So geht gutes Speisekartendesign!
Wir zeigen Inspirationen für gelungene Speisekartendesigns, die Appetit auf mehr machen und haben die Werbepsychologen Michael Schütz und Monika Heimann nach Gestaltungs-Tipps gefragt.
Die Gastroszene wird stetig größer und vielfältiger und beim Gast steigt der Anspruch ans Essengehen zunehmend. Um sich da noch voneinander abzuheben, kommen die Gastronomen nicht um ein professionelles Branding und als Alleinstellungsmerkmal herum. Es kann deswegen für Designer durchaus sinnvoll sein, sich auf das Nischenthema Speisekartendesign zu spezialisieren.
Hier zeigen wir ein paar gelungene Speisekartendesigns zur Inspiration sowie einige Tipps vom Werbepsychologen. Ein ausführlicher Beitrag zum Thema findet sich in PAGE 09.2018.
Psychologie spielt in jedem Kaufprozess bewusst oder unbewusst eine Rolle. Deswegen sollte sie auch beim Designen von Speisekarten nicht außer Acht gelassen werden. Der Werbepsychologe Michael Schütz und die Designerin Monika Heimann von der Beratungs-Agentur INNCH geben wertvolle Tipps, die beim Branden von Restaurants helfen können:
- Beim Designen immer aus der Sicht des Gastes denken: Welches Erlebnis und welchen Vorgeschmack auf die Gerichte möchte er? Welchen Eindruck des Lokals will er haben? Das Design der Karte muss stimmig zum Gesamt-Erlebnis sein!
- Das Design sollte die zu transportierende Atmosphäre nicht zu platt abbilden – es kommt darauf an, den Gast an seinen Vorstellungsbildern, und manchmal auch Klischees, bezogen auf ein bestimmtes Erlebnis abzuholen und die gewünschten Assoziationen im Kopf des Gastes zu erzeugen.
- Als Designer ist es sinnvoll, erst einmal im Restaurant essen zu gehen und dabei in sich hineinzuhorchen: In welche Stimmung gerate ich hier (oder sollte ich geraten). Dabei am besten schriftlich festhalten, welche Bilder, Farben, Geschichten etc. einem durch den Kopf gehen. Damit hat man schon mal gute Anhaltspunkte.
- Synästhesie nutzen: Bei der Farbwahl zum Beispiel stellt man sich vor, man hätte einen Klumpen von irgendetwas in dieser Farbe im Bauch, fühlt man sich wohl damit? Oder, wenn man schon Entwürfe hat, kann man sich die Frage stellen: Kann man anhand des Designs vermuten, wie es in der Küche aussieht? (und wenn ja, wie?)
Michael Schütz und Monika Heimann führen eine Agentur, in der sie Unternehmen auf psychologischer Grundlage im Entwickeln von Ideen und Produkten beraten. Zudem haben sie zusammen das Buch »Wie Design wirkt« verfasst.
Noch mehr Tipps, auch aus der Praxis von Speisekarten-Designern, und jede Menge Inspiration zum Thema gibt es in PAGE 09.2018.
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