Gutes UX Writing sorgt nicht nur dafür, dass Nutzer ein digitales Produkt verstehen – mit einer menschlichen Ansprache erweckt es auch die Markenpersönlichkeit zum Leben. Wir erklären, worauf es ankommt.
»Fehler bei der Authentifizierung«. Aha. Selbst mündige Nutzer können aus einer solchen Mitteilung nicht herauslesen, wo genau das Problem liegt. Wieso nicht in einfacher Sprache darauf hinweisen, dass das Passwort nicht stimmt, die Mailadresse nicht registriert ist oder der Server überlastet? Das ist die Aufgabe von UX Writing: Den User leicht verständlich informieren und anleiten, ihn bei seinen Zielen unterstützen und ihm Orientierung beim Gebrauch eines digitalen Produkts geben, sei es eine Website, eine App oder das Interface einer Küchenmaschine. Es gehe darum, eine »Mensch-Maschine-Kommunikation zu schaffen, die sich wie Mensch-Mensch-Kommunikation anfühlt«, erklärt Malthe Luda, Digital Strategist, UX Writer und Partner beim Digital-Product-Design-Studio Swipe Circus in Hamburg und München. »UX Writing unterstützt intuitives Design und verringert vor allem bei weniger digital-affinen Nutzern die Hürden, ein digitales Produkt zu verwenden.«
»Ziel von UX Writing ist es, Mensch-Maschine-Kommunikation zu schaffen, die sich wie Mensch-Mensch-Kommunikation anfühlt«
Malthe Luda, Digital Strategist, UX Writer und Partner bei Swipe Circus, Hamburg
UX Writing ist aber nicht nur entscheidend für eine gute User Experience, sondern auch für ein erfolgreiches Branding. Denn digitale Produkte sind immer auch Markenbotschafter und somit ein wichtiger Touchpoint für die Kundenkommunikation. Tonalität und Wortwahl sollten die Persönlichkeit und die Werte einer Marke zum Ausdruck bringen und das konsistent über alle Kontexte und Kanäle hinweg – bis hinunter zum kleinsten Button. Ganz wichtig: UX Writing dient nicht dem Verkaufen. Zwar sorgt es dafür, dass Geschäftsziele erreicht werden, etwa durch erfolgreiche Check-outs in Onlineshops, aber Marketingsprech ist hier fehl am Platz.