New Types aus Israel
Noch bis zum 24. September zeigt das Museum für Druckkunst in Leipzig die Ausstellung »New Types. Drei Pioniere des hebräischen Grafik Designs«.
Die drei deutsch-jüdischen Künstler Franzisca Baruch, Henri Friedlaender und Moshe Spitzer gelten als Pioniere der Entwicklung einer neuen visuellen Formensprache Israels und haben das hebräische Grafik-Design entscheidend geprägt. Das Museum für Druckkunst Leipzig zeigt ausgewählte Werke der drei Künstler aus der Zeit von 1920 bis 1970. Die anlässlich der Jüdischen Woche 2017 exklusiv für Leipzig adaptierte Ausstellung wird von der israelischen Grafik-Designerin Ada Wardi kuratiert.
Die drei Künstler studierten und wirkten in Berlin sowie Leipzig, bevor sie in den 1930er Jahren emigrierten. Der Einfluss ihres künstlerischen und sozialen Umfelds in Deutschland, aber auch die Gestaltungsprinzipien von Bauhaus und Deutschem Werkbund werden in ihren Arbeiten evident. Von Franzisca Baruch gestaltete Schriftzüge und Embleme, darunter das von ihr mitentworfene Wappen der Stadt Jerusalem, prägten den öffentlichen Raum Israels nach der Staatsgründung. Die von Moshe Spitzer in seinem Jerusalemer Verlag Tarshish entworfenen Bücher wurden beispielgebend für die israelische Buchgestaltung, und der in Leipzig ausgebildete Typograf Henri Friedlaender schuf 1958 mit der „Hadassah“ eine Druckschrift, die neue Maßstäbe in der hebräischen Schriftgestaltung setzte .
Die Ausstellung zeigt erstmals neu entdecktes Material aus den Nachlässen der drei Künstler, zudem Exponate aus Deutschland, den Niederlanden sowie der Schweiz. Entwürfe, Musterbücher und hebräische Matrizen veranschaulichen den historischen und kulturellen Kontext der Arbeiten aller drei Künstler und präsentieren deren grafisches Kunstschaffen als Beispiel für einen einzigartigen und bisher wenig beachteten Kulturtransfer zwischen Deutschland und Israel.
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