
Neuer Customfont für Miele
Für Miele entwickelte LucasFonts aus Berlin die serifenlose Neo-Grotesk-Familie Miele Elements. Wie geht man an die Gestaltung eines Customfonts heran, welche Herausforderungen sind zu bewältigen und wie geht man zum Beispiel mit den vielen verschiedenen Icons um?
Für die komplette Kommunikation
Also entstand die Idee einen Custom Font für Miele zu entwickeln – zunächst nur gedacht für den Einsatz auf Gerätedisplays. Früh im Prozess entpuppte sich Miele Elements (der Arbeitstitel war damals Miele Evolution) jedoch als Selbstläufer, begeisterte die Einzigartigkeit der Schrift und deren breites Spektrum an Einsatzgebieten doch früh die Designer und Designerinnen im Haus. So wurde schließlich von der Geschäftsleitung und den Markenverantwortlichen beschlossen, die neue Schrift für die komplette Kommunikation des Konzerns einzusetzen. Inzwischen ist der Font Miele Elements eine der Grundlagen im Miele Design System und dort nicht mehr wegzudenken.
Die Schriftfamilie besteht inzwischen aus neun Strichstärken von UltraMager bis UltraFett, passenden originellen Kursiven, inklusive unterschiedlichen Ziffernarten und Kapitälchen. Die Sprachabdeckung umfasst Kyrillisch, Griechisch und erweitertes Latein. Es gibt eine Office-Version der Fonts für die Nutzung in Office-Programmen, variable Fonts für dynamische Umgebungen, sowie ein Condensed-Paket für besondere Zwecke.
Brücken schlagen
Die Typografie bei Miele sollte visuell wie auch technisch auf den neusten Stand gebracht und damit bereit für die Zukunft im Digitalen werden. Die Schriftfamilie Miele Elements bewahrt dabei die visuelle Identität und Werte von Miele und schlägt so die Brücke zwischen den über 125 Jahre bewährten Miele-Werten und den Anforderungen der digitalisierten Welt. Diese Verbindung ermöglicht etwas ganz Eigenes, was sich sehr klar von dem unterscheidet, was zum Beispiel im Wettbewerbsumfeld zu sehen ist.
Es ist der Aspekt der visuellen Identität, der vor allem für große Unternehmen wie Miele und dessen Markendesign eine bedeutende Rolle spielt. Zudem gibt es auch monetäre Vorteile: legt man sich als Unternehmen einen Custom Font zu, vermeidet man damit kostenintensive Lizenzmodelle anderer Schriftenanbieter und den dazugehörigen Verwaltungsaufwand.
Mit Design-Inkonsistenzen aufräumen
Traditionell sind bei großen Qualitätsunternehmen wie Miele Neo-Grotesk-Schriften in Verwendung. Die neue Schrift sollte dem Genre der Groteskschrift treu bleiben, denn wirklich hochwertige Marken benötigen ein minimalistisches Design. »Je auffälliger die Außenseite, desto kurzlebiger ist die Wirkung. Coolness geht so nicht«, sagt Luc(as) de Groot, der jahrzehntelange Erfahrung mit vielen Auftraggebern aus nahezu allen Branchen aufweisen kann.
Die gute alte Helvetica hat zum Beispiel viele Design-Inkonsistenzen und in die Jahre gekommene Details. Sie ist nicht unbrauchbar, aber trotzdem nicht für ein Unternehmen empfehlenswert. In Verbindung mit den ersten Gerätegenerationen mit TFT Displays ergab sich die Gelegenheit, mit der Expertise von Luc(as) de Groot viele Details besser zu machen.
Verbesserte Lesbarkeit
Etwa die zu enge Zurichtung der Helvetica, die noch aus der massenhaften Digitalisierung von Fonts vor mehr als 40 Jahren resultiert. Anpassungen für verschiedene Anwendungsgrößen wurden dabei fast nie gemacht. Früher wurde der tight-but-not-touching-Effekt in der Werbung ganz bewusst eingesetzt. Was damals wirkungsvoll und verkaufsfördernd war, sieht heute meist einfach nur altmodisch aus. Schlimmer noch, in kleinen Textgrößen schmälert die Zurichtung auch noch die Lesbarkeit. Also musste als erste Maßnahme genügend Luft her. Die Buchstaben bekommen bei Miele Elements in Lesegrößen großzügigen Raum zum Atmen – was zu einem ausgewogenen Gesamtbild führt, und das Gefühl von Zeitlosigkeit und Erhabenheit stärkt. Und es verbesserter die Lesbarkeit deutlich, was gerade bei den maximal möglichen Schrittgrößen in kleineren Displays von großer Bedeutung für Nutzer ist.
