Flexible Gestaltungsmöglichkeiten erfüllen die Wünsche von Designern …
Ob für Anfahrtspläne, Geschäftsberichte oder touristische Publikationen – Gestalter benötigen editierbare Stadtpläne und Landkarten, die sich unterschiedlichsten Bedürfnissen anpassen lassen.
Natürlich gibt es Google Maps, allerdings bemängeln gerade visuell orientierte Menschen die grafische Aufbereitung der Google-Karten, außerdem eignen sie sich nicht wirklich für Print. Wir zeigen fünf spannende Kartografie-Services für Kreative.
Der im Dezember 2014 gestartete Service mapz.com (siehe oben) gehört dem kleinen kartografischen Verlag Kober-Kümmerly+Frey. Als der 1852 gegründete Schweizer Kartenhersteller Kümmerly+Frey 2002 Konkurs anmelden musste, übernahm der Kölner Kober Verlag das Traditionsunternehmen und machte daraus die Kober-Kümmerly+Frey Media AG – Kartenkompetenz pur. 2011 begann dann die Entwicklung von mapz.com, das es Grafikdesignern möglich macht, Stadtpläne und Landkarten im editierbaren Vektordatenformat auf den eigenen Rechner zu laden und zum Beispiel in Adobe Illustrator zu bearbeiten. Wir sprachen mit Kober-Kümmerly+Frey-Inhaber Tim Kober über die Visualisierung von Daten, die kartografischen Bedürfnisse von Kreativen – und wie mapz.com diese zu erfüllen versucht.
An Developer und Designer richtet sich das Angebot von Mapbox aus Washington D. C. Mit der ebenfalls auf OpenStreetMap basierenden Plattform lassen sich schnell Karten für Web- und mobile Anwendungen erstellen und integrieren. Der Anspruch der Mapbox-Macher ist dabei, besonders schöne Karten anzubieten. Neun verschiedene Stile stehen zur Auswahl: von den klassischen Straßen- und Satellitenansichten über solche mit topografischen Kennzeichnungen bis zu eher illustrativen Umsetzungen wie »Comic« oder »Pirates«.
Bei der Kartengestaltung selbst hat man jede Menge Freiheit. Zudem lassen sich Marker in verschiedensten Farben und Formen setzen. Wer damit trotzdem noch nicht genug hat, kann das kostenlose Mapbox Studio herunterladen und ganz individuelle Karten erstellen. Für die Nutzung von Mapbox stehen verschiedene Preismodelle – sogenannte »Plans« – von Starter bis Premium zur Verfügung, in der Starter-Variante lassen sich die Kartendesigns für Websites und Apps mit bis zu 50 000 Klicks pro Monat kostenlos verwenden. Aufgrund der unzähligen Möglichkeiten, wunderschöne, auch künstlerische Karten zu bauen, sollte man etwas mehr Einarbeitungszeit einplanen.
Die Bildagentur mauritius images bietet durch die Kooperation mit dem Falk-Verlag die Möglichkeit, dessen Kartenserver zu nutzen und Ausschnitte von Stadtplänen und Landkarten weltweit zu erzeugen – schon nach wenigen Minuten erhält man per E-Mail Zugriff auf die gerenderten, hochaufgelösten Dateien, die man dann für unterschiedlichste Zwecke einsetzen kann. Der Name Falk bürgt für hohe kartografische Qualität hinsichtlich Präzision und Aktualität.
Im DIN-A5-Format kostet eine Karte je nach Auflage zwischen 165 Euro (bis 500 Exemplare) und 354 Euro (bis 10 000). Allerdings kann man die Karten lediglich als TIFF- oder PNG-Datei herunterladen, nicht im editierbaren Vektorformat. Der Service ist vor allem für Printanwendungen ausgelegt, ein Code fürs Embedding lässt sich nicht generieren.
Die StepMap GmbH aus Berlin bietet – ähnlich wie mapz – Karten für Print und Online. Nach der kostenlosen Registrierung kann man eigene Karten erstellen und im Anschluss downloaden oder den Code in seine Webseite einsetzen. Für den privaten Gebrauch sind die Karten kostenlos, allerdings nur in der Größe 320 mal 320 Pixel – damit kann man nicht wirklich etwas anfangen. Das Format 640 mal 640 Pixel kostet knapp 1 Euro, 2550 mal 2560 Pixel knapp 5 Euro. Die Preise für gewerbliche Nutzungen gibt es nur auf Anfrage. Insgesamt konzentriert sich StepMap auf eher simple Kartenbilder, die sich für die Gestaltung von Infografiken oder Reiserouten nutzen lassen.
Vizzuality mit Sitz in Madrid und Cambridge entwickelte ein cloudbasiertes Open-Source-Tool für Datenvisualisierungen, mit dem sich interaktive Karten in unterschiedlicher Komplexität erstellen lassen. Das Prinzip ist recht einfach: Tabelle hochladen, die Spalte mit Adressen oder GPS-Koordinaten auswählen und in den Kartenmodus wechseln. Schon hat man ein erstes Ergebnis.
Neben Google-Maps stehen auch Karten von Nokia und Mapbox zur Auswahl, außerdem kann man eigene verwenden. Die Karten lassen sich individualisieren, indem man per Drag-and-drop die Farbe oder Größe der Marker oder das Design der Infokästen ändert. Entwickler können die verschiedenen APIs von CartoDB für komplexere Datenvisualisierungen verwenden. Wer ein bisschen mehr Zeit investiert, dem gelingen auch animierte Karten, die Daten im Zeitverlauf darstellen. Auch bei CartoDB gibt es ein gestaffeltes Preismodell mit einer Gratisvariante.
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