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Ramp Relaunch

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AGE spricht mit Art Direktor Frank Rocholl über den neuen Look.

Seit zwei Jahren widmet sich »Ramp« im Highclass-Look der Autokultur. Mit Coolness und viel Leidenschaft berichtet die Redaktion über PS-Zahlen, Motoren, Karrosserie und den entsprechenden Lifestyle rund um das Automobil. Damit begeistert es nicht nur die Leserschaft, sondern auch die Jurys der Kreativwettbewerbe.

Nach rund vier Jahren schien es »Ramp«-Erfinder und Creative Director Michael Köckritz jedoch an der Zeit, »ramp« einem Relaunch zu unterziehen. Der verantwortliche Art Director Frank Rocholl spricht mit PAGE über den Relaunch des Auto.Kulltur.Magazins.

Ramp ist mehrfach prämiert, kommt bei der Leserschaft an! Warum brauchte es trotzdem einen Relaunch?

Wie bei jeder Sache, die man länger betreibt, kommt man irgendwann an den Punkt, an dem man sich fragt, ob alles noch zeitgemäss ist oder besser gemacht werden könnte. So in etwa klang das Briefing von Michael Köckritz, dem »Ramp«-Herausgeber und Creative Director.

Ich persönlich meine, dass sich die Zeit etwas gedreht hat – etwas weg von diesem amerikanischen »GQ«-Stil, der aus jeder Story einen Heldenepos macht, hin zu einem stärkeren Eigenleben des Heftes und mehr Persönlicheres vom Team dahinter. Das bedeutet, wir konzentrieren uns mehr auf Standpunkte anstelle von Allgemeinthemen. Diese starke Individualität ist ein wiederentdeckter Wert, der vor allem durch die Existenz von Millionen von Blogs geflegt wird. Darauf reagieren wir jetzt.

Um die Individualtität eines Magazin stärker herauszuarbeiten, muss auch die eigene Marke noch einmal hinterfragt werden. Wie sind Sie an den Relaunch herangegangen?


Als wir uns im Dezember 2010 zum ersten Mal bezüglich Ramp trafen, habe ich die Frage in den Raum geworfen, ob es Sinn machen würde, spürbar deutscher zu werden – à la Zeitmagazin. Oder sollten wir ganz harte Männer zeigen? Oder vielleicht mal jemanden wie Jochen Distelmeyer zur Probefahrt eines neuen Modells losschicken? Letztendlich entschieden wir, »Ramp« evolutionär weiter zu entwickeln, also das Beste aus dem bisherigen Design mit einem etwas vielfältigeren Look zu verbinden. Gleichzeitig sollen die Geschichten zum Teil etwas anders vermittelt werden – mit Hinterfragungen, ironischen Bildbemerkungen und höherem Bildanteil.


Wie haben sie das »Ramp«-Design evolutionär weiterentwickelnt?


Das ursprüngliche Raster funktionierte als Zweispalter von unten nach oben gestaltet. Der Weissraum lag fast immer oben. Fotos wurden in die Spalten geklinkt oder bildeten Sequenzen. Copyschrift war die Eidetic, die dem Heft etwas Durchgängig-Luxuriöses gegeben hat. Das neue System integriert jetzt Dreispalter und asymetrische Spaltenaufteilungen, das erweitert die Seitenaufteilungen spürbar und macht einen interessanteren Rhythmus möglich. Das Umblättern somit somit überraschender.

Typografisch habe ich für »Ramp« die New Johnston und die Wilma modifiziert sowie für die Copytexte die Delicato ausgewählt, die besonders in kursiv sehr schön läuft.

Warum haben Sie sich zu diesem Design entschieden?


Das urspüngliche Design hat Storys veredelt und auf ein höheres Level gehoben, aber es erschien mir immer so, als ob der Gestalter keine Zeit hatte, die Story zu lesen, sondern lediglich etwas Gutaussehendes gestalten wollte. Das neue Design ermöglicht hingegen ein Spektrum von laut bis leise, von Freestyle bis luxuriös – eine Entsprechung unserer multioptionalen Zeiten.

Der Look von »Ramp« lebt auch von seinen starken Fotostrecken. Welche Strategie verfolgen Sie hier künftig?


Autofotografie steckt meiner Meinung nach im Moment in einer Krise. Das meiste ist überretuschiert, überikonisiert oder CGI composed. Das Auto ist Mittelpunkt einer Materialschlacht. Man merkt einfach, das im Moment die Kinder der 8oer Jahre am Steuer sitzen, geprägt durch  Ästhetikorgien wie 9 1/2 Wochen.

Ich fände es schön, in »Ramp« einer neuen Generation von Fotografen die Chance zu geben, mal ein anderes Gefühl zum Auto zu transportieren: mehr Spass oder interessantere Settings. Mir fehlte in »Ramp« immer ein Bild, wo mal jemand mal richtig Spass mit einem Auto hat.

Konzeptuell und gestalterisch hat sich also einiges getan. Was wollen sie mit dem neuen »Ramp«-Design vermitteln?

Eine Art »moving target«-Gefühl. Auf dem Weg sein. Auto als Freiheitsmaschiene. Interessante Geschichten dazu erzählen. Nicht verlängerter Arm der Industrie sein, sondern eine gewisse Unabhängigkeit leben zu dürfen.

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