Novel und Novel Sans wurden nach sehr traditioneller Art mit dem Bleistift gezeichnet, und erst als das Design in sich schlüssig war digitalisiert.
Da das Design der Novel Display als eine Variante der Novel Sans zu verstehen ist, arbeitete Christoph Dunst hier ausschließlich digital. Denn da das Design-Konzept klar zu fassen ist, war auch klar, wie eine serifenlose Display-Variante innerhalb der Novel Collection auszusehen hat.
Features und Zeichensatz. Wie alle Schriften innerhalb der Kollektion bietet auch Novel Display zahlreiche Features für komplexe Herausforderungen und feine typografische Lösungen. Der Zeichensatz umfasst 1020 Glyphen/Font und unterstützt die Sprachen Afrikaans, Albanian, Basque, Bosnian, Breton, Catalan, Chichewa, Croatian, Czech, Danish, Dutch, English, Esperanto, Estonian, Faroese, Finnish, French, Frisian, Gaelic (Scots), Galician, German, Greenlandic, Hungarian, Icelandic, Indonesian, Irish, Italian, Kashubian, Kurdish, Latvian, Lithuanian, Luxembourgian, Maltese, Maori, Norwegian, Occitan, Polish, Portuguese, (Rhaeto-)Romance, Romanian, Sami, Serbian (Latin), Slovak, Slovenian, Sorbian, Spanish, Swahili, Swedish Tswana, Turkmen, Turkish, Walloon, Wolof, Yapese.
Auch wenn Novel Display Teil des Schriftsystems Novel Collection ist, lässt sich durch die Mischung mit anderen Schriften spannungsvolle Typografie erzeugen. Auf jeden Fall aber ist und bleibt die Novel Collection eine Option für komplexe Herausforderungen.
Kaufen kann man sie bei Christoph Dunst’s Atlas Font Foundry, ein Einzelschnitt der Novel Display kostet 39 Euro, alle 50 Fonts 249 Euro.