Der Type Directors Club hat entschieden! Das Best-of Type & Design 2016 – Teil 7
Exklusiv und hochaktuell: Die preisgekrönten Identitys, Packagings, Editorial Designs und Plakatserien, die der Type Directors Club New York gerade ausgezeichnet hat. Auch im letzten Teil der Reihe geht es international und spannend zu …
Die Arbeiten, die der Type Directors Club New York alljährlich auszeichnet, sind nicht nur ein spannendes Best-of des vergangenen Jahres, sondern ziehen sich auch quer durch die verschiedenen Disziplinen. Immer steht die Schrift im Mittelpunkt – aber gleichzeitig beweist die hochkarätige Jury auch, dass sie vor allem auf Exzellenz setzt und dabei immer wieder und ganz vorsätzlich, Genre-Grenzen überschreitet.
Wie mit der preisgekrönten Arbeit »Thermo Poem« des Artdirektors, Designers und Künstlers Jason Heuer aus New York. Da ein Betrachter durchschnittlich gerade Mal 15 bis 30 Sekunden vor einem Bild verbringt, hat er eine »Touch Series« entwickelt, in der die Betrachter Hand anlegen können, mit den Bildern und Gedichten interagieren, diese sich auf Grund der Wärme verändern – und treten mit den Arbeiten so etwas länger und intensiver in Kontakt.
Über die großartige Typo außer Rand und Band für das New Yorker Public Theatre, die Pentagram-Legende Paula Scher gemeinsam mit der Kreativdirektorin des Theaters, mit Kristin Huber, entwickelte, und die ebenfalls zu den Gewinnern zählt, haben wir auf PAGE online bereits ausführlich berichtet. Zudem wurde ihre Plakatserie für das Stück »Before Your Very Eyes« ausgezeichnet.
Dass die Coffee-Capsules, für die George Clooney ja auch so unablässig wirbt, aus ökologischen Gründen überhaupt nicht tragbar sind, ist bekannt. Das war sicherlich eines der Probleme, das sich dem brasilianischen Branding- und Design-Studio Plau aus Rio de Janeiro stellte als sie ein Corporate Design für die Marke Moccato entwickelten.
Das brasilianische Unternehmen liefert die Kapsel gefüllt mit frischem Kaffee lokaler Anbieter, gleichzeitig ist die Kapsel aber kompatibel mit den Nespresso Maschinen. Wie bringt man Natur und Pulver, Nachhaltigkeit und Urbanität zusammen? Als Lösung entwickelte Plau ein junges und kunterbuntes Branding mit einem Logo, das in seinem Stencil-Stil nicht nur an die Aufdrucke alter Kaffeesäcke, sondern auch an Street Art erinnert und in seinen Rundungen gleichzeitig an die Form von Kaffeebohnen. Jede Sorte hat eine andere Farbe, alles ist in kleinen Boxen verpackt – und Aufbau und Ästhetik werden auf der Website weitergeführt.
Die Arbeit von Sam Freeman aus London, die für Nike entsand ist hingegen sehr typografisch. Aud zwei Visuals lässt er leuchtende Schrift auseinanderbersten, zerbrechen und explodieren, zieht Bremsspuren, lässt es rauchen – und nannte das alles Nike Zoom und Nike Burnout.
Mitreißend sind auch die Cover, die der vielfach preisgekrönte Istanbuler Buchgestalter Utku Lomlu für Klassiker von Albert Camus und George Orwell entwarf und sie so virtuos in die Gegenwart holte. Die Theaterstücke Camus’ versah er mit Covern, die wie Theaterplakate aussehen, Orwell brachte er farbenfroh in Bewegung.
Und ein wunderbar radikales Highlight haben wir uns zum Ende der diesjährigen TDC-Reihe gegönnt: Das Plakat des Berliner Grafikdesignstudios Zwölf, das für den Kunstverein Harburger Bahnhof entstand und eine quasi »Rückseite« zeigt auf der in zwei umgeknickten Ecken die Daten der Schau der jungen Schweizer Künstlerin Hannah Weinberger zu sehen sind.
Hier weitere ausgezeichnete Arbeiten des Type Directors Club 2016: Best of Type & Design 2016 – Teil 1, Best of Type & Design 2016 – Teil 2, Best of Type & Design 2016 – Teil 3, Best of Type & Design 2016 – Teil 4, Best of Type & Design 2016 – Teil 5, Best of Type & Design 2016 – Teil 6
Und dazu die ausgezeichneten Schriften: Type Directors Club New York: Ausgezeichnete Schriften Teil 1, Type Directors Club New York: Ausgezeichnete Schriften Teil 2
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