Papier, Kleber und Druckfarben können tierische Bestandteile enthalten. Wer das vermeiden will, hat heute die Möglichkeit, fast alles auch vegan zu drucken – ohne Abstriche bei der Qualität
Lena Wenz mag Kühe. Nicht als Milchlieferanten oder Schnitzel auf dem Teller, sondern als liebenswerte Tiere mit Charakter. Auch deshalb lebt die Gestalterin aus Bayreuth vegan, und sie bemüht sich, diese Überzeugung so weit wie möglich in ihren Projekten zu berücksichtigen. Neben Auftragsarbeiten betreibt sie das Label It’s Cowtime, hier bietet sie Kalender, Notizbücher und Ausmalvorlagen mit Kuhmotiv an – natürlich vegan gedruckt.
»Für mich ist das ein wichtiger Aspekt«, sagt die 30-Jährige. »Meine Hefte, Postkarten und Ausmalbilder produziert voice-design in Offenbach. Die Mappen für die Ausmalbilder hat die Buchbinderin Katharina Lässig von Hand gebunden, ebenfalls vegan.« Schwierigkeiten hat Lena Wenz aber mit dem Kalender – zwar ist auch der ohne tierische Bestandteile gedruckt, aber nicht entsprechend gebunden. Denn die manuelle Bindung, die dafür nötig gewesen wäre, hätte etwa dreimal so viel gekostet wie die maschinelle, deren Leim tierische Bestandteile enthielt. Zu teuer für ein side project.
Gelatine & Läuseblut: Zertifikate für vegane Farben?
Das Bewusstsein dafür, dass in Papier, Druckfarben oder Kleber tierische Bestandteile stecken können, ist nicht sehr ausgeprägt. Papier besteht aber nicht nur aus pflanzlichen Rohstoffen wie Holz, Stroh oder Gras, sondern dazu kommen Leim, Füll- und Hilfsstoffe. In der Oberflächenleimung etwa, die die Nassfestigkeit erhöht, steckt oft Gelatine, und Bindemittel, wie man sie für gestrichene Sorten benötigt, können Kasein, Hauptbestandteil der Milcheiweiße, enthalten. Als womöglich erster Hersteller hat Sappi einige Papiere mit dem V-Label zertifizieren lassen. Dazu zählen die Sorten Profisilk sowie Magno Matt, Volume und Natural, die es in Deutschland bei der igepa group gibt.
Druckfarben sind heute in der Regel mineralölfrei und basieren auf Pflanzenölen ohne tierische Inhaltsstoffe. Bei einigen Farben stammen die Pigmente aber aus Tierkohle (Knochenschwarz), aus Läuseblut (Karminrot), dem Farbstoff von Tintenfischen (Sepia) oder dem Gehäuse von Purpurmuscheln (Purpur). Selbst wenn sie keine tierischen Bestandteile enthalten, lässt sich nicht ganz ausschließen, dass nicht einige der Komponenten an Tieren getestet wurden – denn ein Zertifikat für vegane Farben gibt es nicht.
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Inhaltsstoffe: Mühsames Sammeln von Herstellernachweisen
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Nicht das ich etwas gegen neue Wege und Technologien habe, im Gegenteil. Entwicklung benötigt neue Möglichkeiten zu erschliessen. Aber diese “Veganargumente” sind doch m.M. nach deplatziert und vordergründig.
Pflanzen sind genauso Lebeswesen wie Tiere und letztlich ziehen wir aus allem was lebendig ist einen Nutzwert für unser kulturelles Leben und das, was wir dafür als notwendig erachten..
Die Frage ist m.M. nach nicht ob das eine Leben gegen das andere Schützenswerter ist, sondern wie wir ethisch und moralisch mit dem was uns nutzt verantwortungsvoll umgehen.
Letztlich leben wir nur von anderen Lebensformen.
Nicht das ich etwas gegen neue Wege und Technologien habe, im Gegenteil. Entwicklung benötigt neue Möglichkeiten zu erschliessen. Aber diese “Veganargumente” sind doch m.M. nach deplatziert und vordergründig.
Pflanzen sind genauso Lebeswesen wie Tiere und letztlich ziehen wir aus allem was lebendig ist einen Nutzwert für unser kulturelles Leben und das, was wir dafür als notwendig erachten..
Die Frage ist m.M. nach nicht ob das eine Leben gegen das andere Schützenswerter ist, sondern wie wir ethisch und moralisch mit dem was uns nutzt verantwortungsvoll umgehen.
Letztlich leben wir nur von anderen Lebensformen.