Verbesserte Zurichtung: Oben zeitgemäße und edle Zurichtung, unten die zu enge 70er-Jahre-Mode.
Die Versalien der Vorgängerschrift Helvetica sind zudem alle in etwa gleich breit. Visuell entsteht dadurch eine gewisse Sperrigkeit, die für eine insgesamt pragmatische, steife Ausstrahlung sorgt. Erhabenheit hingegen verströmen die Versalien der Futura, die sich an den klassischen Proportionen der Capitalis Monumentalis orientieren. Jedoch bringen diese durch stark variierenden Buchstabenbreiten immer Unruhe in das Wortbild.
Miele Elements vereint das Beste aus beiden Welten: Differenzierte Proportionen mit großzügiger Spationierung. Dies verleiht der Schrift Souveränität und Klasse. Zudem macht die Miele Elements von den Möglichkeiten der Digitalisierung Gebrauch: Die Großbuchstaben etwa sind untereinander mit einer zusätzlichen Unterschneidungstabelle ausgestattet – so sehen intelligente Fonts heutzutage aus.
Gestaltungsansätze der Versalien: Gleichbreit anmutende Großbuchstaben der Helvetica und die klassisch gestaltete Trajan – Miele Elements liegt bewusst dazwischen.
Lesbarkeit pro Quadratzentimeter
Der Vergleich der Details von Groteskschriften verrät, dass viele davon unnötig komplexe Buchstabenkonstruktionen aufweisen. Miele Elements bildet hier ein Gegengewicht und vereinfacht der Lesbarkeit zuliebe wo es nur geht
Eine der goldenen Regeln der Lesetypografie lautet: »Das Auge soll reibungslos über den Text gleiten« eben ohne von unwichtigen Details gestört zu werden. Der Inhalt muss sich schnell und effektiv erfassen lassen.
Bessere Proportionen, besserer Lesefluss.
Widmet man sich den Feinheiten einer Schrift, kann das eine enorme Auswirkung auf das große Ganze und die Lesbarkeit haben. Luc(as) de Groot untersuchte über viele Jahre hinweg etwas, was er »Lesbarkeit pro Quadratzentimeter« nennt. Er ermittelte, wie sich unterschiedliche Gestaltungsparameter auf die effektive und kompakte Abbildung von Inhalten in einem begrenzten Raum auswirken. Wichtige Aspekte, die bei der besseren Lesbarkeit der Miele Elements eine Rolle spielen, sind die Einführung von höheren Oberlängen und kleinerer Mittelhöhe, die sich insgesamt zu einem gleichmäßigeren Rhythmus verbinden. Ein interessanter Aspekt zur Lesbarkeit und dem Lesefluss: Die bis dahin in den Miele- Gebrauchsanleitungen verwendete Helvetica Light schnitt unter diesen Gesichtspunkten besonders schlecht ab.
Vergleich der Lesbarkeit pro Quadratzentimeter. Links: Vorgängerschrift Helvetica Light. Mitte: Gleiche Textmenge, gesetzt mit Miele Elements Light – der Text wirkt edler und ist zudem besser lesbar. Rechts: Wird statt Light die Regular verwendet, verbessert sich die Lesbarkeit pro Quadratzentimeter noch einmal – sogar wenn sie etwas kleiner gesetzt wird.
Minimale Eckenrundung
Die Miele Elements bezieht einen Teil ihres formalen Erbes aus dem Miele-Logo. Der seit über 100 Jahren hier verwendete diamantförmige i-Punkt, oder der Winkel des M und die horizontalen Buchstabenabschlüsse im Wort Miele sind eine Verneigung vor dem Miele-Schriftzug. Ein gutes Logo verliert nicht an Aktualität. Zeitlos eben.
Aufgreifen von Details aus dem Logo.
Inspiriert von Miele Produktdesign und Bleisatzschrift: Abgerundete Ecken sind ein feines, aber exquisites Detail der Schrift.
