Yana Vekshyna legt das bislang beste (und schönste) Buch über kyrillische Typografie vor
Viele spannende Dinge kann man in dem wunderbaren Band »Cyrillize it! A guide on Cyrillic typography for graphic designers« über die kyrillische Schrift lernen. Etwa, dass sie in Variationen in über hundert Sprachen genutzt wird! Dabei hat sie eine schwierige Geschichte. Zuerst ließ Peter der Große sie um 1710 brachial und ziemlich amateurhaft europäisieren … er selbst zeichnete die ersten Skizzen.
In der Sowjetunion wurde ein Großteil des typografischen Erbes aus ideologischen Gründen zerstört, das Typedesign bewegte sich in engen Bahnen. Inzwischen erlebt das Kyrillische einen internationalen Hype, interessante neue Schriften entstehen. Auch die Erweiterung existierender lateinischer Fonts um kyrillische Schriftzeichen versucht man besser zu machen.
Nicht nur faszinierendes Hintergrundwissen liefert die in Berlin lebende Ukrainerin Yana Vekshyna. Anschaulich erklärt sie zudem, wie verschieden die beiden Alphabete funktionieren – und wie man sie in zweisprachigen Arbeiten harmonisch verbindet. Dazu widmet sie im Kapitel »Letters« jedem einzelnen kyrillischen Buchstabe eine Doppelseite und macht jeweils alle Details und Besonderheiten deutlich. Ein neues Standardwerk!