In unserem Artikel über die russische Typedesignszene in PAGE 09.10, Seite 52 ff., konnten wir nur eine kleine Auswahl an Schriften und auch längst nicht alle interessanten Designer vorstellen. Klaus-Peter Staudinger zeigt
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In unserem Artikel über die russische Typedesignszene in PAGE 09.10, Seite 52 ff., konnten wir nur eine kleine Auswahl an Schriften und auch längst nicht alle interessanten Designer vorstellen. Klaus-Peter Staudinger zeigt hier weitere Arbeiten
Alexandr Shevchuk
Eyelevation – Alexandr Shevchuk erster Font aus dem Jahre 2008. Er schuf ihn für das gleichnamige russische Kunst- und Kulturmagazin
Beyond – Unkomplizierte Schrift ohne Kontraste für einen Designwettbewerb des „eyelevation magazine”. Das anaglyphe Schriftbild erschließt sich erst mit 3-D-Brille
Alexandra Korolkova
Gorodets – 2009 erstellter Symbolfont mit sechzig manuell gefertigten Illustrationen, die auf einem traditionellen Holzmalerei-Stil basieren
Belladonna/Fence/Cless – 2008/2009/2010 entstandene Extremschriften, die weniger gefällig wirken als Alexandra Korolkovas preisgekrönte Fontfamilie Leksa von 2007
Alexei Vanyashin
Florian – Aktuelle Abschlussarbeit von Alexei Vanyashin im BHSAD-Kurs Type & Typography. Scharf geschnittene Serifenschrift mit moderaten Kontrasten, perfekt fürs Editorial Design
Wire – Der klar konstruierte Displayfont in der dünnen Linienführung überrascht mit seinen punktförmigen Enden (2009)
Eurogrotesque/Lettering – Studienarbeiten zu verschiedenen Schriftstilen
Dimitrij Greshnev
Logistica/Multicross – Schriftexperimente mit modischer Stencil- und Stick-Optik (2010/2004)
Sokol – Auf alten slawischen Handschriften basierender Font, der circa 50 Ligaturen enthält (2010)
Stopwatch – Organisch geschwungene LC-Display-Type (2010)
Elena Novoselova
Heino – Dekorativer serifenbetonter Font, der von einem alten Magazin angeregt wurde (2008). Mit seinen tanzenden Buchstaben eignet sich Heino besonders für Kinderbücher oder Packaging
Mirta – 2007 für das Art. Lebedev Studio entworfene ausbalancierte Serifenschrift, die sich mit ihren klaren Formen vor allem für kleine Formate eignet, ansonsten mit gepflegt-energischen Kurven überrascht
Evgeny Zotov
Cheldon – Ebenso eleganter wie expressiver lateinisch-kyrillischer Font auf kalligrafischer Basis (2010)
Postkartenbuch – Zusammenstellung historischer Postkarten für das Krasnoyarsk Art Institute, an dem Evgeny Zotov auch Typografie unterrichtet
Ilya Ruderman
BigCity – Die Exklusivschrift für das gleichnamige Magazin (Afisha Ind. Publishing House) entstand 2008 in Zusammenarbeit mit Artdirektor Yury Ostromentsky und wächst seither stetig
LastInch/Beetlejuice – Manierierte Schreibschrift und von Spätachtziger-Horrorstreifen inspirierter Font mit stark kalligrafischem Duktus
ManishGrotesque – Breit ausgebaute Blockschrift aus den Jahren 2007 bis 2009
BestLife – 2009 für das Magazin „Best Life Russia” (Independent Media Sanoma Magazines Publishing House) entwickelt
Praline Pro – Die Type entwarf Ilya Ruderman 2006 für das im selben Verlag erscheinende Magazin „Yes”
Oleg Macujev
Fry – Die Exklusivschrift entwickelte Oleg Macujev 2008 für das Unternehmen Sky-Fish, einem Händler für Fisch und Meeresfrüchte. Originalität wird sichtbar in großen Graden – der märchenhaft angehauchte Font mit den weichen Buchstabenformen funktioniert aber auch in sehr kleinen Größen
Epiphany/Mamontov/Pich – Typo-Studienarbeiten, die Oleg Macujevs kalligrafische Stärken demonstrieren
Kalligrafien – Schriftzüge verschiedener Logos, bei denen kyrillische Traditionen sich mit modernen Einflüssen verbinden
Oleg Zhuravlev
Bender – Die Schriftfamilie hat Oleg Zhuravlev zusammen mit Ivan Gladkikh entworfen (2009). Die Formen sind einem fiktionalen Roboter aus der TV-Trickfilmserie „Futurama” nachempfunden
Olga Balina
Meringue – Die organische Serifenschrift mit den Merkmalen einer Übergangsantiqua ist für Hochglanzmagazine der Modewelt gedacht. Sie eignet sich für Headline wie Bodytext gleichermaßen. Sehr expressiv macht sich die Italic-Variante mit den wellenförmigen Senkrechten. Die Meringue hat Olga Balina 2009 mit Taisiya Lushenko im T&T-Kurs an der BHSAD bei Ilya Ruderman entwickelt
Natural Cyrillic Font – Experimenteller Font, ebenfalls 2009 im Type-&-Typography-Kurs bei einem Workshop von Eugenie Dobrovinsky entstanden. Die Buchstaben geben als Spiegel von Schwarzmeerkieseln Impressionen von See, Sonne, Wind und Zeit wieder
Roman Gornitzky
Differentura – Die Schrift entwickelte Roman Gornitzky für das Erscheinungsbild der Ausstellung „Different Ground”. Sein Ziel war es, einen übertrieben geometrischen und konstruierten Font zu schaffen, der unvollkommen und schräg, aber nicht seelenlos wirkt
Krisis/Proto – Linear konstruierte Schriften (2008), die Gornitzky über seine Microfoundry ABSTRKT vertreibt
Yuri Gordon
Conquerer – Yuri Gordons umfangreichste Schriftfamilie, die er seit 2001 ausbaut. Mittlerweile gibt es 54 Einzelschnitte in vier Unterfamilien: Display (12), Text (12), Slab (12), Sans (18)! Nachdem die Schrift für zahlreiche Letterhead-Projekte benutzt wurde, ist sie sehr populär in der russischen Designszene
Surplus Script – Schreibschriftstudie, bei der alle Schweife mit dem kalligrafischen Pinsel von Adobe Illustrator entstanden