Ein subtiles, kaum merkliches, aber signifikantes Merkmal der Elements-Familie ist die minimale Abrundung der Ecken. Diese Rundungen haben zweierlei Herkunft. Zum einen sind sie beeinflusst vom zeitlosen Produktdesign der Marke: Miele Maschinen sehen aus der Ferne klar und geradlinig aus, doch schaut man genauer hin, dann fällt auf, dass alle Ecken immer leicht gerundet sind. Die Produkte sind immer angenehm in der Handhabung und damit im täglichen Gebrauch. Es gibt keine störenden Kanten. Miele leistet sich sogar den Aufwand, die Linien und Fugen seiner Produkte einem Strakprozess – ein wichtiger Schritt in der Produktentwicklung, insbesondere im Automobil- und Produktdesign.
Im Kontext des Designs bezieht sich der Strakprozess auf die Gestaltung von Oberflächen, insbesondere sichtbaren Flächen wie Karosserien oder Produktoberflächen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass das Design sowohl ästhetisch ansprechend als auch technisch umsetzbar ist.
Vorbild Bleisatz
Die neue Miele-Schrift sollte eine streng konstruierte Neo-Grotesk werden, die aber trotzdem freundlich und warm ist. Genau das findet man in alten Bleisatzdrucken. Dort sehen meisterlich geschnittene Bleischriften oft besser aus als ihre digitalen Pendants.
Stempelschneider brachten mit ihrem handwerklichen Können Form, Material und Druckergebnis in Einklang. Es zeigt, dass geometrische Designs Sympathie und Harmonie ausstrahlen können. Die Buchstabenstriche sehen gerade aus, in Wirklichkeit sind sie voll mit Details und Leben. Das findet sich in den leicht nach innen gewölbten Buchstabenstämmen der Miele Elements wieder.
Tests zur Konkavität der Buchstabenstämme und der Abrundung der Ecken.
Ganz feines Raster
Üblicherweise werden Schriften auf einem Raster konstruiert, das die Schriftgröße in 1000er Einheiten unterteilt. Miele Elements aber wurde – um das subtile Spiel mit der Form zu ermöglichen – auf einem weitaus feineren Raster gezeichnet, nämlich auf 4096 Einheiten, was dem Doppelten der üblichen Auflösung entspricht. Die Anzahl von 4096 Einheiten ist kein Zufall, sondern erfüllt eine technische Voraussetzung: TrueType-Schriften werden wesentlich schneller berechnet und dargestellt, wenn ihr Grundraster jeweils einer Zweierpotenz (binäres System) entspricht, zum Beispiel 512, 1024, 2048, 4096. Durch das nun viel höher aufgelöste und an den digitalen Zahlenraum angepasste Raster kann man Symbole oder andere detaillierte Illustrationen problemlos aus dem Miele Design System in die Font-Dateien einbinden.
Viele Schnitte und ein Variable Font
LucasFonts wollte nur eine Font-Familie für alle benötigten mikro- und makrotypografischen Zwecke gestalten. Vor allem dünne und fette Schnitte sind dafür erforderlich. Die feineren Strichstärken für edle und filigrane Headlines, die fetten für robuste und laute Anwendungen, damit ist Miele für alle Erfordernisse in Marketingkampagnen gewappnet.
Der mittlere Bereich der Gewichte, also alles um die Regular herum, fügt sich optimal in lange und kurze Fließtexte ein
Um den dateneffizienten Einsatz im Web zu gewährleisten wurde die Font-Familie zusätzlich auch als variabler Font produziert. Ein variabler Font, der alle Gewichte abdeckt, nimmt deutlich weniger Datenmenge in Anspruch als drei Einzelschnitte. Das Format inspiriert damit zu interaktiven und spielerischen Anwendungen.
Feinjustiert fürʼs Gewicht: Die variablen Fonts besitzen 3 Master um eine gute Interpolation zu ermöglichen.
Der Einsatz von variablen Schriften ist perfekt für dateneffizienten Einsatz und für Animationen.
Zahlen-Variationen
Für differenzierte Typografie ist die Familie mit unterschiedlichen Ziffernarten ausgestattet, ein Muss eines modernen Fonts. Der Standard sind die proportionalen Versalziffern, die im Gegensatz zu anderen Grotesk-Schriften in ihrer Höhe exakt mit den Versalien abschließen. Dadurch sehen Produktbezeichnungen gut aus, bei denen Großbuchstaben mit Zahlen gemischt werden. Im Office-Bereich sind aber Tabellenziffern üblich, die Software, die keine OpenType-Features unterstützt, ordnet dazu die Zahlenreihen neben- und untereinander an. Zusätzlich gibt es aber auch Mediävalziffern, die als proportionale und als tabellarische Variante gestaltet sind. Letztere ermöglichen eine exzellente Gestaltung von Tabellen, um zum Beispiel selbst umfangreiche Datensätze angenehmer lesbar darzustellen. Hoch- und tiefgestellte sowie Bruchziffern dürfen in Mieles digitalen Setzkasten natürlich auch nicht fehlen.
Deutlich schräg
Kursive gehören zum typografischen Spektrum und müssen sich klar von der Aufrechten absetzen. Bei Serifenschriften ist dieser Unterschied meist sehr groß. Viele Grotesk-Schriften sind lediglich schräg gestellt – der Fachbegriff dafür ist »Obliqua«. Ist der Winkel zu gering gewählt, ist die visuelle Differenz zur Aufrechten unzureichend.
LucasFonts entschied sich für den Bruch mit dieser Tradition und wählte einen üppigen Winkel von 14 Grad sowie kursive Buchstabenformen, um den Unterschied zwischen Aufrecht und Kursiv zu maximieren.
Klar zu unterscheiden: Die Kursive bedient sich anderer Art der Konstruktion als die Aufrechte. Besonders ersichtlich bei a, e, f und g.
Wer in der typografischen Meisterklasse mitspielen möchte, braucht Kapitälchen. Sie sind kleiner gestaltete Versalien, die bei LucasFonts sichtbar höher als die Kleinbuchstaben sind. Sie eignen sich auch als eine weitere Auszeichnung, zum Beispiel für Produktnamen oder Abkürzungen und integrieren sich besser im Text als Versalien.
Die Oberseiten der Kapitälchen liegen genau auf der gleichen Höhe mit den Mediävalziffern.
Produktnamen, die sich sehen lassen können: Kapitälchen mit springenden Ziffern beleben das Wortbild und fördern die Lesbarkeit.
Vielsprachig
Eine großzügige Sprachabdeckung ist unverzichtbar, wenn man wie Miele ein weltweites Publikum anspricht. Deshalb unterstützt Miele Elements über 150 Sprachen mit den Schriftsystemen Lateinisch, Kyrillisch und Griechisch. LucasFonts integrierte in diesem Zuge gleich mehrere zusätzliche Sprach-Features. Das Team weiß aus Erfahrung, wie wichtig es ist, auch lokale typografische Vorlieben zu respektieren. Das gehört zum guten Ton und sorgt dafür, dass man überall als seriöses und professionelles Unternehmen wahrgenommen wird. Die Features umfassen sprachen-spezifische Problemlösungen für zum Beispiel Niederländisch, Französisch, Rumänisch, Bulgarisch, Serbisch und Makedonisch.
Für die Sprachunterstützung der Interfaces hat LucasFonts zudem globale Schriften in Miele Elements integriert, zum Beispiel CJK und Arabisch.
Miele Elements deckt ein großes Repertoire an Sprachen ab.
Mehrere Zeichen ändern automatisch ihre Form, je nach eingestellter Sprache und Kontext, um den Erwartungen der jeweiligen Leserschaft gerecht zu werden.
Miele Elements kommt in vielen verschiedenen Umgebungen zum Einsatz. Neben den Interfaces und Apps, vor allem Windows- bzw. Office-Umgebungen und browserbasierte Internetanwendungen Deshalb wurde entschieden, die Fonts ausschließlich als TrueType mit manuellem Hinting zu produzieren. Denn nur auf diese Weise konnte eine bestmögliche Darstellung am Bildschirm garantiert werden, bei gleichzeitiger Reduzierung des initialen Aufwands für die Implementierung und Pflege durch den IT-Bereich des Unternehmens.
Die im Designbereich üblichen PostScript-basierten OpenType-Schriften wären hierfür nicht ausreichend gewesen. Deren Darstellungsqualität in Windows-Umgebungen und in den gewohnten Adobe Produkten entspricht nicht den Qualitätsvorstellungen von LucasFonts. Bei TrueType-basierten Schriften lassen sich – das entsprechendem Knowhow vorausgesetzt – alle Details der Darstellung durch die Programmierung im Font selbst steuern, was auch einen erheblichen Komfortgewinn bei der Pflege und der Anwendung darstellt.
In PowerPoint lassen sich zum Beispiel nur TrueType Fonts einbetten und dann in pdf-Dokumente exportieren. Zudem funktionieren hier weder OpenType-Features wie unterschiedliche Ziffernsätze noch das OpenType-Kerning. Aus diesem Grund wurde zusätzlich zum großen Design-Schriftfontpaket ein zusätzliches Office-Paket aus unter anderem Tabellenziffern und einer Unterschneidungstabelle geschnürt, das auch in PowerPoint funktioniert.
Immer mehr Icons
Zum Claim von Miele »Immer besser« passt auch, dass die Funktionen der Hausgeräte selbst ständig verbessert werden. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Updates der vielen vernetzten Geräte mit neuen Inhalten und Funktionen schafft einen stetigen Bedarf an Icons und Erklärungen. Deshalb sind die Pflege, das Erneuern und Erweitern des bereits vorhandenen, umfangreichen Icon-Sets im Miele Design System eine nie endende Aufgabe.
Diese Icons finden sich inzwischen überall in der Miele Welt: auf Verpackungen, Geräte-Displays, in den Apps, auf Messebeschilderungen, den Miele Experience Centern und Online. Die typische Formsprache von Miele ist auch hier anzutreffen und zusammen mit den Fonts der Miele Elements Schrift stellen sie das visuelle Rückgrat der Interfaces dar. Die meisten der Icons liegen ebenfalls in verschiedenen Strichstärken vor, sind variabel und stehen oft selbst als Pixel-Varianten in unterschiedliche Größen für die Interfaces bei Miele über das Design Systems zur Verfügung.
Das Miele Icon Set ist riesig. Die Icons sind interpolierbar, um unterschiedliche Gewichte abzudecken – eine zusätzliche Mittellinienversion bildet mehr Details ab und ist geeignet für eine größere Darstellung.
Ein eigenes Icon-Verwaltungs-Tool
Die Gestaltung neuer und die Auffrischung alter Icons erfolgt nach bewährtem Rezept: Oft gibt es konkrete Vorgaben für die unterschiedlichen Anwendungen – besonders wichtig sind etwa Normen und andere Vorgaben im Professional beziehungsweise im Medizinbereich. Aber auch bei den Hausgeräten unterscheiden sich die Anforderungen an Icons regional oft deutlich. In regelmäßigen Abständen erfolgt daher ein Font-Update für das Miele Design Team durch Lucas Fonts. Um Überraschungen bei der Produktion vorzubeugen erfolgt dies nach bestimmten Regeln und Vorgaben.
Jedes Symbol hat zum Beispiel einen eigenen Unicode-Platz aus dem Private-Use-Bereich (im Fachjargon PUA genannt). Um dem Designteam eine möglichst einfache Handhabung der Icons zu ermöglichen, programmierte LucasFonts ein eigenes Icon-Verwaltungs-Tool. Damit werden die Icons, Symbole und Zeichen übersichtlich und thematisch sortiert, sind nach Schlagwort schnell auffindbar und als Unicode-Text kopierbar. Die Icons lassen sich als SVG exportieren.
Viele Icons besitzen Pixelvarianten. Diese sind wiederum für verschiedene Pixelgrößen verfügbar.
Minutiös werden die Symbole reingezeichnet. Mindestabstand, sowie Linienstärke werden überall geprüft und eingehalten, zur Hilfe kommen dabei kleine Kreise, die die gewollte Linienstärke abbilden.
Willkommen, Miele Elements
Miele Elements wird im Moment im Unternehmen ausgerollt. Ihr könnt sie bereits in weiten Teilen des Unternehmens in der Anwendung erleben: in der Online-Präsenz, bei der Außenwerbung und natürlich auf Messen. Ihr Design wurde bereits für Wettbewerbe nominiert und hat dieses Jahr den Red Dot Award gewonnen. Die Schrift ist nicht nur ein visuelles Statement und Ausdruck einer innovativen Markenführung, sondern wird über die nächsten Jahrzehnte ein treuer und identitätsstiftender Begleiter und Botschafter der Marke sein.
Schriftgestaltung: Luc(as) de Groot, Font Engineering: Jens Kutílek